Farbe, Pinsel, Leinwand und Co. - die Ausrüstung eines Malers

Künstlerisches Interesse und vor allem Talent zeigen sich schon relativ früh. Zwar beschäftigen sich die meisten Kinder im Grundschulalter noch überaus gerne mit Malstiften und Farbe, es wird jedoch hier bereits deutlich, wer schon über eine geschickte Strichführung verfügt. Hat man wirklich seine Leidenschaft für das Malen gefunden, so ist es mit ein paar Buntstiften natürlich nicht mehr getan. Dann muss eine professionelle Malaurüstung her. Mit Farbe, Pinsel, Leinwand und Co. lassen sich beeindruckende Kunstwerke erstellen. Lesen Sie hier, woraus die Ausrüstung eines Malers betsteht.

Britta Josten
Von Britta Josten

Mit dem richtigen Malzubehör kann man seinem Bild erst die richtige Note geben. Wer sich zum ersten Mal im Malen versuchen möchte, wird nicht gleich zur hochpreisigsten Ausrüstung greifen müssen, jedoch wird man deutliche Unterschiede erkennen, wenn man sich für qualitativ hochwertiges Zubehör entscheidet - ein Bild wirkt ganz anders, wenn man es mit guter Farbe malt.

Dabei braucht man keine Angst zu haben, Unmengen an Geld ausgeben zu müssen - das Angebot an Malzubehör ist heutzutage so groß, dass die Preise überschaubar gestaltet sind. Jedoch sollte man auf Farben aus dem Discounter verzichten; diese eignen sich nicht besonders für hochwertige Kunst.

Farben

Das Wichtigste für einen Maler sind seine Farben. Durch sie drückt er Stimmungen, Gefühle und Perspektiven aus.

Die meisten Künstler entscheiden sich für Öl- oder Auqarellfarben, je nach bevorzugter Maltechnik. Mit Auqarellfarben lässt sich vor allem ein zarter und sanfter Eindruck erzeugen, während Ölfarben teilweise sehr kräftig wirken und dem Bild so Kontur geben.

Die Wahl der Farbart hängt jedoch nicht nur vom Stil des Malers ab, sondern auch von der individuellen Handhabbarkeit. Aquarellfarben lassen sich ganz anders mischen und verarbeiten als Ölfarben, man benötigt weniger energische Pinselstriche.

Bei der Wahl der Farben sollte man nicht nur den Preis berücksichtigen, sondern auch ihre Leuchtkraft, denn schließlich wirkt sich diese besonders auf die Atmosphäre des Bildes aus. Ebenso wichtig: die Lichtechtechtheit; diese verhindert ein zeitiges Verblassen der Malerei.

Generell werden drei Farbqualitäten angeboten:

  • Künstlerqualität: hier erhält man ein sehr gutes Produkt. Farben dieser Qualitätsstufe sind lichtecht, haben eine große Leuchtkraft und sind lange haltbar. Zudem lassen sie sich sehr gut verarbeiten.

  • Studioqualität: Farben dieser Qualität sind günstiger; es werden keine teuren Pigmente verwendet. Die Unterschiede zur Künstlerqualität erkennt man beim Vergleich zweier Bilder in den jeweiligen Qualitätsstufen.

  • Hobbyqualität: die Qualität ist sehr einfach, was man auch im Endergebnis sehen kann. Diese Farben werden auch für die Nutzung im Kindergarten oder in der Schule angeboten.

Mischtechniken

Statt sich eine beträchtliche Menge von Farben zuzulegen, sollte man sich lieber mit der richtigen Mischtechnik befassen und sich seine Farben selbst zusammenmischen. So spart man nicht nur Geld, sondern hat auch den Vorteil, genau die Nuance zu treffen, die man sich vorgestellt hat.

Es genügt also, wenn man sich die Grundfarben Rot, Blau und Gelb zulegt, sowie eventuell einige weitere Farben, bei denen man noch Probleme mit dem Anmischen hat. Auch ein deckendes Weiß sollte man sich zulegen, um Pastelltöne auf dem Papier erzeugen zu können. Damit die Mischerei nicht vom Malen ablenkt, verwenden die meisten Maler ein Mischbrett, auf dem sie die Farben direkt anmischen und auftragen können.

Auf der Malpalette lassen sich die Farben schön mischen
Auf der Malpalette lassen sich die Farben schön mischen

Tipps zum Kauf von Pastellkreide

Pastellfarben werden auch besonders gerne mit Kreide aufgetragen. Diese gibt es in den beiden Grundsorten hart und weich.

Die harte Pastellkreide in Vierkantform wird besonders für Schraffuren und Details verwendet. Man kann sie besser radieren, jedoch ist ein Verwischen schwieriger.

