Alterswarzen (senile Warzen) - Bei älteren Menschen auftretende Warzenart

Unter Alterswarzen versteht man Warzen, die im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten. Wodurch die Wucherungen verursacht werden, ist bislang unbekannt.

Von Jens Hirseland

Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae) werden auch senile Warzen oder seborrhoische Keratose genannt. Sie treten bei älteren Menschen über 50 Jahren auf. Alterswarzen sind gutartige und nichtinfektiöse Wucherungen, die sich mit zunehmendem Lebensalter immer mehr ausbreiten.

Während die meisten anderen Warzenarten von Viren hervorgerufen werden, ist die Ursache von senilen Warzen nach wie vor nicht geklärt. Die Ausprägung der Warzen ist individuell verschieden. In den meisten Fällen sind die Wucherungen gutartiger Natur, in sehr seltenen Fällen können sie jedoch zu bösartigen Tumoren entarten.

Merkmale und Auftreten

An welchen Körperstellen die Alterswarzen auftreten, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Grundsätzlich kann es an jedem Bereich des Körpers zur Bildung von senilen Warzen kommen.

So ist es möglich, dass sich die Warze rasant ausbreitet; manchmal zeigen sich aber auch nur einzelne dunkle Flecken, die kaum zu spüren sind. In anderen Fällen bilden sich wiederum starke Verkrustungen.

Die meisten Alterswarzen haben eine runde oder ovale Form und werden nicht größer als eine Bohne. Ihre Färbung kann sowohl hellbraun als auch schwarzbraun sein. Am häufigsten zeigen sich die senilen Warzen an Körperstellen wie

Auch auf der Kopfhaut treten sie mitunter auf. Zu Beschwerden kommt es durch Alterswarzen in der Regel nicht. In manchen Fällen ist ein geringfügiger Juckreiz zu verspüren.

Behandlung

Eine medizinische Behandlung von Alterswarzen ist nur dann unbedingt erforderlich, wenn die Wucherung zu einem bösartigen Tumor ausartet, was jedoch extrem selten vorkommt. Ansonsten wird eine Behandlung lediglich aus kosmetischen Gründen vorgenommen, wenn sich die Warzen an auffälligen Körperstellen befinden.

Kyrotherapie

Zum Entfernen von Alterswarzen gibt es bislang drei wirksame Therapiemethoden. Dazu gehört vor allem die Kyrotherapie, die sich auch bei anderen Warzenarten gut bewährt hat.

So zählt die Kyrotherapie, bei der die Warze durch eine kalte Verbrennung vereist wird, zur Behandlung erster Wahl. Normalerweise ist der leichte Schmerz bei der Vereisung leicht zu ertragen.

Sollen mehrere Alterswarzen gleichzeitig behandelt werden, wird eine örtliche Betäubung empfohlen. Nach der Kyrotherapie kommt es zum Abheilen der vereisten Körperstelle.

Dabei fällt die Warze schließlich ab. Größere Komplikationen sind bei dieser Behandlungsmethode nicht zu befürchten.

Laserbehandlung

Eine andere Methode ist die Anwendung eines Lasers. Bei dieser Therapie verdampft man mithilfe des Lasers das Gewebe der Warze.

Zu größeren Schmerzen kommt es dadurch nicht. Nur für den Fall, dass mehrere Warzen behandelt werden sollen, ist es ratsam eine lokale Betäubung vornehmen zu lassen.

Der Heilungsprozess verläuft bei einer Lasertherapie schneller als bei einer Kyrotherapie. Durch Reizung des Lasers kann es an den behandelten Stellen manchmal zu leichten Störungen der Pigmentzellen kommen, die jedoch reversibel sind.

Operative Behandlung

Die dritte Behandlungsmöglichkeit ist die operative Entfernung der Alterswarzen, bei der die Wucherungen mit einem Skalpell herausgeschnitten werden. Aufgrund ihres Aufwands und der Gefahr von Komplikationen, gilt diese Methode jedoch als veraltet. Sinnvoll ist ein chirurgischer Eingriff nur dann, wenn der Verdacht einer bösartigen Entartung der Warze besteht.

Alle drei Behandlungsverfahren haben gemeinsam, dass man im Anschluss die behandelten Hautstellen gut pflegen muss. Daher sollte man auf direkte Sonneneinstrahlung verzichten, bis die Abheilung der Wunden erfolgt ist.

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