Streichwerkzeuge und Streichtechniken im Überblick

Beim Anstreichen geht es im Prinzip darum, die Farbe deckend und gleichmäßig auf der Wunschfläche zu verteilen. Dabei stehen dem Maler verschiedene Streichwerkzeuge, mit denen unterschiedliche Streichtechniken möglich sind, zur Verfügung, sodass diese Verteilung effektiv gelingen kann. Gängig sind dabei Pinsel und Farbroller; doch es geht auch deutlich kreativer. Informieren Sie sich über die verschiedenen Streichwerkzeuge und -techniken, um Wände und Co. zu verschönern.

Britta Josten
Von Britta Josten

Streichwerkzeuge und deren Anwendungsgebiete

Hin und wieder kommt die Zeit, in der man zuhause etwas verändern möchte, um frischen Wind in die Einrichtung zu bringen. Durch das Anstreichen lässt sich auf diesem Gebiet viel erreichen.

In erster Linie werden dabei Wände und Decken neu gestrichen, doch auch Möbel, Fliesen, Heizkörper sowie Türen und Fensterrahmen können dadurch im neuen Glanz erstrahlen. Möchte man noch einen Schritt weitergehen, lässt sich beispielsweise auch die gesamte Fassade neu gestalten.

Je nachdem, um welche Fläche es sich handelt, stehen - neben den verschiedenen Farben - unterschiedliche Streichwerkzeuge zur Auswahl. Mit diesen lassen sich teils unterschiedliche Techniken beim Streichen anwenden.

Rollen

Gängiges Werkzeug zum Streichen sind Farbrollen.

Kurzflorige Rollen

Bei den Rollen gibt es zum einen kurzflorige Rollen, welche auf einem Steckbügel aufgesteckt sind. Solche kurzflorigen Rollen sind in verschiedenen Breiten verfügbar und eignen sich ideal, um Wandfarben oder Klarlacke großflächig aufzutragen. Zudem können diese Rollen auch an verschiedenen Steckbügeln angebracht werden, weshalb beim Streichen einer Zimmerdecke beispielsweise bevorzugt der Teleskopgriff eingesetzt wird.

Schaumstoffrollen

Schaumstoffrollen eignen sich hingegen nur für das Lackieren von Gegenständen und sind in der Regel relativ klein gehalten.

Lammfell- oder Perlenrollen

Daneben gibt es noch Lammfell- und Perlonrollen, welche sich nicht nur zum Streichen von Wänden, sondern auch bei Fassadenarbeiten empfehlen. Zudem gibt es spezielle kleine Lammfellrollen, mit welchen Heizkörperlacke aufgetragen werden können.

Pinsel

Bei den Pinseln lässt sich eine noch größere Auswahl vorfinden.

Rundpinsel

So gibt es zum einen die Rundpinsel, welche über einen runden Stiel und gleichmäßig lange Borsten verfügen. Hochwertige Rundpinsel verfügen zudem über eine Korkscheibe und ein Nylon Fadenvorband.

Eingesetzt werden Rundpinsel an all jenen Stellen, an welchen man mit herkömmlichen Rollen nicht hinkommen würde. Beispiele hierfür wären die Ecken von Zimmern, Fenstern oder im Bereich von Rohren.

Flachpinsel

Der Flachpinsel verfügt hingegen über eine breite Streichfläche, weshalb dieser für ebene Flächen eingesetzt wird, welche ausreichend groß sind. Flachpinsel sind zudem in verschiedenen Stärken erhältlich. Dabei gilt die Faustregel, dass die Qualität des Pinsels auch mit der Stärke steigt.

Fensterpinsel eignen sich für Fenster und Türrahmen
Fensterpinsel eignen sich für Fenster und Türrahmen

Fensterpinsel

Fensterpinsel eignen sich wiederum nicht nur für Fenster, wie der Name vermuten lässt, sondern auch für das Streichen von Türrahmen. Fensterpinsel sind dabei durch einen Schrägschnitt am Borstenende gekennzeichnet.

Flächenstreicher

Flächenstreicher sind dagegen extrem breite Pinsel, welche Breiten von bis zu 14 cm erreichen. Mit diesen lassen sich große und ebene Flächen streichen, weshalb sie ähnlich eingesetzt werden können wie Farbrollen.

Plattpinsel

Letztlich sind in diesem Zusammenhang noch Plattpinsel zu nennen. Deren Borstenende ist ebenso länglich gehalten.

