Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Tierarztes

Ein Tierarzt untersucht und behandelt alle Arten von Tieren. Die meisten Tierärzte sind selbstständig tätig. Das Studium zum Tierarzt dauert elf Semester, danach kann man vielfältige Weiterbildungen in Anspruch nehmen.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Ein Tierarzt ist ein Facharzt für Tiere. Grundsätzlich behandelt ein Tierarzt alle Arten von Tieren. Die meisten Tierärzte haben sich jedoch spezialisiert zum Beispiel

  • auf Kleintiere
  • auf große Tiere wie Kühe oder Pferde und auch
  • auf Reptilien.

Der Tierarzt

  • behandelt nicht nur kranke Tiere sondern
  • arbeitet - wie auch der Mediziner für Menschen - im Bereich der Prävention.

Die meisten Tiere benötigen regelmäßig Impfungen, die vom Tierarzt durchgeführt werden. Die Impfung wird in einen Impfpass eingetragen und vermerkt, wann die nächste Impfung erfolgen muss, um den vollen Impfschutz zu gewährleisten.

Arbeitsplatz

Tierärzte können in vielen Bereichen arbeiten. Meist sind sie jedoch

Einige Tierärzte

  • schließen sich auch mit einem Kollegen zu einer Gemeinschaftspraxis zusammen und/oder
  • beschäftigen angestellte Tierärzte.

Tierärzte können jedoch auch als angestellte Ärzte

  • in einer Tierklinik
  • in der Forschung
  • in einem Tierpark
  • als Amtstierarzt oder
  • im Bereich der Lebensmittelkontrolle

arbeiten.

Aufgaben

Untersuchungsbestandteile

Tiere, die krank sind, werden vom Tierarzt körperlich untersucht, indem er

  • sie mit dem Stethoskop abhorcht
  • Fieber misst
  • Zähne und
  • Zunge begutachtet
  • in die Ohren sieht
  • das Fell untersucht und/oder
  • Gliedmaßen bewegt.

Auch

  • eine Blutabnahme

kann im Rahmen der Diagnostik notwendig werden. Das Blut wird dann in der Praxis des Tierarztes oder in einem Labor untersucht. Auch

  • Körperausscheidungen wie Urin oder Stuhl des Tieres können vom Tierarzt untersucht werden.

Wie auch bei Menschen so können bei Tieren weiterführende Untersuchungen wie

notwendig werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Katze bekommt Spritze
Verabreichung von speziellen Medikamenten zur Entwurmung oder Schmerzlinderung

Viele Krankheiten bei Tieren können

gelindert oder geheilt werden. Die meisten Medikamente hat der Tierarzt in seiner Tierarztpraxis vorrätig und gibt sie dem Besitzer zur Verabreichung an das kranke Tier mit. Andere Medikamente wiederum werden vom Tierarzt in Form einer Spritze verabreicht.

Auch als Infusion können einige Medikamente gegeben werden. Die Infusionsnadel wird dann zum Beispiel in die Pfote des Tieres gelegt und mit Pflasterstreifen befestigt.

Bei schweren Erkrankungen oder zur Kastration eines Tieres ist auch

notwendig. Der Tierarzt entfernt hier gut- und bösartige Geschwülste, näht Wunden oder versorgt innere Verletzungen. Ist die Wunde nach einiger Zeit wieder verheilt, so zieht der Tierarzt dem Tier die Fäden.

Einige Tierarten müssen auch

  • regelmäßig entwurmt werden.

Auch dies ist Aufgabe des Tierarztes. Der Tierarzt berät den Besitzer des Tieres, welches Entwurmungsmittel für das Tier geeignet ist und wie und wie oft das Präparat angewendet wird. In diesem Zusammenhang informiert der Tierarzt den Besitzer auch, welche Gefahren für Menschen bestehen, wenn das Tier nicht oder zu wenig entwurmt wird. Auch

  • eine Behandlung an den Zähnen der Tiere

fällt in das Aufgabengebiet des Tierarztes. Die Tierärzte entfernen Zahnstein, polieren die Zähne und können auch Zähne ziehen, sofern dies notwendig ist.

Neben der Behandlung von Tieren ist der Tierarzt auch dafür zuständig, Menschen vor Krankheiten zu schützen, die durch Tiere bzw. deren Fleisch auf den Menschen übertragen werden können. Tierärzte können auch daran beteiligt sein, die Qualität des Fleisches zu verbessern.

In Kleintierpraxen

Tierärzte, die eine Kleintierpraxis zum Beispiel für

haben, behandeln die meisten Tiere in der Praxis. Nur selten muss der Tierarzt hier einen Hausbesuch machen (z.B. bei alten Menschen, die die Praxis des Tierarztes nicht mehr aufsuchen können).

Bei Hausbesuchen

Tierärzte, die Großtiere wie

  • Pferde
  • Kühe oder
  • Schweine

versorgen, fahren zu ihren "tierischen Patienten" und behandeln sie in deren Stall.

In landwirtschaftliche Betrieben wird ein Tierarzt einer Großtierpraxis auch dann gerufen, wenn ein weibliches Tier Probleme bei der Geburt hat und zum Beispiel Geburtsstillstand besteht. Der Tierarzt muss dann oftmals auch nachts zu seinem tierischen Patienten fahren.

Ausbildung

Voraussetzung für ein Veterinärmedizinstudium ist Abitur.

4,5 dieser fünf Jahre und sechs Monate dauert die theoretische Ausbildung des angehenden Tierarztes, die restliche Zeit wird

  • in der Landwirtschaft
  • in der Tierzucht
  • in einer Tierarztpraxis
  • in einer Tierklinik
  • in der Schlachtung und/oder
  • in der Fleischuntersuchung

absolviert. Das Studium endet mit einer Prüfung. Hat der Tierarzt diese Prüfung bestanden, so kann er seine Approbation erlangen und durch das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit promovieren und so den Doktortitel "Dr. med. vet." erreichen.

Weiterbildung

Katze wird beim Tierarzt abgehört
Nach einem erfolgreich absolvierten Veterinärmedizinstudium können zahlreiche Fortbildungen wahrgenommen werden

Im Gegensatz zum Studium der Humanmedizin kann ein Tierarzt nach dem erfolgreich absolvierten Tiermedizinstudium bereits praktizieren. Im Rahmen einer Weiterbildung haben die Tierärzte jedoch auch die Möglichkeit, ihren Fachtierarzt zu machen. Je nach Art des Bereiches dauert diese Weiterbildung etwa drei bis fünf Jahre.

Der Tierarzt kann durch Weiterbildungen seinen Fachtierarzt zum Beispiel

  • im Bereich Chirurgie

erwerben oder auch den Fachtierarzt

  • für bestimmte Tierarten

wie etwa Reptilien oder Pferde machen. Zusätzlich gibt es auch Fachtierärzte

Fachtierärzte können durch Fortbildungen auch Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

erwerben.