Behandlung von Myomen gefährlicher als gedacht? Eingriff in die Gebärmutter kann unfruchtbar machen

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2014

Schätzungsweise hat im Schnitt jede fünfte Frau ein Myom. Bei Myomen handelt es sich um Wucherungen, die direkt im Muskelgewebe der Gebärmutter auftreten. Sie zählen damit zu den gutartigen Tumoren, die in der Mehrheit der Fälle völlig harmlos sind und den Patientinnen keine Angst machen müssen.

Es gibt eine Möglichkeit, Myome zu entfernen, wenn diese Überhand nehmen und das Entfernen daher vom Frauenarzt geraten wird. In diesem Fall führt der Mediziner eine sogenannte "Uterusmyom-Embolisation" durch.

Bei einer Embolisation wird ganz bewusst ein Blutgefäß verstopft. Geschieht das auf natürlichem Wege, spricht man von einer Embolie, die tödlich enden kann. In diesem Fall jedoch wird die Embolisation ganz kontrolliert herbeigeführt.

Der Arzt nutzt dafür Kunststoffpartikel, die via Katheter genau in das Blutgefäß gesetzt werden, die das Myom oder die Myome mit Blut versorgen. Die Wucherung wird dadurch mit Nährstoffen und Sauerstoff unterversorgt und verkleinert sich.

Uterusmyom-Embolisation erstmals in der Kritik

Im Schnitt dauert es mehrere Monate, bis die Myome kleiner sind. Bisher galt die allgemeine Ansicht, dass die Uterusmyom-Embolisation für die Frau sehr sicher ist, doch nun kommen daran Zweifel auf.

Eine Studie legt nahe, dass durch den Eingriff die weitere Fruchtbarkeit der Patientin zerstört ist. Insgesamt hatte man 66 Frauen untersucht, die gleich mehrere Myome hatten. Die Geschwülste waren dabei größer als drei Zentimeter und wurden mittels Uterusmyom-Embolisation entfernt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Frauen durchschnittlich 37 Jahre alt und noch im gebärfähigen Alter.

Keine gebärende Frau mehr unter den Behandelten

In den drei Jahren der Nachbeobachtungszeit brachte keine der Frauen mehr ein Kind zur Welt, obwohl rund die Hälfte (31 Frauen) angaben, dass sie sich eine Schwangerschaft gewünscht hatten.

Trotz der Versuche mit dem Partner, gelang nur einer Frau am Ende die Empfängnis, doch sie verlor den Fötus. Fünf der Frauen hatten sogar eine künstliche Befruchtung versucht, doch auch diese scheiterte bei jeder Probandin.