Zudem weisen diese eine abgewinkelte Form auf, weshalb Ecken leicht erreicht werden können. Plattpinsel sind dabei mit verschiedenen Stielen erhältlich, wobei es auch Modelle gibt, mit welchen sich problemlos die Ecke der Zimmerdecke erreichen lässt.

Verschiedene Pinsel für verschiedene Flächen
Verschiedene Pinsel für verschiedene Flächen

Schwämme und Kissen

Alternativ zur Rolle lassen sich beispielsweise auch Farbschwämme bzw. Farbkissen oder auch Streichkissen verwenden. Die Farbe wird dabei mit dem Kissen bzw. Schwamm aufgenommen und auf der Wand glatt gestrichen.

Meistens handelt es sich um Formen, mit denen man auch problemlos diverse Ecken und Kanten erreicht. Dabei wird damit geworben, dass das Streichen mit Kissen so schnell wie mit einer Rolle und so präzise wie mit einem Pinsel erfolgen kann. Großer Vorteil: macht mans richtig, tropft die Farbe nicht, zumindest aber deutlich weniger.

Auf diese Weise lässt sich auch Farbe sparen. Die Kissen gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen; oftmals findet man auch passend dazu einen Teleskopstiel, um auch Decken streichen zu können.

Auch mit gewöhnlichen Haushaltsschwämmen lässt sich im Bereich der Wandgestaltung etwas erreichen. So bietet es sich beispielsweise an, Effekte in Form von Tupfer an die Wand zu bringen.

Farbsprühgeräte

Das Anstreichen ist ein Handwerk, bei dem der Maler als Facharbeiter malt, anstreicht oder lackiert. Fachtechnisch wird von einer farblichen Beschichtung gesprochen. Heutzutage wird dieser Beschichtungsvorgang, alternativ zum Anstreichen, durch das Aufsprühen ersetzt.

Einmal abgesehen von dem aufwändigen und oftmals mehrmaligen Auftragen der Farbe durch das Anstreichen, ist die Benutzung eines Farbsprühgerätes auch für den weniger geübten Heimwerker möglich. Anstreichen, Malen und Lackieren will gelernt, zumindest aber geübt sein. Nicht umsonst handelt es sich bei dem Handwerk des Malers oder Anstreichers um einen Fachberuf mit Lehre und abgeschlossener Ausbildung.

Bei der Verwendung eines Farbsprühgerätes werden Knowhow und handwerkliches Können des Anstreichers weitgehend durch die Technik des Sprühgerätes ersetzt. Es ist in seiner gesamten Handhabung auf die Verwendung von Farben, Lacken und Lasuren ausgerichtet.

Für mehrere unterschiedliche Anwendungsbereiche wird nur ein einziges Tool als Gebrauchsgegenstand benötigt. Verbraucht wird die Farbe, die bedarfsgerecht hinzugekauft wird.

Vorteile eines Farbsprühgerätes

Die Vorteile eines Farbsprühgerätes lassen sich in wenigen Punkten zusammenfassen.

  • Schwierig zugängliche Flächen, Ecken und Kanten werden gleichmäßig beschichtet
  • Deutlich schnellerer Arbeitsverlauf als beim Anstreichen
  • Hohe Deckkraft, abhängig von der Farbqualität und dem Farbaustritt aus der Spritzdüse
  • Variable Schichtstärke ist deutlich höher als beim Pinselaufstrich
  • Mehrfachverwendung des Gebrauchsgegenstandes Farbsprühgerät

Auf der Negativseite steht, wenn überhaupt, der Einmalpreis für die Anschaffung des Farbsprühgerätes. Großflächiges Abdecken aller nicht zu besprühenden Flächen und der Kauf von Abdeckfolie sowie Abdeckklebeband sind mit Mehrkosten beziehungsweise Mehraufwand gegenüber dem Anstreichen verbunden. Dass eine punktuell zu viel aufgesprühte Farbe mit dem Pinsel nachgearbeitet wird, ist einerseits zeitlicher Mehraufwand, andererseits aber auch die Chance zur Ergebnisoptimierung.

Auch Graffitis werden mit Farbsprühgeräten aufgetragen
Auch Graffitis werden mit Farbsprühgeräten aufgetragen

Streichtechniken im Überblick

Je nachdem, für welches Werkzeug man sich entscheidet, werden beim Streichen unterschiedliche Techniken angewandt.