In runder Form kommt meist die weiche Kreide daher. Der Farbabrieb ist ergiebiger, die Farbkraft intensiver. Man kann sie leichter schichten, da sie sich dicker auftragen lässt.

Verschiedene Hilfsmittel

Im Rahmen der Malerei kann der Künstler auf verschiedene Hilfsmittel - so genannte Malmittel - zurückgreifen. Sie sind dazu da, das Malverhalten der unterschiedlichen Farben zu verändern und lassen sich für unterschiedliche Maltechniken verwenden. Möglich sind:

  • Verdünnungsmittel, die den Lösemittelanteil einer Farbe erhöhen; auf diese Weise kann man unterschiedliche Farbergebnisse erzielen. Zur Anwendung kommen je nach Farbe Wasser oder Terpentinöl
  • Bindemittel, damit die Pigmente besser miteinander verkleben
  • Firnisse, um den Farbauftrag zu festigen
  • Reinigungsmittel für Pinsel; hier ist auch je nach Farbe Wasser und etwas Seife ausreichend

Verschiedene Pinsel

Für das Auftragen der Farbe benötigt man eine Auswahl verschiedener Pinsel. Je nach verwendeter Farbe kann es ratsam sein, verschiedene Arten von Pinseln zu wählen. Aquarellmaler greifen gerne zu weichen Haarpinseln, während sich Ölfarben mit einem Borstenpinsel besser verarbeiten lassen. Zu Beginn reicht es aus, wenn man drei bis vier Pinsel pro Malart in verschiedenen Größen besitzt.

Beim Kauf sollte man auf die verwendeten Materialien achten. Der Pinselbesatz kann aus Natur- oder Synthetikhaar bestehen. Je nach Verarbeitung kann es sein, dass sich die Haare lösen - etwas mehr zu investieren kann den Ärger über am Bild haftenden Pinselhaaren vermeiden.

Den geeignete Pinsel muss man anhand der Farbqualität und des Untergrunds wählen
Den geeignete Pinsel muss man anhand der Farbqualität und des Untergrunds wählen

Es gibt zwei Grundformen: Rundpinsel und Flachpinsel. Zu den Rundpinseln zählen:

  • Aquarellpinsel/Haarpinsel: feine Spitze, können viel Farbe aufnehmen
  • stumpfe Rundpinsel: eignen sich gut zum Tupfen, haben keine Spitze
  • Stupspinsel (Schablonierpinsel): für die Schabloniertechnik angefertigt
  • Schlepper (Schriftenpinsel): zum Schreiben, Schraffieren, für schwungvolle Linien, dünner und langer Besatz, feine Spitze
  • Reise- oder Taschenpinsel: passt von der Größe in einen Aquarellkasten
  • Zackenpinsel: eine Anordnung von mehreren kleinen Pinseln
  • Chinesischer Malpinsel: wird vor allem für die Kalligraphie genutzt

Flachpinsel sind:

  • Borstenpinsel: gibt es mit kurzem oder langem Besatz
  • Vertreiberpinsel: fächerförmig, um noch feuchte Ölfarbe zu verstreichen
  • Katzenzungenpinsel: wird zum Tupfen verwendet
  • Universalpinsel: breit, kann viel Farbe aufnehmen, sollte qualitativ hochwertig sein
  • Schaumstoffpinsel: hat Schaumstoff statt Haare, für Acryl- und Aquarellfarben geeignet, ungeeignet für Ölfarben
  • Pinsel mit Gummibesatz (Colour Shaper): hat Gummi statt Haare, lässt sich anwenden wie ein Spachtel

Malpalette

Durch Nutzung einer Malpalette hat man die Farben stets in greifbarer Nähe. Ihre Farbe sollte möglichst der der Bildgrundierung entsprechen, damit man die Wirkung der Farbe beurteilen kann.

Nutzt man Farbe aus der Tube, wird man sich eher für eine flächenartige Malpalette entscheiden. Beim Auftragen der Farbe mit Malmitteln wählt man eine Malpalette mit Vertiefungen.

Staffelei und Bildträger

Zu guter Letzt benötigt man natürlich auch eine Staffelei und einen Bildträger, wie zum Beispiel eine Leinwand. Um die teuren Leinwände nicht zu verschwenden, tun Anfänger gut daran, eine Idee zuerst auf normalem Papier auszuprobieren, bevor es an die Staffelei geht.

Staffelei und Leinwand benötigt man auch für ein bequemes Malen
Staffelei und Leinwand benötigt man auch für ein bequemes Malen

Neben der Leinwand und dem Papier sind natürlich noch viele weitere Bildträger denkbar, wie etwa

  • Pappe
  • Holzplatten
  • Wände
  • Stein oder
  • Metall.

Der Bildträger sollte fest, fettfrei und schwach saugend sein. Je nachdem, worauf die Wahl fällt, ist eine vorherige Grundierung erforderlich.