Pumpende Atmung bei Katzen - Ursachen und Hilfemaßnahmen

Als "Pumpen" wird bei Katzen Atemnot oder eine stark erschwerte Atmung bezeichnet, die zumeist lebensbedrohliche Auswirkungen haben kann. Die betroffene Katze befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand und sollte unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Es kann sich beispielsweise um innere Verletzungen, einen Asthmaanfall oder eine Herzerkrankung handeln. Informieren Sie sich über mögliche Ursachen und Hilfemaßnahmen bei einer pumpenden Atmung bei Katzen.

Von Kim Müller

Bedeutung und Symptome

Tiermediziner verstehen unter einer pumpenden Atmung bei Katzen eine mittelschwere bis hochgradige Atemnot. Eine normale und gesunde Atmung im Ruhezustand geht zum einen Teil von den Bauchmuskeln und zum anderen Teil von den Zwischenrippenmuskeln aus und sollte nicht übermäßig intensiv, aber deutlich erkennbar sein.

Kommt es zu einer Behinderung der Atmung und damit zu vermindertem Eindringen von Luft und Sauerstoff in die Lunge, versucht der Körper das Defizit durch vertiefende Atmung auszugleichen, damit mehr Luftvolumen in die Lunge gelangen kann. In diesem Fall erfolgt die Atmung hauptsächlich über die Bauchmuskeln, da die Zwischenrippenmuskeln der Intensität der vertieften Atmung nicht standhalten können. Bei der so genannten Bauchatmung versuchen die Bauchmuskeln, trotz der Behinderung der Atmung, möglichst viel Luft in die Lungen zu pumpen.

Körpersprache

Bei Atemnot nehmen Katzen zumeist eine sitzende oder sogar kauernde Haltung ein und vermeiden es, auf der Seite zu liegen. Um den Luftfluss in die Lungen möglichst zu optimieren, öffnen sie beim Atmen zusätzlich ihr Maul (Maulatmung).

Im Normalfall atmen Katzen ausschließlich durch die Nase. Die Zunge kann, durch die mangelnde Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff, eine bläuliche Färbung aufweisen.

Je nach Ursache können die Atembewegungen oberflächlich und flach oder aber schnell und ausgeprägt sein. Häufig sind am Bauch pumpende Bewegungen bei der Atmung erkennbar. Zudem sind die Augen meist ängstlich erweitet.

Eine Katze mit pumpender Atmung muss immer zum Tierarzt gebracht werden
Eine Katze mit pumpender Atmung muss immer zum Tierarzt gebracht werden

Ursachen

Die möglichen Ursachen sind sehr vielfältig und unterschiedlich. Doch liegt zumeist jeder Ursache eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde.

Eine pumpende Atmung kann auf einen lebensbedrohlichen Zustand hinweisen und sollte in jedem Fall ernst genommen werden. Sollten die beschriebenen Symptome auftreten, sollte auf jeden Fall und egal zu welcher Tageszeit ein Tierarzt oder eine dienstbereite Tierklinik aufgesucht werden.

  • Treten die Symptome plötzlich auf, vor allem, wenn eine Freigängerkatze zurück nach Hause kommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Katze angefahren wurde beziehungsweise einen Unfall hatte. Bei dem Aufprall kann es zu inneren Verletzungen, also vor allem dem Reißen des Zwerchfells oder einer Verletzung der Lunge, kommen.

  • Auch bei der Herzerkrankung "Hypertrophe Kardiomyopathie" treten die Symptome sehr plötzlich und unerwartet auf. Die Erkrankung des Herzmuskels führt auf Dauer durch eine verminderte Herzleistung zu einer schlechten Sauerstoffversorgung im Körper. Da der Körper versucht, die Folgen der Erkrankung zu kompensieren, wird die Herzerkrankung häufig erst mit der pumpenden Atmung erkannt.

  • Eine weitere, sehr häufige Ursache ist das "Feline Asthma", bei dem es zu einer Verkrampfung der Atemwege kommt.

Behandlung

Zeigt die Katze Symptome einer pumpenden Atmung, muss sie umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser wird das Tier umgehend untersuchen; er tastet und hört es ab, schaut ins Maul der Katze und wird sie, sofern sie stabil ist, röntgen.

Zur Behandlung von Asthma werdem dem Vierbeiner Medikamente, die die Bronchien öffnen, sowie Kortison verabreicht. Zunächst bekommt die Katze Tabletten oder Injektionen; als Dauertherapie ist eine Inhalation empfehlenswert.

Ist ein Unfall Ursache der pumpenden Atmung und ist es dadurch beispielsweise zu einem Pleuralerguss, also Flüssigkeit um die Lunge herum, gekommen, wird man versuchen, die Flüssigkeit durch Punktion zu entnehmen. Die hypertrophe Kardiomyopathie kann nicht geheilt werden; hier wird man dem Tier lebenslänglich Medikamente geben müssen, die für Beschwerdefreiheit sorgen.