Die ideale Anstreichtechnik für Farbroller bzw. Farbrollen

Farbroller bzw. Farbrollenermöglichen ein gleichmäßiges Streichen großer Flächen und sind sowohl für Profis als auch für Hobbymaler unverzichtbar. Die umgangssprachlich auch als Malerrollen oder Malerwalzen bezeichneten Farbroller können in jedem Baumarkt günstig erworben werden.

Es gibt sie in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Bezügen. Immer beliebter werden auch Strukturroller. Um mit Farbrollern ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollte auf die richtige Anstreichtechnik geachtet werden.

Sowohl Echtfell- wie auch Kunstfellroller sind sehr saugstark. Damit die Farbe gleichmäßig in dem Bezug verteilt wird, sollte die Walze nach dem Eintauchen in den Farbeimer immer über ein Abstreifgitter gerollt werden. Bei diesem Vorgang tropft zugleich auch überschüssige Farbe zurück in den Eimer.

Die richtige Anstreichtechnik ist bei Farbrollern wichtig
Die richtige Anstreichtechnik ist bei Farbrollern wichtig

Teleskopstiele und Abstände

Teleskopstangen verwendet man für das Streichen von Decken oder hohen Wänden
Teleskopstangen verwendet man für das Streichen von Decken oder hohen Wänden

Die Farbe kann nun auf die Wand aufgetragen werden. Hier kann es sinnvoll sein, einen Teleskopstiel an den Farbroller anzubringen. Insbesondere beim Streichen von Decken und hohen Wänden erleichtert eine solche Verlängerung des Griffes die Arbeiten ungemein. Zugleich kann man in einem gewissen Abstand zur Wand arbeiten, was den Vorteil hat, dass man zum einen vor Farbspritzern geschützt ist und zum anderen den Anstrich besser überblicken kann.

Schritt 1: Senkrechter Farbauftrag

Beim Streichen sollte zuerst eine senkrechte Bahn Farbe aufgetragen werden. Anschließend - und ohne die Rolle erneut in Farbe zu tränken - rollt man die Walze schräg im Zickzack über die senkrechte Bahn und verteilt die Farbe so auf eine größere Fläche.

Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, müssen im letzten Schritt nochmal senkrechte Bahnen gerollt werden. Die ganze Arbeit sollte nass in nass stattfinden, damit nach dem Trocknen keine Streifen entstehen. Man sollte also darauf achten, dass die Fenster in dem Raum geschlossen sind, um ein zu schnelles Abtrocknen der Farbe zu verhindern.

Schritt 2: Auftrag mit der Strukturrolle

Soll eine Strukturrolle zum Einsatz kommen, muss zunächst die Farbe wie oben erläutert aufgetragen und anschließend einmal mit der Strukturrolle überrollt werden. Auch hier darf der Grundanstrich nicht zu schnell trocknen. Es empfiehlt sich also, nur zwei bis drei Rollenbreiten Farbe auf einmal aufzutragen.

Essentielle Tipps

Bei der Arbeit mit Farbrollen sind drei Dinge prinzipiell zu beachten: Zum einen sollte sich nie zu viel Farbe auf der Rolle befinden. Des Weiteren sollte immer langsam gestrichen werden. Und letztlich ist es noch wichtig, dass der Anstrich immer unter gleichem Druck ausgeführt wird.

Kreatives Anstreichen mit dem Farbkissen

Mit Farbkissen können Decken, Wände, Tür- und Fensterrahmen sowie Möbel schnell und sparsam mit verdünnter Dispersionsfarbe oder Lack gestrichen werden. Insbesondere für glatte Oberflächen benötigt man viel weniger Farbe als beim Streichen mit einem Farbroller, da mit dem Farbkissen nur eine sehr dünne Schicht an Farbe aufgetragen wird.

Die Qualität des Anstrichs ist sowohl von der Art des Untergrundes abhängig als auch von der Farbe und dem Umgang mit dem Werkzeug. Die besten Ergebnisse erzielt man auf einem glatten Untergrund.

Obwohl die Farbe mit einem Farbkissen sehr dünn aufgetragen wird, reicht hier ein einmaliger Anstrich. Ein sehr unebener Untergrund hat dagegen den Nachteil, dass die feinen und empfindlichen Fasern des Kissens zerstört werden können.

