Tipps für den ersten Arbeitstag beim neuen Arbeitgeber oder nach dem Urlaub

Unsicherheit, Nervosität, Zweifel - wenn der erste Arbeitstag beim neuen Arbeitgeber bevorsteht, möchte man sein Bestes geben. Kann man den Erwartungen gerecht werden? Worauf sollte man besonders achten? Häufig setzt man sich als Arbeitnehmer zu sehr selbst unter Druck. Stressig kann es aber auch nach dem Urlaub werden - wie schafft man den Wiedereinstieg, ohne dass einen gleich wieder der anstrengende Arbeitsalltag einholt? Informieren Sie sich hier, wie sie den ersten Arbeitstag beim neuen Arbeitgeber oder nach dem Urlaub meistern können.

Von Jens Hirseland

Der erste Tag beim neuen Arbeitgeber

Kaum etwas ist in der heutigen Zeit so entscheidend wie ein gefestigter Erfolg im Beruf. Der wendet sich zu zwei Seiten hin. Das Verhältnis zum Arbeitgeber entscheidet

  • über die Sicherheit des Arbeitsplatzes
  • über Aussichten auf die absehbare Beförderung, und auch
  • über die Höhe des monatlichen Verdienstes.

Auf der anderen Seite stehen die Kollegen als Mitarbeiter. Auch wenn jeder für sich arbeitet und verantwortlich ist, so ist ein kollegiales Miteinander unverzichtbar. Es geht also auch darum, sich mit den unmittelbaren Mitarbeitern gut zu stellen, bestenfalls gemocht zu werden.

Das sind eine Vielzahl und Vielfalt an Erwartungen, mit denen sich der neue Mitarbeiter am ersten Arbeitstag konfrontiert sieht. Er ist bestrebt, möglichst wenig falsch, beziehungsweise viel oder alles richtig zu machen.

Das ist schwierig, weil jeder Mensch individuell denkt, empfindet und reagiert. Als erfolgreich erweist sich in dieser Situation erfahrungsgemäß ein abwartender Mittelweg.

Das gute Verhältnis zum Arbeitgeber wie auch zu den Arbeitskollegen ist wichtig
Das gute Verhältnis zum Arbeitgeber wie auch zu den Arbeitskollegen ist wichtig

Tipps für einen erfolgreichen Start in den neuen Job

Hier sind einige Tipps, wie am ersten Tag ein guter und passender Eindruck möglich ist.

Zu hohe Erwartungen vermeiden

Neben einer gewissen Unsicherheit zählen oftmals auch hohe Erwartungen für viele Menschen zum ersten Arbeitstag. Schließlich möchte man keine Fehler machen und gleichzeitig erwarten sie auch von ihrem neuen Arbeitgeber ein paar Dinge. Typische Erwartungen sind etwa:

  • viele neue Kontakte: schon am ersten Arbeitstag Teil des Teams zu sein, wünschen sich viele; man möchte sich akzeptiert fühlen
  • perfekte Leistungen: sich schon zum Start mit einem Fehler zu blamieren zählt zu den Horrorvorstellungen
  • eine gute Einarbeitung: man möchte möglichst schnell in den Arbeitseinlauf integriert werden; somit erwartet man eine dementsprechend intensive Einarbeitung

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass der erste Arbeitstag in der Regel vor allen Dingen dafür genutzt wird, die Kollegen - oder zumindest einen Teil - kennen zu lernen, ebenso den Arbeitsplatz sowie die grundlegenden Arbeitsabläufe. Möglichst gelassen an diesen Tag heran zu gehen, und sich von seiner engagierten Seite zu zeigen, auch wenn einem die ersten Aufgaben sinnlos oder oberflächlich erscheinen, ist der beste Weg, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Pünktlichkeit

Sowohl Arbeitgeber als auch Kollegen registrieren es wohlwollend, wenn "der/die Neue" etwa fünf, maximal Minuten vor Arbeitsbeginn einsatzbereit ist. Ein zu frühes Erscheinen, das mit dem Warten vor der noch verschlossenen Eingangstür verbunden ist, wird im Unterbewusstsein als übertrieben bis hin zu überflüssig angesehen. Bei einem sehr frühzeitigen Eintreffen kann da eher noch eine Runde um den Häuserblock gelaufen werden.

