Blinddarmdurchbruch - Die Appendix-Ruptur gilt als schwerste Komplikation einer Blinddarmentzündung

Bei einem Blinddarmdurchbruch handelt es sich um eine schwerere Komplikation der Blinddarmentzündung. So kann die Perforation des Blinddarm-Wurmfortsatzes lebensgefährliche Folgen haben.

Von Jens Hirseland

Spricht man von einem Blinddarmdurchbruch oder einer Blinddarmperforation, ist damit eine gefürchtete Komplikation der Blinddarmentzündung (Appendizitis) gemeint. Zu einem Blinddarmdurchbruch kommt es, wenn eine Blinddarmentzündung nicht rechtzeitig behandelt oder erkannt wird.

Blinddarm

Als Blinddarm wird der sackartige Anfangsteil des Dickdarms bezeichnet, der blind endet. An seinem unteren Ende verfügt der Blinddarm über ein kleines Anhängsel, Appendix vermiforis genannt, welches eine Länge von bis zu 10 Zentimetern aufweist. Kommt es zu einer Entzündung des Wurmfortsatzes, hat dies eine schmerzhafte Blinddarmentzündung zur Folge.

3 Stadien einer Blinddarmentzündung
3 Stadien einer Blinddarmentzündung

Blinddarmdurchbruch

Wird eine Blinddarmentzündung rechtzeitig diagnostiziert, sind in der Regel keine Komplikationen wie ein Blinddarmdurchbruch zu befürchten. Ist dies jedoch nicht der Fall, besteht das Risiko, dass der Wurmfortsatz im weiteren Verlauf perforiert und Keime und Eiter in die Bauchhöhle gelangen.

Bemerkbar macht sich ein Blinddarmdurchbruch durch starke Druckschmerzen an der Bauchdecke, die außerdem hart wie ein Brett ist. Darüber hinaus treten zunehmend die Anzeichen eines Schocks wie

auf. Da die Darmkeime sich nach der Perforation ungehindert in der Bauchhöhle ausbreiten können und in die Blutbahn gelangen, besteht höchste Lebensgefahr. So beträgt die Sterberate bei einem Blinddarmdurchbruch etwa 10 Prozent.

Ursachen

Um einen Blinddarmdurchbruch handelt es sich, wenn der entzündete Wurmfortsatz des Blinddarms aufbricht. Dadurch kann sich Sekret in die Bauchhöhle entleeren. Außerdem dringen auch Bakterien in die Bauchhöhle ein, was wiederum eine lebensgefährliche Peritonitis (Bauchfellentzündung) zur Folge hat.

Einem Blinddarmdurchbruch voraus geht stets eine Entzündung des Appendix vermiforis. Zu einer Entzündung kommt es zumeist durch einen Anstau von Sekreten im Wurmfortsatz. Diese Verstopfung gibt Bakterien aus dem Dickdarm wie Enterokokken oder Escherichia coli die Gelegenheit, sich zu vermehren und eine Entzündung auszulösen.

Häufigste Ursache für eine Verstopfung sind Kotsteine oder eine ungünstige Position des Wurmfortsatzes im Bauchraum. So besteht dadurch die Gefahr, dass der Appendix abknickt.

Als weitere mögliche Auslöser für eine Blinddarmentzündung kommen

infrage. Ein geschwächtes Immunsystem kann eine Appendizitis begünstigen.

Symptome

Zu den typischen Symptomen einer Blinddarmentzündung gehören starke Schmerzen im Oberbauch oder im Bauchnabelbereich. Diese wandern im weiteren Verlauf in den rechten Unterbauch.

Darüber hinaus leiden die Patienten häufig unter

Auch

sind möglich. Bei älteren Menschen treten allerdings häufig nur leichte Symptome auf.

Als typischer Warnhinweis für einen Blinddarmdurchbruch gilt das plötzliche Nachlassen der Schmerzen.

Dies ist darauf zurück zu führen, dass der Eiter, der sich in dem Darmabschnitt befindet, abfließt und somit die Bauchhöhle entlastet. Doch aufgrund der drohenden Bauchfellentzündung hält die Schmerzminderung nicht lange an.

Behandlung und Vorbeugung

Bei einem Blinddarmdurchbruch muss umgehend eine Operation erfolgen. Dabei kommt das gleiche Operationsverfahren wie bei einer Blinddarmentzündung zur Anwendung. Das heißt, dass der entzündete Wurmfortsatz aus dem Bauchraum entfernt wird.

Außerdem verabreicht man dem Patienten hohe Antibiotikadosen, um gegen die Bakterien im Körper vorzugehen. Durch das Anlegen einer Drainage wird der Eiter aus der Bauchhöhle abgeleitet.

Damit es gar nicht erst zu einem Blinddarmdurchbruch kommt, sollte man starke Bauchschmerzen im rechten Unterbauch rasch ärztlich abklären lassen. Je eher eine Blinddarmentzündung fachgerecht behandelt wird, desto geringer ist die Gefahr von Komplikationen.