Lotus (Lotusblüte) in der Natur und Heilkunde für die Schönheit

Der Lotus ist ein Symbol für Schönheit und Reinheit. In seinen Heimatländern und deren Volksmedizin ist der Lotus eine altbewährte und geschätzte Heilpflanze.

Von Claudia Rappold

Lotus, auch Lotosblumen genannt, heißen mit botanischem Namen Nelumbo und gehören zu der Familie der Lotosgewächse (Nelumbonaceae). Der Indische Lotus heißt Nelumbo nucifera, man bezeichnet ihn auch als

  • Indische Lotosblume
  • Indischer Lotos
  • Lotus oder
  • Lotos.

Merkmale

Er ist eine ausdauernde und krautige Wasserpflanze mit Wurzeln. Sie wächst in einem halben Meter bis zweieinhalb Meter tiefen Wasser, das Rhizom wurzelt am Grund. Die Laubblätter sind schildförmig und das Besondere an ihnen ist, dass Flüssigkeit und Verunreinigungen einfach abperlen, der so genannte Lotuseffekt. Dadurch bleiben sie sauber und wurden zu einem Sinnbild der Reinheit.

Die Blätter liegen an langen Stielen über dem Wasser und können einen Durchmesser von bis zu einem Meter haben. Die wunderschönen herrlichen Blüten sind weiß, rosa oder gelblich und haben ein gelbes Inneres. Aus ihnen entwickeln sich die Samen.

Standorte

Der Lotus wächst in ganz Südostasien

  • aus schlammigen Gewässern in Seen und Teichen.

Die Lotusblumen brauchen

  • einen windgeschützten Standort
  • warme Temperaturen und
  • viel Sonnenlicht,

um sich entwickeln zu können. Der Lotus wird in vielen Religionen und Kulturen verehrt, so bezeichnet man im Buddhismus Buddha auch als den Lotusgeborenen.

Inhaltsstoffe

Zu ihren Inhaltsstoffen gehören unter anderem

  • Armepavin
  • Fettsäuren
  • Gerbsäure
  • Linolensäure
  • Linolsäure
  • Nornuciferin
  • Nuciferin
  • Pronuciferin und
  • Roemerin.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwendung kommt die ganze Pflanze.

Anwendungsgebiete

Sein Hauptanwendungsgebiet hat der Lotus bei

Er findet Anwendung bei

Wirkung

Er wirkt

  • adstringierend
  • beruhigend
  • blutdrucksenkend
  • blutgefäßerweiternd
  • blutstillend
  • fiebersenkend
  • herzstärkend
  • magenstärkend und
  • allgemein kräftigend.

Verwendung in der Kosmetik

In Bezug auf die Lotusblüte sind uns die Asiaten wie in vielen naturkosmetischen Dingen einen großen Schritt voraus. Sie erkannten schon vor sehr langer Zeit, dass die schöne Blume weit mehr kann, als schön zu sein. Sie kann vor allem auch schön machen. In der Medizin und der Kosmetik hat sie daher ebenso wie im spirituellen Rahmen ihren Platz längst gefunden. Langsam wird man sich auch hierzulande der Wirkung dieser besonderen Blüte bewusst.

Grünes Lotusblatt
Die Lotusblüte wird in der Schönheitspflegen in Cremes und Shampoos eingesetzt

Die Lotusblüte ist in Asien das Bild für Schönheit schlechthin. Das liegt zum einen daran, dass sie einfach eine sehr schöne Blume, zum anderen aber auch daran, dass sie ein optimales Mittel zur Verschönerung ist. Ob als Badezusatz, im Shampoo oder in Cremes - Lotusblüte pflegt auf eine fast schon zauberhafte Art und Weise schön. In der Hautpflege ist vor allem das aus der Blüte selbst gewonnene Extrakt wichtig, denn es wirkt besänftigend auf Hautreizungen und entspannt die Haut. In Verbindung mit Öl, beispielsweise Jojoba-Öl, das sehr verträglich ist und hautpflegende Komponenten beinhaltet, ist gerade der Lotusblütenextrakt der perfekte Badezusatz für Menschen mit empfindlicher Haut.

Spezielle Gesichtscremes mit Lotusblüten-Extrakt sorgen für mehr Feuchtigkeit und Festigkeit der Gesichtshaut. Sie wird zart und weich. Besonders reifere Haut kann von Cremes mit Lotus profitieren. Das Extrakt aus der Blüte enthält neben ätherischen Ölen, die für den zarten Duft sorgen, auch Flavonoide und Proteine. Er wirkt schützend, befeuchtet die Haut und beruhigt sie. In Verbindung mit Soja, das für seine Wirksamkeit gegen die Hautalterung bekannt ist, wirkt Lotus gegen kleinere Fältchen im Gesicht. Die Kombination der beiden Stoffe regt die Kollagen-Produktion der Haut an und polstert so Falten von innen auf. Darüber hinaus bietet sie Schutz gegen UV-Strahlen.

Auch die Haare werden mit Lotusblüten schöner. Als Spülung oder Shampoo machen sie das Haar geschmeidiger und leichter kämmbar, zudem bekommt es einen seidigen Glanz. Manche Haarpflegemittel nutzen inzwischen den so genannten Lotus-Effekt: Die Blüte und die Blätter der Lotus-Pflanze lassen Wasser abperlen. Auf diese Weise werden anhaftende Partikel einfach abgespült oder können sich erst gar nicht festsetzen. In der Haarpflege bedeutet dies, dass die Haare mit einer Schutzschicht überzogen werden und so länger locker und glänzend bleiben.

In welcher Form man auch die Lotusblüte verwendet, eines ist bei dieser zarten und betörenden Pflanze gewiss: Wellness wird fast schon zu einem kleinen luxuriösen Ausflug in asiatische Gefilde, die mit viel Fantasie die reisende Frau zur hoch geachteten Geisha werden lässt. Hat man einen Mann an seiner Seite, wird auch das oben genannte Kompliment "Schön wie eine Lotusblüte" nicht auf sich warten lassen.

Verwendung in der Küche

In seinen Heimatländern wird der Lotus auch als Nutzpflanze angebaut, alle Pflanzenteile sind genießbar. Stängel, Blätter, Samen und Wurzeln finden in der asiatischen Küche Verwendung.

Die Pflanze enthält Mineralien, Spurenelemente und wichtige Vitamine die sie zu einer gehaltvollen Gemüsepflanze machen. Aus den Wurzeln wird die seltene und kostbare Lotuswurzelseide gewonnen.

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  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
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  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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