Die Akelei in der Natur und Heilkunde

Die Akelei bezaubert mit ihren romantisch verspielten Blüten und ist ein Blickfang. Die Blüten wachsen lang gestielt und leicht nickend. Bereits im Mittelalter wusste man um die heilkräftige Wirkung der Akelei und sie war eine geschätzte Heilpflanze. Heutzutage ist sie weitgehend unbekannt, doch sollte man ihre Wirkung nicht unterschätzen.

Von Claudia Rappold

Mit botanischem Namen heißt sie Aquilegia vulgaris und sie gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Man kennt man sie auch unter den Namen Gemeine Akelei, Gewöhnliche Akelei und Waldakelei. Volkstümlich bezeichnet man sie als

  • Elfenhandschuh
  • Frauenhandschuh
  • Kapuzinerhütli
  • Pfaffenkäpple und
  • Venuswagen.

Merkmale

Die mehrjährige krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe bis zu einem Meter erreichen. Im zeitigen Frühjahr treibt aus dem kräftigen Wurzelstock eine Blattrosette aus, daraus wachsen verzweigt die Stängel. Die gefiederten Laubblätter sind dreizählig gezähnt.

Ab April erscheinen die endständigen blauen oder violetten Blüten; seltener gibt es weiße und rosafarbene Farbvariationen. Die Blütezeit dauert bis Ende Juli. Die märchenhaft wirkenden und glockigen Blüten besitzen hinten Sporen. Die Samen reifen zwischen Juli und August und verbreiten sich in der Umgebung.

Akelei hat weiße und rosafarbene Blüten
Bis zu einem Meter kann die Akelei groß werden

Arten

Neben der Gewöhnlichen Akelei gibt es zahlreiche weitere Arten, dazu zählen:

  • die Alpen-Akelei
  • die Schwarzviolette Akelei
  • die Dinarische Akelei
  • die Spornlose Akelei
  • die Kleinblütige Akelei und
  • die Kaukasische Akelei.

Standorte

Die Akelei ist

beheimatet. Wegen ihrer schönen Blüten wird sie gerne in Gärten angepflanzt, wild wächst sie bevorzugt

  • auf Waldlichtungen.

Die Akelei besiedelt gerne

  • sonnige bis halbschattige Standorte

und gedeiht am besten

  • auf einem kalkreichen und lockeren Boden.

In einigen Gebieten Deutschlands wird sie geschützt, da der Bestand zurückgehend ist.

Inhaltsstoffe

Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem

  • Blausäure
  • Blausäureglykosid
  • Linolsäure
  • Myristinsäure und
  • Magnoflorin.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwendung kommen die Blätter, die Samen und die Wurzel.

Wirkung und Anwendungsgebiete

Die Akelei wirkt

  • adstringierend
  • blutreinigend
  • harntreibend und
  • schweißtreibend.

Sie

Äußerlich angewendet wirkt sie sich positiv bei

aus, auch

können gelindert werden.

Anwendungsart

In der Regel wird die Akelei

eingenommen. Sie ist leicht giftig, aber durch Erhitzung und Trocknung verlieren sich die Giftstoffe. Man kennt auch

  • eine Urtinktur,

die zur Verwendung kommt. Beim Verzehr von frischen Pflanzenteilen sollte jedoch ein Notarzt verständigt werden und um die Schwere der Symptome abzuklären, kann man die Giftnotrufzentrale kontaktieren.

  • Marianne Beuchert Symbolik der Pflanzen: Von Akelei bis Zypresse, Insel Verlag, 2001, ISBN 3458167382, Seite: 391
  • Detlev Arens Sechzig einheimische Wildpflanzen in lebendigen Porträts, DuMont, 1991, ISBN 3770125169
  • Esther Gallwitz Kleiner Kräutergarten - Kräuter und Blumen bei den Alten Meistern im Städel, Insel Verlag, 1996, ISBN 3458335188
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  • Rudolf Hänsel, K. Keller, H. Rimpler und G. Schneider Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Springer Verlag, 1992, ISBN 3540526315
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  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Bernhard Uehleke, Johannes Mayer, Kilian Saum Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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