Schritt 1: Basisfarbauftrag

Die Farbe selbst sollte sehr dünnflüssig sein. Hier sind Lacke und Lasuren ideal. Für Wandfarben bedeutet das, dass sie mit Wasser verdünnt werden müssen, um ein ideales Ergebnis zu erzielen.

Allerdings sind bei unebenen Wänden oft mehrere Anstriche nötig, um die gewünschte Deckkraft zu erreichen. Daher sollte hier überlegt werden, ob ein Anstrich mit einem Farbroller nicht effektiver sein kann.

Schritt 2: Vorbereitungen und Farbkissenauftrag

Vor einem Anstrich mit einem Farbkissen sollte das Kissen zunächst von losen Fuseln und Fasern befreit und die Farbe in einer speziellen Farbwanne verdünnt werden. Anschließend kann das Kissen leicht in die Farbe eingetaucht und über die Rillen der Wanne gezogen werden, um es von überschüssiger Farbe zu befreien.

Beim Streichen ist es nun wichtig, nur ganz wenig Druck auf das Kissen auszuüben, um zum einen die empfindliche Struktur nicht in Mitleidenschaft zu ziehen und zum anderen nicht zuviel gespeicherte Farbe auf einmal rauszudrücken. Das Streichen von größeren Flächen sollte mit einem möglichst großem Farbkissen erfolgen; für Kanten und Ecken können kleine Kissen auf den Griff aufgesetzt werden.

Schritt 3: Kreative Muster

Mit einem Farbkissen kann man Wände aber nicht nur gleichmäßig und einfarbig streichen, sondern auch seiner Kreativität freien Lauf lassen. So bietet es sich an, mit mehreren Farbkissen unterschiedliche Farben zu verwischen und so zum Beispiel für stufenlose Farbübergänge an den Wänden zu sorgen.

Auch als Stempel können Farbkissen verwendet werden. Auf einer einfarbig gestrichenen Wand können mit einem solchen Kissen farbige Akzente gesetzt oder Motive, Figuren und andere Kunstwerke gestempelt werden.

Der Anstrich mit dem Pinsel ist etwas anspruchsvoller
Der Anstrich mit dem Pinsel ist etwas anspruchsvoller

Tipps zum Streichen mit dem Pinsel

Auch beim Streichen mit Pinsel sollten ein paar Punkte beachtet werden. Bevor der neu gekaufte Pinsel in Farbe getaucht wird, sollte er mit Wasser ausgewaschen werden, um möglich lose Borsten zu entfernen. Er muss jedoch gänzlich getrocknet sein; erst dann sollte man ihn benutzen.

Nur ein Drittel des Pinsels sollte in die Farbe eingetaucht werden. Dann klopft man ihn etwas am Rand der Farbdose bzw. an der Farbwanne ab.

Die Farbmenge, die letztlich auf der Oberfläche, wie etwa der Wand, landet, ist entscheidend und macht das Ergebnis aus. Überstreicht man eine bestehende Farbschicht, sollte diese noch nass sein, um ein streifenfreies Bild zu ermöglichen.

Es ist wichtig, auf eine gleichmäßige Pinselführung zu achten. Auch der gleichbleibende Druck ist von Bedeutung.

Maler beim Streichen einer Stuckdecke mit einem langen Pinsel
Maler beim Streichen einer Stuckdecke mit einem langen Pinsel

Streichen mit Schwämmchen und Farbkissen - einfach und einfallsreich

Kein Geld für teure Designerlooks, aber Lust auf einen wortwörtlichen Tapetenwechsel? Das Streichen mit dem Schwämmchen zaubert im Nu tolle Effekte auf jede gewünschte Wand. Wir zeigen, welche Möglichkeiten diese einfache und kreative Technik zu bieten hat.

Benötigte Schwämme und Grundlage

Für diese Streichtechnik eignen sich besonders Naturschwämme, welche eine unregelmäßige, oftmals grobe Struktur aufweisen. Passende Exemplare sind in jedem Baumarkt, aber auch im Bastelbedarf für wenig Geld zu haben.

Als Grundlage eignet sich jede gewünschte Wand, wobei auch hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Ideal ist zum Beispiel eine Raufasertapete.

Hierbei kann sowohl die vorhandene Tapete direkt dekoriert werden; bei einer ohnehin fälligen Renovierung wird zunächst eine Farbschicht in gewünschtem Ton gestrichen. In allen Fällen aber sollte die Schwammtechnik auf einer rundum trockenen Oberfläche aufgetragen werden.

