Neuer Glanz: Holzmöbel abschleifen und neu lackieren

Viele ältere Möbel leiden unter dem Zahn der Zeit. Wer Holzmöbel abschleift und neu lackiert, kann die guten Stücke jedoch wieder aufpeppen. So wird aus einem abgenutzten Möbelstück schnell ein ganz besonderer Hingucker. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten; beispielsweise ist nicht jeder Lack für jedes Holz geeignet und ebenso gibt es verschiedene Möglichkeiten in Sachen Schleifpapier und Co. Informieren Sie sich über Möglichkeiten und die richtige Herangehensweise, um Holzmöbel abzuschleifen und neu zu lackieren.

Von Jens Hirseland

Sind Holzmöbel abgegriffen oder beschädigt, muss man sie keineswegs entsorgen. So können die Möbelstücke aufgearbeitet werden. Mit etwas Arbeit und Geduld lassen sie sich so herrichten, dass sie wieder wie neu aussehen.

Werkzeuge und Utensilien

Um alte Holzmöbel wieder aufzupeppen, benötigt der Heimwerker zunächst einmal einige wichtige Werkzeuge und Utensilien. Dazu gehören

  • eine elektrische Schleifmaschine
  • ein Holzblock
  • Schleifpapier sowie
  • Lack und
  • Pinsel.

Eine elektrische Schleifmaschine ist besonders bei großflächigen Arbeiten zu empfehlen. Da durch das Abschleifen von Holzmöbeln Feinstaub entsteht, ist es ratsam, sich mit einer Atemmaske davor zu schützen. Damit es beim Lackieren nicht zu Beeinträchtigungen an den Händen kommt, sollten zudem Gummihandschuhe für diese Tätigkeit verwendet werden.

Abschleifen

Bei der Anwendung von Schleifpapier ist es wichtig, die unterschiedlichen Holzoberflächen zu kennen, damit auch das richtige Papier verwendet wird. Während man für feine Oberflächen feines Schleifpapier benutzt, setzt man bei groben Oberflächen grobes Papier ein.

Das Schleifpapier wird vor dem Schleifen zugeschnitten und auf der unteren Seite der Schleifmaschine eingespannt. Anschließend legt man das Holzstück, das geschliffen werden soll, auf die Holzklötze. Nachdem man die Schutzmaske aufgesetzt hat, kann mit dem Abschleifen begonnen werden.

Beim Abschleifen ist etwas Geduld gefragt, denn je umfangreicher die alte Lackschicht ist, desto länger dauert der Vorgang. Das Schleifen sollte stets in Maserungsrichtung erfolgen.

Gibt man beim Schleifen mehr Druck auf die Maschine, sollte man dies mit Bedacht tun, da sonst die Gefahr besteht, dass sich auf dem Holz unschöne schwarze Stellen bilden. Ist man mit dem Schleifen fertig, reinigt man anschließend das Holz mithilfe eines Lappens.

Schleifmaschine oder Handarbeit?

Die Schleifarbeit lässt sich mit unterschiedlichen Schleifmaschinen ausführen. Für Naturholz eignet sich ein Bandschleifer besonders gut. Er hinterlässt ein in Richtung der Holzmaserung laufendes Schleifband; so können tiefere Kratzer verhindert werden. Etwas Übung wird jedoch für den Umgang vorausgesetzt.

Eine Alternative bietet der Exzenterschleifer, der deutlich vielseitiger ist und effizienter arbeitet. Bei der Arbeit mit diesem Gerät entstehen kleinere Schleifrillen, da die Maschine auch rotierende Bewegungen ausführt.

Auch das Abschleifen per Hand ist möglich. Hierbei nutzt man einen Schleifblock oder bewegt das Schleifpapier direkt auf der Holzfläche.

Handelt es sich um ebenes Holz, sollte ein direktes Aufdrücken des Papiers mit den Fingern vermieden werden, da es ansonsten zu Aushöhlungen kommen kann. Für so einen Fall stehen Schleifklötze mit Gummierungen an der Unterseite an.

Beseitung des Schleifstaubs

Wer Holz abschleift, wird schnell merken, dass es zur Bildung von Schleifstaub kommt. Um sauber arbeiten zu können, sollte man dafür sorgen, dass sich so wenig wie möglich davon auf dem Werkstück ansammelt.

Möglich ist, den Staub in regelmäßigen Abständen wegzusaugen oder wegzufegen. Die in der Regel an der Schleifmaschine angehängten Staubfangbeutel leisten nur selten gute Dienste.

Die beste Lösung ist jedoch das Anschließen des Staubsaugers an die Maschine, was in den meisten Fällen problemlos möglich ist - gegebenenfalls wird dafür ein Adapter benötigt. Der große Vorteil: Die Schleifrückstände werden sofort während der Arbeit weggesaugt, behindern also nicht die Arbeit am Werkstück und fliegen auch nicht in der Luft umher; Letzteres wirkt sich auch positiv auf die Atemwege aus.

Lackieren

Nach dem Abschleifen kann man daran gehen, das hölzerne Möbelstück zu lackieren. Dabei sollte der passende Lack für das zu bearbeitende Material zur Anwendung kommen. Bevor man mit dem Bestreichen beginnt, ist darauf zu achten, dass die entsprechenden Stellen auch frei von Staub sind. Ist dies nicht der Fall, reinigt man die Stellen mit einem feuchten Lappen und etwas Seifenlauge.

Beim Lackieren sollte man darauf achten, stets eine Grundierung zu verwenden, bevor man die eigentliche Lackfarbe aufträgt. Mithilfe eines Pinsels wird dann die erste Lackschicht auf das Möbelstück aufgetragen.

Handelt es sich um einen Anstrich in mehreren Farbtönen, sollte man immer mit der hellsten Farbe beginnen. Nach der Trockenzeit bestreicht man das Holz noch einmal. Auf diese Weise wird die Haltbarkeit des Lacks verlängert.

Generell sollte für jeden Farbton ein frischer Pinsel verwendet werden. Der Lack sollte gleichmäßig, jedoch nicht zu dick aufgetragen werden.

Jeder Farbton sollte mit einem frischen Pinsel lackiert werden
Jeder Farbton sollte mit einem frischen Pinsel lackiert werden

Welcher Lack für welches Holz?

Wer sich im Baumarkt umsieht, wird schnell bemerken, dass es eine Vielzahl von Lackarten gibt; da ist die Auswahl nicht unbedingt einfach, besonders, wenn es sich um Anfänger in Sachen Lackierung handelt. In diesem Fall ist zu empfehlen, einen Mitarbeiter um Rat zu fragen.

Einige Vorteile bringen Acryllacke auf Wasserbasis mit sich. Sie

  • sind einfach zu verarbieten
  • vergilben nicht
  • sind geruchsarm und
  • trocknen schnell.

Besonders einfach ist auch die Handhabung nach getaner Arbeit: die verwendeten Pinsel können einfach mit Wasser gereinigt werden.

Auf Lösemittelbasis kommen Kunstharzlacke daher. Diese sind aufgrund ihrer Härte besonders für Oberflächen, die häufig und stark belastet werden, zu empfehlen. Ein weiterer Pluspunkt: die besseren Verlaufseigenschaften.