Geschichte und Brauchtum der deutschen Feiertage

In Deutschland gibt es zahlreiche Feiertage, an denen natürlich auch die Kinder schulfrei haben. Die meisten Feiertage sind mit unterschiedlichen Brauchtümern und einer langen Geschichte verbunden. Über das ganze Jahr verteilt finden sich Feiertage mit unterschiedlichen Bedeutungen. Werfen Sie einen Blick auf die Geschichte sowie das Brauchtum der deutschen Feiertage.

Von Jens Hirseland

Feiertage: allgemeine Merkmale

Bei einem Feiertag handelt es sich um einen arbeitsfreien Tag, dem eine besondere Feiertagsruhe zugeschrieben wird. In sämtlichen Kulturen geibt es Tage mit besonderer religiöser oder gesellschaftlicher Bedeutung, welche durch die Rechtsordnung eines Staates besonderen Schutz genießen - in diesem Fall ist die Rede von einem gesetzlichen Feiertag.

In der Bundesrepublik Deutschland sind die 16 einzelnen Bundesländer für die Gesetzgebung der verschiedenen Feiertage zuständig. Eine Ausnahme bildet der Tag der Deutschen Einheit, der jeden 3. Oktober begangen wird. So erfolgte die Festlegung dieses Nationalfeiertags durch den Bund.

Die restlichen Feiertage legen jedoch die Bundesländer fest. Dabei gibt es acht Feiertage, die in allen 16 Ländern gültig sind sowie weitere regionale Feiertage.

Gemeinsam mit den Sonntagen gelten die Feiertage als Tage der Arbeitsruhe sowie zur seelischen Erhebung und haben eine verfassungsmäßige Garantie im Grundgesetz. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die deutschen Feiertage.

Neujahr (Neujahrstag)

Neujahr wird stets am 1. Januar begangen. Diesem Feiertag voraus geht der Silvestertag am 31. Dezember, mit dem das vorangegangene Jahr abgeschlossen wird.

Der Neujahrstag zählt zu den wenigen Feiertagen, die einen rein weltlichen Hintergrund haben. Dabei heißen die Menschen das neue Jahr willkommen und hoffen, dass es einen positiven Verlauf nimmt. Der arbeitsfreie Feiertag hat auch den Vorteil, dass sich die Menschen von der lange andauernden Silvesterfeier erholen können, die in der Regel bis in die frühen Morgenstunden anhält.

Das neue Jahr mit einem freien Tag willkommen heissen
Das neue Jahr mit einem freien Tag willkommen heissen

Geschichte des Neujahrstages

Der Beginn eines neuen Jahres wurde bereits von den alten Babyloniern um etwa 2000 v. Chr. gefeiert. Diese legten den Jahresbeginn auf den Frühlingsanfang. Dabei feierten sie das neue Jahr elf Tage lang.

Den 1. Januar als Neujahrstag legten die Römer im Jahre 153 v. Chr. fest. Zuvor galt der 1. März als Jahresbeginn.

Da der Amtsantritt von neuen Konsuln jedoch am 1. Januar stattfand, bestimmte man diesen Termin als neuen Jahresbeginn. Darüber hinaus wurde auch der römische Gott Janus an diesem Tag gefeiert. Zu seinen Ehren gab es allerlei Feste und abergläubische Bräuche.

Allerdings kehrte man im Jahre 567 n. Chr. wieder zum 1. März als Jahresbeginn zurück. Dabei diente der 1. März eher als Richtwert, da der eigentliche Jahresbeginn durch die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche bestimmt wurde.

Christentum

Um den römisch-heidnischen Anlässen entgegenzuwirken, legte die christliche Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria auf den Neujahrstag. Diesen Gedenktag beging man nach dem 7. Jahrhundert am 6. Januar, sodass er den Jahresbeginn markierte. Später wurde er dann auf das Weihnachtsfest verlegt.

Ab dem 13. Jahrhundert fand der Feiertag am 1. Januar statt. So wurde er von der Landbevölkerung inoffiziell als Jahresbeginn gefeiert. Am Neujahrstag war es im Mittelalter auch üblich, das Narrenfest zu feiern, an dem man sich kostümierte.

Bis der Neujahrstag von der für den Kalender verantwortlichen Kirche bestätigt wurde, dauerte es noch bis ins Jahr 1691. Seither gilt der 1. Januar jedoch offiziell als Neujahrstag.

Brauchtum

Ein typisches Brauchtum zum Neujahrsfest sind die Silvesterfeiern, die vom Abend des 31. Dezember bis in die frühen Morgenstunden des 1. Januars stattfinden. Um Punkt 0 Uhr ist es üblich, ein großes Feuerwerk zu starten, um das neue Jahr zu begrüßen. Außerdem wünschen sich die Menschen gegenseitig ein frohes neues Jahr, Glück und Gesundheit.

Des Weiteren ist es üblich, Symbole, die Glück bringen sollen, wie ein vierblättriges Kleeblatt oder ein kleines Glücksschweinchen zu verschenken. Informieren Sie sich hier über weitere Bräuche dieser Nacht.