Tipps zum Streichen mit dem Schwamm

Für einen besonders einfallsreichen und individuellen Look wird die gewünschte Wand nun mit dem Schwamm "gestrichen". Hierfür eignen sich zum Beispiel Abtönfarben, aber auch Lasuren in jedem erdenklichen Farbton.

Die klassische Schwammtechnik funktioniert dabei wie folgt: Die gewünschte Farbe wird in eine passende Wanne gegeben, der Naturschwamm kurz hinein gestippt. Hierbei ist es wichtig, dass der Schwamm nur wenig Farbe an der Oberfläche aufnimmt. Überschüssige Farbe kann beispielsweise auf einem Stück Sperrholz abgetupft werden.

Nun beginnt das Verschönern der Wand: Das Schwämmchen mit der farbigen Seite nach unten nach und nach auf die Wand tupfen, wobei von oben nach unten gearbeitet wird. Für ein regelmäßiges Gesamtergebnis sollte möglichst keine Pause eingelegt werden. Kritische Übergänge wie Ecken, Fußleisten, Türrahmen oder Fenster sollten vorab sorgfältig abgeklebt und am besten mit Folie bedeckt werden - so kann jede Reihe problemlos zu Ende getupft werden.

Besonders schön wirkt die Schwammtechnik innerhalb von Farbgruppen: So machen sich zum Beispiel orange Tupfen besonders schön auf einer Terrakottafarbenen Wand. Ein weiterer Tipp ist die Verwendung mehrerer Farbschichten. Hierzu muss die erste Tupfschicht vollständig trocknen, bevor eine zweite Farbe mit dem Schwämmchen aufgetragen wird.

Farbsprühgeräte und deren Anwendung

Wenngleich die Handhabung eines Farbsprühgerätes recht einfach ist, so gibt es doch einige grundsätzliche Punkte zu beachten. Neben der Einmalanschaffung des Farbsprühgerätes werden für jeden einzelnen Arbeitsvorgang Farbe, Abdeckfolie sowie Abdeckklebeband benötigt.

Beim Farbsprühen gilt der Grundsatz, dass alles, was nicht besprüht wird, großflächig abgedeckt werden muss. Alle Materialien sind im Fachhandel am Ort und im Internet, aber auch im gut sortierten Baumarkt erhältlich. Die Verwendung eines Farbsprühgerätes weist den Heimwerker aus, der seinen Handwerksbedarf, bis auf ganz wenige Ausnahmen, ausschließlich im örtlichen Baumarkt deckt.

Abdeckung

Das Farbsprühgerät hat die Wirkung wie ein Parfumflakon. Aus der Düse heraus wird gespritzt. Die Farbe entweicht breitflächig - sie kann nur dadurch zielgerichtet gesprüht werden, dass der Abstand zwischen Farbsprühgerät und der zu besprühenden Fläche möglichst gering ist.

Somit muss alles, was sich im räumlichen Sprühbereich befindet, schützend abgedeckt werden. Das sollte sorgfältig und lückenlos geschehen, denn der Sprühstrahl findet auch die kleinste nicht abgedeckte Lücke.

Staubfreie Fläche

Die zu besprühende Fläche muss ihrerseits staubfrei, trocken und möglichst glatt sein. Die aufgesprühte Farbe wirkt wie ein Aufrieb.

Es wird also auf alles gesprüht, was vorhanden ist. Kleine Staubkörnchen bleiben dort, wo sie sind und werden besprüht. Um eine möglichst ebenmäßig übersprühte Fläche zu erhalten, muss sie also schon vor dem Farbsprühvorgang diese Konsistenz haben.

Handhabung

Gesprüht wird gleichmäßig und mit buchstäblich ruhiger Hand. Mit dem Farbsprühgerät, der Sprühpistole, lassen sich auch Ecken, Kanten sowie schwer zugängliche Ritzen gleichmäßig einfärben.

Abhängig von Art und Qualität des Farbsprühgerätes kann der Sprühvorgang, also die Fördermenge der zu versprühenden Farbe, automatisch eingestellt werden. Damit ist ein gleichmäßiges Entweichen der Farbe aus dem Farbsprühgerät gewährleistet. Wenn ergänzend dazu die Flächenverteilung ebenso gleichblebend wie ausgeglichen erfolgt, dann zeigt sich im Ergebnis eine ganz ebenmäßig bedeckte Beschichtung der besprühten Fläche.