Passende Kleidung

"Der/die Neue" hat sich im Vorfeld hinreichend mit dem zukünftigen Arbeitgeber und seinem personellen Umfeld beschäftigt. Insofern ist bekannt, ob es einen Dresscode gibt und wenn ja, wie der aussieht.

Dazu muss die eigene Oberbekleidung, insgesamt zurückhaltend und dezent, passen. Frauen haben dabei einen größeren Spielraum als Männer, dafür können ihnen deutlich mehr Fehler unterlaufen. Auch bei aller Attraktivität muss vermieden werden, dass die schon am ersten Tage buchstäblich ins Auge fällt.

Persönliche Vorstellung

Man sollte sich bei allen Kollegen persönlich vorstellen
Man sollte sich bei allen Kollegen persönlich vorstellen

Unabhängig davon, ob der direkte Vorgesetzte das neue Teammitglied vorstellt, sollte "der/die Neue" sich bei jedem einzelnen der Kollegen nochmals per Handschlag persönlich und mit Vor- sowie Zunamen vorstellen.

Das gilt für alle gleichermaßen, bis hin zum Lehrling und Azubi. Dadurch werden die Kollegen geradezu gezwungen, ihr neues Teammitglied offen anzusehen und einige Worte zu wechseln.

Fragen stellen und Antworten notieren

Selbst wenn Wissensstand und Leistungsvermögen der Kollegen unterschiedlich gut sind, so weiß doch jeder von ihnen deutlich mehr als "der/die Neue". Diese Situation wird dadurch untermauert, dass gefragt wird.

Die Antworten sollten direkt schriftlich notiert werden. Das zeigt den Kollegen, dass ihr Wissensvorsprung gesehen und anerkannt wird. Dass der sich sehr schnell aufholen lässt, wird später goutiert. Entscheidend ist das Frage-Antwort-Spiel in den ersten Tagen.

Zurückhaltung ist in Ordnung

Eine natürlich wirkende Zurückhaltung kommt durchweg gut an. Sie darf nicht devot wirken, sondern muss als eine Selbstverständlichkeit rüberkommen.

Verbesserungsvorschläge sollten nie am Team vorbei gemacht, sondern dem Team unterbreitet werden. Im Anschluss an die Probezeit und mit Festigung des Arbeitsplatzes besteht noch hinreichend Gelegenheit, sich fachlich zu profilieren.

Kollegen beobachten

Das aufmerksame Beobachten von Kollegen sowie von deren Arbeitsabläufen gibt sehr schnell Sicherheit für die eigene Tätigkeit. Das betrifft auch Rituale und Gewohnheiten wie Pausen, Unterbrechungen oder dergleichen.

Wer sich persönlich vorgestellt hat, der wird erfahrungsgemäß alsbald danach gefragt, ob er in die Mittagspause mitkommen möchte. Geschickter ist es, abzuwarten und danach gefragt zu werden, als sich durch eigenes Nachfragen aufzudrängen - auch, wenn bis dahin einige Tage vergehen.

Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit zeigen

Der Arbeitgeber beziehungsweise direkte Vorgesetzte muss von der Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit überzeugt werden. Er kann nicht alles sehen oder beobachten und wird auch aus diesem Grunde im Kreise der Kollegen nachfragen. Deren Feedback hat Einfluss darauf, wie die Probezeit verläuft.

Die übertragene Arbeit muss also auf jeden Fall, wie es im Arbeitszeugnis formuliert wird, zur vollsten Zufriedenheit erledigt werden. Daran führt nichts vorbei - auch keine subjektive oder persönlich-negative Aussage von Kollegen.

Fazit

Mit einem gesunden Selbstbewusstsein und dem festen Vorsatz, sich in eine bestehende Gemeinschaft zu integrieren, verläuft der erste Arbeitstag für alle Beteiligten erfolgreich. "Der/die Neue" bringt recht bald einen Mehrwert ein, von dem alle profitieren.

Der Wiedereinstieg nach dem Urlaub mag eine andere Situation darstellen, doch auch in diesem Fall sollte man möglichst motiviert starten...