Außerdem werden am Neujahrstag bestimmte Speisen gegessen. Dazu gehören u.a. Linsen- oder Erbsensuppe, Schweinefleisch, Sauerkraut oder Karpfen. Zum Brauchtum des Neujahrstags gehören auch traditionelle Veranstaltungen wie das Neujahrskonzert in Wien oder das Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen.

Heilige Drei Könige (Dreikönigstag)

Heilige Drei Könige, auch Dreikönigstag oder Dreikönigsfest genannt, findet stets am 6. Januar statt und ist in mehreren europäischen Ländern sowie in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt arbeitsfreier Feiertag.

Geschichte des Dreikönigstags

Im Grunde genommen begeht man am 6. Januar das Fest Epiphanias, was übersetzt soviel wie "Offenbarung" oder "Erscheinung" bedeutet. Man feiert dabei die Göttlichkeit von Jesus Christus. In früheren Zeiten wurden am 6. Januar sowohl die Geburt des Christkindes als auch seine Anbetung durch die Heiligen Drei Könige gefeiert.

Die ältesten Überlieferungen über dieses Fest reichen bis ins Jahr 336 zurück. Ende des 4. Jahrhunderts wurden diese beiden Feste jedoch voneinander getrennt. So begingen die Gläubigen die Geburt von Jesus Christus nun am 25. Dezember, während am 6. Januar nach wie vor seine Göttlichkeit und die Anbetung durch die drei Weisen aus dem Morgenland gefeiert wurde.

Mit den Heiligen Drei Königen sind die drei weisen Männer gemeint, von denen berichtet wird, dass sie einem Stern bis zu dem Stall in Bethlehem folgten, in dem das Christkind geboren wurde. Da sie dessen Göttlichkeit anerkannten, knieten sie vor ihm nieder und machten ihm wertvolle Geschenke wie Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Während Gold das kostbarste Geschenk darstellte, symbolisierten Weihrauch und Myrrhe sowohl die Göttlichkeit als auch die Menschlichkeit von Christus. In der Bibel ist allerdings nicht die genaue Zahl der Weisen aus dem Morgenland angegeben. Auf die Zahl Drei kam man aufgrund der überbrachten drei Geschenke.

Bekannt sind die Heiligen Drei Könige unter den Namen Melchior, Caspar und Balthasar. Allerdings erhielten sie diese Namen erst im 8. Jahrhundert. Davor waren zum Teil andere Namen gebräuchlich. Als Könige gelten sie auch erst seit dem Mittelalter. So war in früheren Zeiten von Weisen, Sterndeutern oder sogar Magiern die Rede.

Die Gebeine der Heiligen Drei Könige sollen im 4. Jahrhundert von Kaiser Konstantins Mutter Helena nach Konstantinopel gebracht worden sein. Im Mittelalter gelangten sie über Mailand nach Köln. Dort ruhen sie im Kölner Dom im Dreikönigenschrein.

Brauchtum

Zu den Brauchtümern des Dreikönigstags gehören die Sternsinger. Diese gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gingen Schulkinder von einem Haus zum anderen und sangen Lieder über Jesus und dessen Geburt.

Dafür machten ihnen die Menschen kleine Geschenke wie Äpfel oder Nüsse. Die Sternsinger wiederum segneten die Häuser, indem sie ein Kreuz an die Tür malten.

Bis zum 19. Jahrhundert geriet dieser Brauch jedoch allmählich in Vergessenheit, bis er Ende der 50er Jahre wiederbelebt wurde. So gehen auch in der heutigen Zeit Kinder von Tür zu Tür und sammeln dabei Spenden für bedürftige Kinder. Als Zeichen des Dankes werden die Buchstaben C, M und B zusammen mit der Jahreszahl auf die Haustür geschrieben, was bedeutet, dass Christus dieses Haus segnet (Christus mansonium benedicat).

Im Mittelalter schrieb man diese Buchstaben auch auf Zettel, damit Reisende oder Pilger den segensreichen Spruch mitnehmen konnten. Informieren Sie sich hier genauer über den Brauch der Heiligen Drei Könige.

Gründonnerstag

Gründonnerstag wird auch als Palmdonnerstag oder Weißer Donnerstag bezeichnet. An diesem Tag gedenken die christlichen Kirchen dem Abendmahl, an dem Jesus das letzte Mal mit seinen zwölf Jüngern speiste. Ein Feiertag ist Gründonnerstag jedoch nicht.

Bedeutung des Gründonnerstags

Im engeren Sinn gehört der Gründonnerstag zu den drei Kartagen. Am Abend des Tages werden mit der Vesper die Feierlichkeiten für die Ostertage Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag begonnen. In der Liturgie ist der Gründonnerstag von hoher Bedeutung.

Woher die Bezeichnung "Gründonnerstag", der sich auf das deutsche Sprachgebiet beschränkt, stammt, ist ungeklärt. Im Lateinischen bezeichnet man diesen Tag u.a. als "dies cenae domini", was "Tag des Abendmahls des Herren" bedeutet. Im Englischen spricht man von "Maundy Thursday" und die Niederländer nennen ihn "Weißen Donnerstag".