Farbdeckung

Die versprühte Farbe befindet sich direkt danach in der freien beziehungsweise in der Raumluft. Das muss beim Abdecken berücksichtigt werden, wenn im Rauminnern bei offenem beziehungsweise geschlossenem Fenster, oder aber wenn im Freien gesprüht wird.

Bei einem Abstand von bis zu etwa zwanzig Zentimetern zu dem zu besprühenden Objekt ist der Sprühverlust sehr gering und ein hohes Gleichmaß bei der Beschichtung gewährleistet. Eine gleichmäßige Farbdeckung kann auch dadurch erreicht werden, dass die einzelnen Sprühbahnen am jeweiligen Rand leicht überlappt, also nochmals übersprüht werden.

Tipps zur Pflege und Reinigung der Streichwerkzeuge

Nach dem Streichen gilt es, die benutzten Werkzeuge richtig zu reinigen.

Reinigung von Farbpinseln

Der Mal- oder Anstreichpinsel besteht aus den drei Teilen Pinselhaare, Pinselzwinge und Pinselgriff. Die Zwinge verbindet die Haare mit dem Griff. Mit dem fächerförmigen, dem flachen und dem runden Pinsel gibt es drei verschiedene handelsübliche Pinselarten.

Für den Hand- oder Heimwerker ist der Pinsel ein Gebrauchsgegenstand. Zu jedem Anstreichvorgang wird der Pinsel genutzt und die damit verstrichene Farbe verbraucht. Wenn der Pinsel seinerseits zu einem Verbrauchsgegenstand wird, indem er in kurzen Zeitabständen entsorgt und ersetzt werden muss, dann wird er unfachmännisch gehandhabt.

Vorweg: wird der Pinsel nur vorübergehend beiseite gelegt, weil etwa am nächsten Tag mit derselben Farbe weitergestrichen wird, muss er nicht ausgewaschen werden. In dem Fall reicht es aus, ihn in Folie einzupacken - es ist lediglich ein Austrocknen zu vermeiden.

Wichtig: Nach der Reinigung müssen Rolle, Pinsel, Schwamm und Farbkissen erst einmal vollständig trocknen, bevor man sie wieder zum Streichen verwendet!

Pinselpflege

Das liegt dann weniger an dem Vorgang des Anstreichens selbst als vielmehr an der mangelnden fachgerechten Pinselpflege. Sie bezieht sich in erster Linie auf die Pinselhaare. Die sind der Pinselteil, der benutzt, in dem Sinne strapaziert wird.

Die Zwinge ihrerseits muss mehr gereinigt als gepflegt werden. Sie sollte weder verschmiert noch verschmutzt sein.

Der Anstreichvorgang erfolgt ausschließlich mit den Pinselhaaren beziehungsweise den Pinselborsten. Wenn der Pinselgriff verschmiert ist, dann ist beim Anstreichen ganz allgemein unsauber gearbeitet worden.

Die gründliche Reinigung der Streichwerkzeuge ist wichtig
Die gründliche Reinigung der Streichwerkzeuge ist wichtig

Pinselreinigung

Das Reinigen ist ein Teilbereich der Pinselpflege. Die Pflege selbst schließt die fachgerechte Lagerung für einen kürzeren oder längeren Zeitraum mit ein. Reinigen bedeutet, die Pinselhaare sowie die Zwinge im direkten Anschluss an den Anstreichvorgang zu säubern.

Vergleichbar mit dem eigenen Kopfhaar wird das Pinselhaar gewaschen. Entscheidend ist dabei, dass diese Reinigung direkt nach dem Arbeitsvorgang erfolgt. Ein Austrocknen der noch nicht gereinigten Pinselhaare muss vermieden werden.

Der Trockenvorgang darf erst dann beginnen, wenn die Pinselhaare von der zuvor genutzten Farbe befreit worden sind.

Das ist bei trockenen Pinselhaaren nicht mehr oder kaum möglich. Der Reinigungsvorgang lässt sich in drei Arbeitsschritte aufteilen.

Restliche Farbsubstanz entfernen

Zunächst muss das Pinselhaar so weit wie möglich von der restlichen Farbsubstanz befreit werden. Das geschieht durch ein wiederholtes Abstreichen der Pinselhaare auf einem farbaufnehmenden Untergrund, beispielsweise auf Zeitungspapier.