Nach dem Urlaub zurück an den Schreibtisch - wie Sie den Wiedereinstieg ohne Stress überstehen

Geht der Urlaub seinem Ende entgegen, dauert es nicht lange, bis einen der graue Arbeitsalltag wieder eingeholt hat. So sehen sich viele Arbeitnehmer bei ihrer Rückkehr an den Schreibtisch großem Stress ausgesetzt, sodass der Erholungseffekt rasch zu verpuffen droht. Umso wichtiger ist es, beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt einige Regeln zu beachten.

Die Erhohlung des Urlaubes sollte man zu erhalten versuchen
Die Erhohlung des Urlaubes sollte man beim Wiedereinstieg zu erhalten versuchen

Rückkehr aus dem Urlaub oft mit Stress verbunden

Studien zufolge sind Arbeitnehmer, die gerade aus dem Urlaub zurückkehren, anfälliger für Stress. So kommt es im Urlaub zu einer gewissen Entwöhnung vom Arbeitsalltag.

Kaum ist der Urlauber wieder zurück an seinem Schreibtisch, sieht er sich zahlreichen Anforderungen und Stresssituationen ausgesetzt, was bei ihm nicht selten zu Frust führt. Beachtet man jedoch einige Tipps, lässt sich unnötiger Stress bei der Rückkehr in den beruflichen Alltag vermeiden.

Pufferzeit

Das Vermeiden von Stress beginnt bereits bei der Planung der Urlaubszeit. So sollte man von einer Urlaubsreise nicht auf den letzten Drücker zurückkehren und schon am nächsten Tag wieder anfangen zu arbeiten.

Besser ist es stattdessen, noch einige Tage Übergangszeit in den eigenen vier Wänden zu haben. Auf diese Weise kann man sich leichter wieder auf den Alltag einstimmen. Besonders nach Fernreisen benötigt der Körper etwas Zeit, um die Umstellung zu verarbeiten.

Es wird empfohlen, den Arbeitsstart auf einen Mittwoch zu verlegen und die ersten Tage zum Ankommen zu nutzen. Motivationstrainer raten, zunächst in aller Gelassenheit

  • die Koffer auszupacken
  • den Kühlschrank wieder aufzufüllen und
  • die Ferienerlebnisse Revue passieren zu lassen.

Denn nach einem Urlaub braucht der Mensch etwa drei Tage, um sich in heimischen Gefilden zu akklimatisieren. Wer in der ersten Woche nur drei statt fünf Tage arbeitet, fühlt sich weniger gestresst.

Rituale

Hilfreich können auch bestimmte Rituale sein. Dazu gehört zum Beispiel das Packen der Arbeitstasche. Außerdem kann man sich am letzten Urlaubstag ruhig noch etwas Besonderes gönnen. Vor dem ersten Arbeitstag ist es ratsam, rechtzeitig ins Bett zu gehen und am nächsten Tag früh aufzustehen, um noch ausgiebig frühstücken zu können.

Langsamer Einstieg in die Arbeit

Wer sich gleich am ersten Arbeitstag zuviel Arbeit aufhalst, läuft rasch Gefahr, überfordert zu werden. Daher ist es besser, erst einmal langsam wieder in den Büroalltag einzusteigen.

Das heißt, dass man sich beim Durchgehen der Post nur auf die wichtigsten Dinge konzentriert. Damit sich nicht eine zu große Menge an Post oder E-Mails während des Urlaubs anhäuft, sollte man zuvor mit Arbeitskollegen besprechen, was diese während der Abwesenheit bereits erledigen können. Außerdem ist es ratsam, am ersten Arbeitstag auf Meetings zu verzichten.

Auch wenn im Job stapelweise neue Projekte den Schreibtisch fluten, sollte der Ex-Urlauber Ruhe bewahren und Liegengebliebenes Schritt für Schritt abarbeiten. Wer gleich in den ersten Tagen mit voller Power plus Überstunden startet, gerät garantiert in die Stressfalle und die Urlaubserholung ist dahin.