Brauchtum

In früheren Zeiten waren mit dem Gründonnerstag allerlei Bräuche verbunden, die auf dem Volksaberglauben basierten. So aß man am Gründonnerstag bevorzugt grünes Gemüse und Kräuter, weil man glaubte, auf diese Weise die heilende Kraft des Frühlings für ein ganzes Jahr speichern zu können.

Aber auch für die Bestellung von Feld und Garten war der Gründonnerstag seinerzeit von Bedeutung. Daher nahmen die Bauern in manchen Regionen an diesem Tag die erste Frühlingsaussaat vor.

Ein weiterer Brauch war das Sammeln von Eiern am Gründonnerstag. Diese Eier wurden dann am Ostersonntag in der Kirche geweiht und unter den Mitbewohnern verteilt. In der bayerischen Stadt Coburg herrscht noch heute der Brauch, die Ostereier schon am Gründonnerstag zu suchen, die vom Grünen Hasen gebracht werden.

In der Oberlausitz ziehen die Kinder von einem Haus zum anderen und betteln um Süßigkeiten. Auch in der Eifel gibt es zwischen Gründonnerstag und Karsamstag Kinderumzüge durch die Dörfer.

Die Kinder benutzen Klappern und Ratschen und singen Lieder, um die Kirchenglocken zu ersetzen und böse Geister zu vertreiben. Von den Dorfbewohnern erhalten sie dafür gefärbte Eier.

Karfreitag

Auf den Gründonnerstag folgt der Karfreitag. Dabei gedenkt man der Kreuzigung Christi.

Bedeutung des Karfreitags

Einer der höchsten christlichen Feiertage ist der Karfreitag. An diesem Tag wird der Kreuzigung und dem Sterben Jesus Christi gedacht.

So gilt er als Tag der Trauer und Besinnlichkeit. Die katholische Kirche begeht ihn zudem als strengen Abstinenztag. Seine besondere Bedeutung hat der Karfreitag darin, dass ohne den Kreuzigungstod Christi dessen Auferstehung nicht möglich gewesen wäre.

Der Begriff "Kar" wird abgeleitet von dem althochdeutschen Wort "kara", was "Trauer" und "Kummer" bedeutet. Da es sich bei Karfreitag um einen stillen Feiertag handelt, sind bestimmte öffentliche Veranstaltungen nicht gestattet.

Geschichte des Karfreitags

Nachweislich begangen wird der Karfreitag etwa seit dem 2. Jahrhundert; man vermutet aber, dass dies schon früher der Fall war. Im Laufe der Zeit kam es zu Veränderungen, sodass er mehr und mehr als Fastentag an Bedeutung gewann.

Die protestantische Kirche tat sich zunächst schwer mit dem Karfreitag. So dauerte es bis ins 17. Jahrhundert, bis er mehr Bedeutung erlangte.

Dabei rückte besonders die Buße in den Vordergrund. Auch das Abendmahl wurde in den Gottesdiensten betont.

Brauchtum

In der katholischen Kirche ist es üblich, den Karfreitag als strengen Fastentag zu begehen. Die Tradition, an Freitagen auf Fleisch zu verzichten, entstammt dem Karfreitag. Aber auch in zahlreichen evangelischen Familien wird am Karfreitag häufig Fisch anstelle von Fleisch verzehrt.

Eine weitere Karfreitags-Tradition ist, sich um 15 Uhr zu einem Gottesdienst zu versammeln. Die Uhrzeit gilt als Todesstunde Jesu Christi. Mitunter finden auch Karfreitags-Prozessionen statt, in denen der Kreuzweg nachgestellt wird.

In Österreich ist es üblich, den toten Jesus symbolisch nach der Prozession in ein Grab zu legen. An diesem halten einige Gläubige bis Ostersonntag Wache.

An den Osterfeiertagen wird gleichzeitig der Frühling gefeiert
An den Osterfeiertagen wird gleichzeitig der Frühling gefeiert

Ostersonntag und Ostermontag (Ostern)

Der Ostersonntag gilt als der Tag der Auferstehung Christi. Ihm folgt der Ostermontag.

Ostern gehört zu den wichtigsten Feiertagen der Christenheit. Als Feiertag im eigentlichen Sinne gilt in Deutschland jedoch lediglich der Ostermontag, da der Ostersonntag ein sonntagsgleicher Feiertag ist.

Doch warum feiern wir Ostern? Ostern symbolisiert die Auferstehung Jesu Christi von den Toten und damit die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende des Lebens bedeutet. So obsiegt durch die Auferstehung das Leben über den Tod.

Ostern zählt zu den beweglichen Feiertagen. Daher fällt das Datum des Festes von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. An welchem Tag Ostersonntag stattfindet, ist vom Frühlingsvollmond abhängig.