Wieder und wieder wird der flache oder fächerförmige Pinsel beidseitig abgestrichen, der runde Pinsel seitlich abgerollt. Mit etwas Zeitaufwand und Geduld lässt sich so die Farbe aus den Pinselhaaren bis auf wenige Rückstände entfernen.

Gestrichen wird hin zu den Haar- beziehungsweise Borstenspitzen - der Pinsel wird also mit den Borsten aufgelegt und zurückgezogen. Dadurch ist gewährleistet, dass das Pinselhaar sorgfältig und gleichmäßig glattgestrichen wird. Mit der Messerrückseite kann hilfsweise ein leichter Druck auf das Pinselhaar ausgeübt werden, um das Austreten der überflüssigen Farbsubstanz zu beschleunigen.

Pinsel auswaschen

Im zweiten Arbeitsgang wird der Pinsel, und zwar das Pinselhaar bis maximal hin zur Pinselzwinge, gründlich ausgewaschen. Vielfach verwendet und dazu geeignet ist Terpentin.

Das gilt vor allem dann, wenn vorher Öl- oder Lackfarben verstrichen worden sind. Terpentin ist ein flüssiges Gemisch aus Harzen und Ölen, beispielsweise aus Kiefernölen.

Das Auswaschen der Pinselhaare geschieht durch Streichbewegungen in dem Flüssigkeitsbehälter. Das Pinselhaar wird sichtbar lockerer, die Reinigung ist deutlich zu erkennen.

Außerdem zeigt die Verfärbung des Lösungsmittels, wie viel oder wenig Restfarbe die Pinselborsten noch abgegeben haben. Danach kann der wertvolle Pinsel zusätzlich in lauwarmem Seifenwasser oder in Leitungswasser abgespült werden, so wie eine letzte Spülung bei der Kopfwäsche.

Trocknen des Pinsels

Der letzte und dritte Arbeitsgang ist das Trocknen des Pinsels, der Pinselhaare. Sie müssen natürlich, also an der Luft trocknen. Griff und Zwinge werden zunächst manuell abgetrocknet.

Der Pinsel wird mit der Griffspitze nach unten, also mit den Haaren nach oben gestellt. Dazu eignet sich ein zur Pinselgröße passendes Wasserglas oder ein kannenartiges Gefäß. In dieser Position verbleibt der Pinsel bis zum nächsten Anstreichvorgang.

Wenn der auf sich warten lässt, dann sollte der hundertprozentig getrocknete Pinsel zwischenzeitlich in Papier eingewickelt werden. Der Hobbyanstreicher verwendet dazu eine neutrale Serviette und lagert den Pinsel in einer normal-trockenen Umgebung.

Reinigung von Farbrollen

Wer beim Kauf einer Farbrolle auf Qualität achtet, wird sie recht leicht reinigen und somit mehrmals benutzen können. Zu diesem Zweck ist klares Wasser ausreichend.

Am besten hält man die Farbrolle unter den laufenden Wasserhahn und streicht mit einer Hand die Farbrückstände mit Druck aus der Rolle raus. Erst wenn das Wasser wieder klar ist, sollte man den Waschvorgang beenden - anderenfalls verbleiben Farbrest in der Rolle, die dort eintrocknen und eine erneute Verwendung nahezu unmöglich machen.

Reinigung von Farbkissen und -schwämmen

Die Reinigung eines Schwammes oder Farbkissens ist besonders leicht. Der Schwamm wird so lange unter fließendem Wasser ausgedrückt, bis das Wasser klar ist. Hat das Farbkissen eine harte Rückseite, wird es einfach ausgestrichen. Erst wenn Kissen und Schwamm vollständig getrocknet sind, sind sie wieder einsatzbereit, ebenso wie die Farbrolle.

Reinigung des Farbsprühgerätes

Haltbarkeit sowie Dauerhaftigkeit des einmal angeschafften Farbsprühgerätes werden ganz wesentlich durch seine Pflege und Wartung beeinflusst. Behälter und Sprühdüse müssen nach jeder Benutzung sauber ausgespült werden und anschließend trocknen. Bei versprühten lösemittelhaltigen Lacken wird das dazu passende Lösemittel verwendet - ansonsten ist klares Wasser ausreichend.