Sinnvoll ist eine Prioritätenliste. Erst die wichtigen A-Aufgaben erledigen, dann Termine für die weniger wichtigen B-Arbeiten festlegen und Aufgaben der unwichtigeren C-Kategorie delegieren.

Ordnung schaffen

Der erste Arbeitstag sollte dazu genutzt werden, den Arbeitsplatz in Ordnung zu bringen und Papiere, die nicht mehr benötigt werden, aus dem Schreibtisch zu entfernen. Auf diese Weise lässt sich ein besserer Überblick verschaffen, was wiederum Stress reduziert.

Am ersten Tag Ordnung am Arbeitsplatz schaffen
Wenn man den ersten Tag nicht nutzt um Ordnung zu schaffen droht bereits wieder Überforderung

Entspannungsübungen

Entspannungsübungen können auch am Arbeitsplatz gemacht werden
Entspannungsübungen können auch am Arbeitsplatz gemacht werden

Um Stress abzubauen, empfiehlt es sich, zwischendurch Entspannungsübungen vorzunehmen. Spezielle Übungen lassen sich auch im Büro durchführen.

Wer die Gelegenheit dazu hat, sollte am ersten Arbeitstag nur verkürzt arbeiten, um sich langsam wieder an den Berufsalltag zu gewöhnen. Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit wird empfohlen, reichlich zu trinken, am besten Mineralwasser.

Positive Stimmung aufbauen

Um für eine positive Stimmung zu sorgen, können kleine Rituale hilfreich sein. Dazu gehören zum Beispiel

  • das Verwenden eines Urlaubsfotos auf dem Desktop
  • eine Zimmerpflanze, die an die Gegend erinnert, in der man Urlaub gemacht hat oder
  • das Belohnen für bestimmte Aufgaben.

Allerdings sollte der Wiedereinstiegs-Jobber nicht voller Euphorie jedem Arbeitskollegen von seinen wunderbaren Urlaubsfreuden berichten. Oft entsteht Neid, was die Stimmung senkt und Energie kostet.

Darüber hinaus kann man ruhig schon mit der Planung des nächsten Urlaubs beginnen. So lässt sich durch die Vorfreude auf die nächste Urlaubszeit die Stimmung erheblich verbessern.

Ist das Wetter schön, sollte man dies ausnutzen, um nach der Arbeit noch einen Spaziergang zu machen oder in ein Café zu gehen. Auf diese Weise kann der Urlaub wieder ein wenig zurückgebracht werden.

Gegen den Alltagstrott wirken auch Unternehmungen, die im Urlaub besonderen Spaß gemacht haben. Ob

- wer auch nach den Ferien für Abwechslung sorgt, fühlt sich ausgeglichener. Beispielsweise können Jobber statt mit dem Auto sportlich mit dem Fahrrad zur Arbeit radeln und für neuen Schwung sorgen. Ein ausgiebiges, gesundes Frühstück schützt ebenfalls vor Stress und ist das perfekte Sprungbrett in den Tag.

Fieberattacken und Hautausschlag: Bei Krankheitssymptomen zum Arzt

Auch wenn der Wiedereinstieg nach den Ferien reibungslos gelingt, können schöne Urlaubserinnerungen durch verschiedene Erkrankungen getrübt werden. Hautausschlag, Magen- und Darmbeschwerden oder Fieberattacken sind Krankheitssymptome, die sich oft erst nach einer Urlaubsreise bemerkbar machen.

Reisemediziner warnen vor allem vor dem immer häufiger vorkommenden Dengue-Fieber, das durch tropische Mücken übertragen wird. Wer nach dem Urlaub typische Krankheitsanzeichen wie Fieber oder Durchfall wahrnimmt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Fieberhafte Erkrankungen betreffen etwa 90 Prozent der erkrankten Urlaubsrückkehrer. Rund 600 Deutsche sind jedes Jahr sogar von der Reisekrankheit Malaria betroffen. Die Tropenkrankheit ist sehr gut behandelbar, doch häufig treten Malaria-Symptome erst Wochen oder Monate nach der Heimkehr aus dem Urlaubsland auf, vor allem, wenn keine ausreichende Malaria-Prophylaxe erfolgte. Gefährliche Malaria-Formen haben in Durchschnitt eine elftägige Inkubationszeit.