Geschichte des Osterfestes

Bibelgeschichte

Die Bibel berichtet, dass nach der Kreuzigung am Karfreitag die Leiche von Jesus in einem Felsengrab beigesetzt wurde. Am Ostersonntag wollte Maria Magdalena zusammen mit Maria, der Mutter des Johannes, das Grab besuchen, doch die Frauen fanden das Grab leer vor. Schließlich erschien ihnen ein Engel, der von der Auferstehung Jesu Christi berichtete.

Zwei der trauernden Jünger befanden sich unterdessen auf dem Weg nach Emmaus, als ihnen am Ostermontag ein unbekannter Mann begegnete, der die Trauer der beiden hinterfragte und ihnen den Sinn von Jesus Taten und seinem Tod erklärte. Als sie in einem Gasthaus mit dem Fremden speisten, erkannten sie, dass es sich um Jesus handelte.

Schließlich kehrten die beiden Jünger nach Jerusalem zurück, um ihren Gefährten darüber zu berichten. Später erschien Jesus den Jüngern noch einige Male, bis er in den Himmel auffuhr.

Wortherkunft

Abgeleitet wird das Wort "Ostern" von dem Wort "Ostara". Im alten Britannien bezeichnete man die Göttin der Morgenröte und des Frühjahrs als "Ostara".

Geehrt wurde die Göttin durch ein Frühlingsfest. Durch die zunehmende Bedeutung des Christentums kam es zu einer Überlagerung des ursprünglichen Festes.

Auf althochdeutsch wurde das Frühlingsfest auch "Ostarun" genannt. Dabei war es zunächst Brauch, als Opfer einige Eier zu vergraben. In späteren Zeiten verschenkte man dann die Eier.

Wann Ostern gefeiert wird

Im Jahre 325 fand das Konzil von Nizäa statt, auf dem beschlossen wurde, Ostern am ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche zu feiern. Nach der Einführung des gregorianischen Kalenders bestimmte man, dass Ostern stets am ersten Sonntag nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche stattfinden sollte. So wird Ostern immer zwischen dem 22. März und dem 25. April gefeiert.

Beging man Ostern bis zum 3. Jahrhundert nur an einem einzigen Tag, wurden im 4. Jahrhundert die heiligen drei Tage eingeführt, sodass Ostern von Gründonnerstag bis Ostersonntag andauerte. In der heutigen Zeit gilt die Karwoche als heilige Woche. Sie beginnt am Palmsonntag und endet mit einem Gottesdienst in der Osternacht.

Brauchtum

Zu den bekanntesten Osterbräuchen gehören der Osterhase und die Ostereier. So symbolisieren sowohl der Hase als auch die Eier Fruchtbarkeit und Leben. Das Verschenken von bunt bemalten Ostereiern kann auf eine lange Tradition zurückblicken.

Da die Gläubigen während der Karwoche keine Eier essen durften, die Hühner aber trotzdem fleißig ihre Eier legten, kam es zu einem Überschuss an Eiern. Weil man die Lebensmittel nicht einfach wegwerfen wollte, verschenkte man sie lieber. Darüber hinaus wurden die Eier bunt bemalt und gesegnet.

Heutzutage versteckt man die Ostereier am Ostersonntag, damit die Kinder sie suchen können. Als Ostergebäck werden Kuchen in Hasenform oder Lammform gebacken. Außerdem schmückt man Zweige in Vasen oder auf Bäumen mit Ostereiern. Ein weiterer Brauch ist der Emmaus-Osterspaziergang am Ostermontag, der an die beiden Jünger erinnert, die auf ihrem Weg von Jerusalem nach Emmaus Jesus begegneten.

Hier finden Sie weitere Informationen zu typischen Osterbräuchen.

Maifeiertag (Tag der Arbeit)

Der 1. Mai oder Maifeiertag ist ein bundesweiter Feiertag. Man nennt ihn auch Tag der Arbeit.

Geschichte des Maifeiertags

Seinen Ursprung hat der Tag der Arbeit in der US-amerikanischen Arbeiterbewegung, die zum 1. Mai 1886 zu einem Generalstreik aufrief, um den 8-Stunden-Tag durchzusetzen. Daraufhin kam es in zahlreichen Industriegebieten zu Demonstrationen und Massenstreiks. In den folgenden Tagen eskalierten jedoch die Auseinandersetzungen mit der Polizei, wodurch zahlreiche Tote und Verletzte zu beklagen waren.

Drei Jahre später rief der Gründungskongress der 2. Internationalen zum Gedenken an die Opfer, den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung aus. So kam es am 1. Mai 1890 auf der ganzen Welt zu Massendemonstrationen und Streiks.

In Deutschland wurde der Tag der Arbeit am 1. Mai 1933 von den Nationalsozialisten als gesetzlicher Feiertag eingeführt. Nach Kriegsende bestätigte der alliierte Kontrollrat 1946 den Maifeiertag.

So blieb der Feiertag sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR bestehen. In den 80er und 90er Jahren geriet der Maifeiertag zeitweise in Verruf, da es vor allem in Berlin regelmäßig am 1. Mai zu gewalttätigen Ausschreitungen kam.

