Globaler Handel fordert auch sprachliche Anpassung - Deutsche Firmen schaffen Umlaute ab

Von Dörte Rösler
2. September 2013

Wer in China einen Kräuterlikör trinken möchte, bestellt gern einen Ye Ge. Der "Wilde Kerl" enthält allerdings keinen Ginseng und hat auch sonst wenig mit asiatischer Heilkunde zu tun: es handelt sich um den guten alten Jägermeister. Wie viele andere deutsche Firmen hat auch der Spirituosenhändler aus Wolfenbüttel den Namen seines Produktes für ausländische Kunden vom Umlaut befreit.

Bei den Unternehmen Dürr und Münchner Rück wurde sogar der komplette Firmenname internationalisiert: Durr und Munich Re machen ihre Geschäfte im Ausland umlautfrei. Das erleichtert die Suche im Internet, und auch das Schreiben auf ausländischen Tastaturen ist einfacher. Ganz zu schweigen von der leichteren Aussprache.

Um Firmen bei der Expansion zu unterstützen, bieten spezielle Agenturen ihre Dienste an. Sie suchen nicht nur nach kraftvoll fremden Namen für Autos wie den Touareg oder Crafter sondern beraten die Unternehmen auch, wie sie sich um Ausland ohne Umlaute präsentieren. Der Siemens Vorstandschef Josef Käser hat für die Karriere sogar seinen Namen in Joe Kaeser geändert.