Von Bedeutung ist der Maifeiertag auch für die evangelische Kirche. So begeht sie ihn als Bitttag, an dem um gesegnete Arbeit gebeten wird.

Brauchtum

Ein beliebtes Brauchtum zum 1. Mai ist der so genannte Tanz in den Mai. So gibt es in der Nacht zum Maifeiertag verschiedene Tanzveranstaltungen, die ihren Ursprung im "Mai Eintanzen" haben. Auf diese Weise begrüßte man in früheren Zeiten die warme Jahreszeit.

Beliebte Getränke zum 1. Mai sind die Maibowle sowie der Maibock, ein Starkbier, das einen recht hohen Malz- und Alkoholgehalt aufweist. Hier geben wir Informationen zu weiteren Bräuchen zum Maifeiertag.

Christi Himmelfahrt

Ein weiterer christlicher Feiertag ist Christi Himmelfahrt. Dabei wird die Aufnahme Jesu Christi in den Himmel gefeiert. Er gilt auch als Vatertag.

Bedeutung von Christi Himmelfahrt

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche feiern an Christi Himmelfahrt Jesus Aufnahme in den Himmel. So nimmt er dadurch seinen Platz an der Seite seines Vaters ein. Unter dem Himmel versteht man jedoch nicht einen bestimmten geographischen Ort, sondern die Nähe Gottes.

Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass Jesus eines Tages wieder zu den Menschen zurückkehrt. So stellt die Himmelfahrt keine Entfernung von den Gläubigen dar.

Geschichte von Christi Himmelfahrt

Bis zum 4. Jahrhundert war es üblich, die Himmelfahrt Christi zusammen mit Pfingsten zu begehen. Seit dem Jahr 370 stellt Christi Himmelfahrt jedoch einen eigenständigen Feiertag dar, der 40 Tage nach Ostern stattfindet. Dabei fällt das Fest immer auf einen Donnerstag.

Wie bei Ostern handelt es sich bei Christi Himmelfahrt um einen beweglichen Feiertag, der frühestens am 30. April und spätestens am 3. Juni stattfindet.

Christi Himmelfahrt basiert auf der Bibel. Diese berichtet, dass Jesus nach seiner Auferstehung am Ostersonntag seinen Jüngern 40 Tage erschien und von Gottes Reich predigte. Schließlich verschwand er am 40. Tag im Beisein der Jünger in einer Wolke.

Brauchtum

Christi Himmelfahrt gilt gleichzeitig als Vatertag, der auch Herrentag oder Männertag genannt wird. So nutzen die Männer den freien Tag für eine Herrenpartie, bei der oft reichlich Alkohol konsumiert wird. Aber auch Tagesausflüge mit der ganzen Familie sind keine Seltenheit.

In manchen Regionen werden an Christi Himmelfahrt auch heute noch kleine Prozessionen durchgeführt, die daran erinnern, dass die Gläubigen ständig zu Gott wandern. Dabei laufen die Pfarrer mit ihrer Gemeinde durch die Felder.

Pfingstsonntag und Pfingstmontag (Pfingsten)

An Pfingsten wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. Man bezeichnet das Fest auch als Geburtstag der Kirche.

Zeitpunkt und Bedeutung von Pfingsten

Pfingsten zählt zu den bundesweiten Feiertagen. Genau wie an Ostern ist jedoch nur der Pfingstmontag ein Feiertag im eigentlichen Sinne. So gilt der Pfingstsonntag als sonntagsgleicher Feiertag.

Pfingsten findet 50 Tage nach der Auferstehung Jesu Christi statt und bildet den Abschluss der Osterzeit. An welchen Datum Pfingsten stattfindet, ist von dem Osterdatum abhängig.

Als frühestes Datum ist der 10. Mai möglich und als spätester Termin der 13. Juni. In früherer Zeit dauerte das Pfingstfest sogar acht Tage, heute beschränkt man sich jedoch auf zwei Tage. Die Bezeichnung "Pfingsten" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "pentekoste" (50).

Geschichte

Nach der Apostelgeschichte des Neuen Testaments kam der Heilige Geist über die Jünger herab, als sie sich in Jerusalem versammelten, um das jüdische Fest Schawuot zu begehen. An Schawuot feierte man die zweite Ernte des Jahres, die fünfzig Tage nach dem Passah-Fest stattfand, an dem die erste Ernte fest eingebracht wurde.

Der 50. Tag nach der ersten Ernte trug den Namen Schawuot. Doch auch der Offenbarung von Gottes zehn Geboten an das jüdische Volk wurde dabei gedacht.

In der christlichen Tradition gilt Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche. Gefeiert wird bei diesem Fest die Ankunft des Heiligen Geistes, die Jesus zuvor ankündigte.

Brauchtum

Auch mit Pfingsten sind verschiedene Bräuche verbunden. Dazu gehört zum Beispiel das Pfingstfeuer, das ein Symbol für die Feuerzungen ist, durch die die Jünger den Heiligen Geist sehen konnten.

Ein weiterer Pfingstbrauch sind die Pfingstgestalten, die in zahlreichen Regionen dazu dienen, den Sommer zu begrüßen. Diese Gestalten haben von Region zu Region unterschiedliche Namen wie

  • Pfingstlümmel
  • Pfingstkerl
  • Graskönig
  • Sommergewinn
  • Nickel oder
  • Pfingstl.

Darüber hinaus halten viele Vereine an Pfingsten spezielle Turniere ab, in denen sie zum Beispiel einen Schützenkönig ermitteln. Manche Pfingstbräuche ähneln auch dem Maibrauchtum. Dazu gehören u.a.

  • das Schmücken des Pfingstochsen in Mecklenburg
  • das Pflanzen des Pfingstbaumes in der Lüneburger Heide
  • der Pfingstenkranz
  • die Pfingstkirmes oder
  • die Geißbockversteigerung in Deidesheim.

Fronleichnam

Fronleichnam zählt zu den katholischen Feiertagen. So feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu Christi.

Bedeutung

In Deutschland wird Fronleichnam nur in bestimmten Bundesländern begangen. Dazu gehören

  • Bayern
  • Hessen
  • Baden-Württemberg
  • Rheinland-Pfalz
  • das Saarland und
  • Nordrhein-Westfalen

sowie einige katholische Gemeinden in Sachsen und Thüringen. Fronleichnam dient dazu, die ständige Gegenwart von Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie zu würdigen.

In der Liturgie bezeichnet man diesen Tag auch als "Hochfest des Leibes und Blutes Christi". Das bedeutet, dass die Katholiken den lebendigen Leib des Herren mit Brot und Wein feiern, was sich auf das letzte Abendmahl bezieht. Zusammengesetzt wird die Bezeichnung "Fronleichnam" aus den beiden mittelhochdeutschen Begriffen "Fron (Herr)" und "lichnam (Leib)".

Geschichte

Im Jahre 1209 hatte die Nonne Juliane von Lüttich während des Gebets eine Vision, in der sie den Mond sah, der jedoch an einer Stelle verdunkelt war. Dabei offenbarte ihr Jesus, dass der Mond die Kirche symbolisierte, während der Fleck für ein fehlendes Fest stand.

Angeregt durch Juliane von Lüttich führte 1246 der Bischof von Lüttich das Fronleichnam-Fest in seinem Zuständigkeitsbereich ein. Papst Urban IV. war vor seiner Zeit als Papst Erzdiakon in Lüttich und bestimmte das Fest als "Fest des Leibes Christi" schließlich als offizielles Kirchenfest. Der Termin für den Feiertag wurde auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten verlegt.

Bereits im gleichen Jahr beging man in Rom und Münster die ersten Fronleichnams-Feierlichkeiten. Ab 1274 fand das Fest auch in Köln statt. Eine Bestätigung des Feiertags erfolgte Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Trienter Konzil.

Auf diese Weise sollte der katholische Glauben gegenüber dem Protestantismus gestärkt werden. So wurde Fronleichnam von Martin Luther abgelehnt, da dieser die Prozessionen als Gotteslästerung empfand.

Brauchtum

Wichtigster Bestandteil von Fronleichnam sind die Fronleichnams-Prozessionen, auch Sakraments-Prozessionen genannt. Diese finden direkt nach der Messe statt und verkörpern die katholische Glaubensfreude. In der heutigen Zeit führt man die Prozessionen zumeist nur noch auf dem Land durch.

Im späten Mittelalter entstand auch die Tradition der Fronleichnamsspiele. Dabei handelte es sich um geistliche Prozessionsspiele, die man an Fronleichnam aufführte und die regional sehr unterschiedlich ausfielen. In Teilen Österreichs führt man heute noch die so genannten Samsonumzüge am Fronleichnamstag durch.

Mariä Himmelfahrt

Mariä Himmelfahrt ist lediglich in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Gefeiert wird die Aufnahme von Jesus Mutter Maria in den Himmel.

Bedeutung

In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur in den Bundesländern Bayern und Saarland ein arbeitsfreier Feiertag, und dies auch nur in Gemeinden, in denen die Bevölkerung überwiegend katholisch ist.

Begangen wird Mariä Aufnahme in den Himmel stets am 15. August. Dieser Tag zählt zu den katholischen Hochfesten. So hat Maria als "Mutter Gottes" für die katholische Kirche eine besondere Bedeutung.

Bei ihrem Tod wurde Maria dem Glauben nach in den Himmel aufgenommen. Gemeint ist mit dem Himmel jedoch kein bestimmter geographischer Ort, sondern die Vollendung mit Gott. Als Mutter von Jesus Christus und ohne Erbsünde musste sich Maria nicht dem jüngsten Gericht stellen, sondern gelangte sofort in den Himmel, was mit dem Feiertag gewürdigt wird.

Geschichte von Mariä Himmelfahrt

Als Ursprung des Feiertages Mariä Himmelfahrt gilt ein Marienfest, das im 5. Jahrhundert von dem Kirchenlehrer Kyrill I. von Alexandria eingeführt wurde. Dieser legte auch das Datum des Feiertages, den 15. August, fest.

Im Jahre 431 wurde Maria der Titel "Gebärerin Gottes" zuerkannt. Im späten 6. Jahrhundert bestimmte der oströmische Kaiser Maurikos die Verbindlichkeit des Feiertages.

Ab dem 7. Jahrhundert feierte auch die Westkirche das Marienfest. In Deutschland führte man diesen Feiertag im Jahre 813 ein. In der heutigen Zeit wird das Fest vorwiegend in katholischen und orthodoxen Ländern begangen.

Brauchtum

Zu den Brauchtümern des Marienfestes gehört die Kräuterweihe. Diese geht auf die Legende zurück, dass die Jünger in Marias Grab nicht deren Leichnam, sondern stattdessen Kräuter und Rosenblüten vorfanden. Außerdem soll sich nach Marias Auffahrt in den Himmel, bei der auch Jesus erschien, ein angenehmer Kräuterduft bemerkbar gemacht haben.

So kam es an Mariä Himmelfahrt zu dem Brauch der Kräuterweihe, bei dem Kräuter im Haus oder im Stall an der Wand befestigt wurden. Aber auch Tee ließ sich aus den geweihten Kräutern machen. Ein anderer Brauch an Mariä Himmelfahrt ist das Verschenken von Haselnüssen und Walnüssen an Kinder.

Tag der deutschen Einheit

Als Tag der Deutschen Einheit bezeichnet man den deutschen Nationalfeiertag. Dabei wird an die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands am 3. Oktober 1990 erinnert. An diesem Tag trat der Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR in Kraft.

Der Deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober
Der Deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober

Geschichte

Infolge des 2. Weltkrieges und der Besetzung Deutschlands durch die alliierten Siegermächte USA, Großbritannien, der Sowjetunion und Frankreich entstanden in der Nachkriegszeit zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die Deutsche Demokratische Republik im Osten. Symbolisiert wurde die deutsche Teilung im kalten Krieg durch die 1961 errichtete Berliner Mauer.

Im Herbst 1989 kam es jedoch in der DDR zu einer friedlichen Revolution, die schließlich am 9. November zum Fall der Mauer führte. Ursache dafür waren die Reformpolitik des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow sowie die Weigerung des DDR-Regimes, ebenfalls Reformen durchzuführen, was zu Massenfluchten und Massenprotesten durch die ostdeutsche Bevölkerung führte.

Der Fall der Berliner Mauer machte den Weg zur Wiedervereinigung beider Staaten frei. Nach Verhandlungen mit den vier Siegermächten kam es am 12. September 1990 zur Unterzeichnung des "Zwei-plus-Vier-Vertrages". Dieser beinhaltete die Beendigung der Rechte der Siegermächte, was Deutschland und Berlin anbelangte.

Im Rahmen des Einigungsvertrages wurde dann der Beitritt der DDR in den Geltungsbereich des Grundgesetzes zum 3. Oktober 1990 festgelegt. Außerdem erklärte man den 3. Oktober zu einem gesetzlichen Feiertag. Zuvor war der 17. Juni der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland.

Brauchtum

Da der Tag der Deutschen Einheit noch ein relativ junger Feiertag ist, gibt es kein spezielles Brauchtum. In einigen Städten veranstaltet man Konzerte oder Feuerwerke.

Die offizielle Einheitsfeier wird jährlich in der Hauptstadt Berlin abgehalten. Darüber hinaus findet ein Bürgerfest statt.

Allerheiligen

Bei Allerheiligen handelt es sich um einen katholischen Feiertag. Dabei wird allen Heiligen gedacht.

Bedeutung

In Deutschland ist Allerheiligen in den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz gesetzlicher Feiertag.

An diesem Tag gedenkt man den heiligen Verstorbenen und Märtyrern. Dies bezieht sich aber nicht nur auf die von der Kirche heiliggesprochenen Menschen, sondern auch auf die unbekannten Heiligen, von denen nur Gott weiß.

Allerheiligen findet stets am 1. November statt und zählt zu den Hochfesten der katholischen Kirche. Doch auch viele protestantische Kirchen begehen den Gedenktag der Heiligen.

Geschichte

Nachweislich gefeiert wird Allerheiligen seit dem 4. Jahrhundert. Zu dieser Zeit widmete man den Tag den Märtyrern, die für ihren Glauben gestorben waren.

Begangen wurde dieser Feiertag, den man Herrentag aller Heiligen nannte, stets am Sonntag nach Pfingsten. Die orthodoxe Ostkirche hat diesen Termin bis heute beibehalten. Die Westkirche übernahm diesen Tag zunächst ebenfalls.

Im 8. Jahrhundert wurde auf der britischen Insel ein Fest namens Allerheiligen gefeiert. Dabei gab es ursprünglich einen Zusammenhang zwischen Ostern und dem Gedenken an die Toten.

Dieser Zusammenhang geriet jedoch zunehmend in Vergessenheit. Daher legte Papst Gregor III. den Feiertag auf den 1. November. So galt dieses Datum seinerzeit als Winteranfang, aber auch als Jahresbeginn.

Im Laufe der Zeit verbreiteten englische und irische Mönche Allerheiligen in Europa. Im Jahre 839 wurde der Feiertag von Papst Gregor IV. auf die gesamte Kirche ausgedehnt.

Brauchtum

Zu den Bräuchen an Allerheiligen gehören der Besuch von Friedhöfen und das Schmücken der Gräber. Außerdem wird für die Verstorbenen gebetet. Viele Menschen zünden an Allerheiligen Kerzen an und lassen sie bis Allerseelen am 2. November brennen.

Ein typischer Brauch ist auch das Halloween-Fest, das am 31. Oktober am Vorabend von Allerheiligen stattfindet. Über die typischen Bräuche dieses Festes finden Sie hier weitere Informationen. In Süddeutschland und Österreich ist es üblich, an Allerheiligen das beliebte Gebäck Allerheiligenstriezel an Patenkinder zu verschenken.

Erster und zweiter Weihnachtstag (Weihnachten)

Weihnachten zählt neben Ostern zu den wichtigsten christlichen Festen. An drei Tagen wird die Geburt des Christkindes gefeiert.

So beginnt Weihnachten bereits am 24. Dezember mit Heiligabend. Gesetzliche Feiertage sind in Deutschland der 1. und der 2. Weihnachtstag.

Die Weihnachtsfeiertage mit ihrer besonderen Bedeutung
Die Weihnachtsfeiertage mit ihrer besonderen Bedeutung

Geschichte des Weihnachtsfestes

Das genaue Geburtsdatum von Jesus Christus ist unbekannt. Dennoch feiert man seinen Geburtstag am 25. Dezember.

Zunächst beging man das Christfest jedoch am 6. Januar. Warum später der 25. Dezember gewählt wurde, ist nicht bekannt. Man vermutet, dass ein Zusammenhang mit dem römischen Sonnenkult besteht.

So hatte im Jahre 274 der römische Kaiser Aurelian den 25. Dezember als Feiertag für den Sonnengott Sol invictus bestimmt. Schon früh zogen die Christen Parallelen zwischen Sol und Christus.

Erstmals nachweislich am 25. Dezember begangen wurde das Weihnachtsfest im Jahre 354 in Rom. Danach dauerte es nicht lange, bis es sich in andere Regionen wie Oberitalien, Spanien, Nordafrika und den Orient verbreitete.

381 erklärte Kaiser Theodosius im 2. Konzil von Konstantinopel Weihnachten zum Glaubenssatz. Das Datum des 25. Dezember wurde dann von den meisten anderen Ländern übernommen.

In Deutschland begann man das Weihnachtsfest zwischen dem 7. und dem 8. Jahrhundert zu feiern. Von der Mainzer Synode wurde 813 der 25. Dezember als Termin für das Geburtsfest Christi festgesetzt.

Brauchtum

Zu den verschiedenen Brauchtümern des Weihnachtsfestes gehören vor allem die Geschenke. In früheren Zeiten wurden Geschenke für Kinder nur vom Nikolaus am 6. Dezember überbracht.

Ab 1535 setzte sich Martin Luther für das gegenseitige Beschenken an Weihnachten ein, um der Heiligenverehrung entgegenzuwirken. Auf diese Weise wollte er das Interesse der Kinder auf Christus lenken.

So fanden die Kinderbeschenkungen zunächst vor allem in protestantischen Familien statt, während dies in katholischen Familien weiterhin am Nikolaustag der Fall war. Ab etwa 1600 wurden auch die Weihnachtsbäume allmählich Tradition.

So sollte ihr Grün mitten im Winter das Leben symbolisieren. Zum Schmücken der Tannenbäume verwendete man Süßigkeiten und Äpfel. Ab 1730 verzierten auch Kerzen die Weihnachtsbäume.

Später kam noch der beliebte Christbaumschmuck wie zum Beispiel Lametta dazu. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Geschenke für die Kinder zunehmend vom Weihnachtsmann überbracht, der eine säkulare Abwandlung des Nikolaus ist.

Ebenfalls eine wichtige Rolle für das Weihnachtsfest spielen die Krippen. So verehrte man bereits im alten Rom während der Weihnachtsgottesdienste Reliquien der angeblich originalen Christkind-Krippe.

In den modernen Weihnachtskrippen stellt man die Geburtsnacht Christi nach. Dazu kommen Figuren von Jesus, Maria, Joseph, den Heiligen Drei Königen sowie Hirten und Schafen zum Einsatz.

Auch Krippenspiele mit echten Darstellern werden häufig zelebriert. Eine weitere beliebte Tradition ist das Singen von Weihnachtsliedern.

Zweiter Weihnachtstag

Den 2. Weihnachtstag begehen viele Kirchen nicht nur im Hinblick auf die Geburt Jesu Christi. So dient er auch als Gedenktag für Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer, der in Jerusalem gesteinigt wurde. Daher nennt man diesen Tag auch Stephanstag oder Stefanitag.