Die Vorzüge des Singens - Vorteile des Gesangs für die Gesundheit
"Aber ich kann doch nicht singen!" - Spätestens unterm Christbaum sollte diese Ausrede nicht mehr gelten, denn erwiesenermaßen setzt das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern Glückshormone frei. Doch auch generell bringt das Singen einige Vorzüge mit sich: es stärkt das Herz-Kreislauf-System, die Immunabwehr und sogar die Rückenmuskeln. Lesen Sie, wie Sie durch Singen Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun können.
Das traditionelle gemeinsame Singen unterm Weihnachtsbaum gehört leider zu den aussterbenden Weihnachtsbräuchen. War noch vor einigen Jahrzehnten ein Heiligabend ohne das Ständchen von "Stille Nacht, heilige Nacht" kaum vorstellbar, so haben sich inzwischen viele Familien von diesem Brauch verabschiedet. Das ist sehr schade, denn Singen macht glücklich - an Weihnachten, aber auch generell.
Positiver Hormoncocktail
Wie Gesundheitsexperten erklären, wirkt das gemeinschaftliche Singen im Gehirn wie eine Kombination aus Fitnesstraining und Meditation. Diverse Glückshormone werden ausgeschüttet:
- Serotonin sorgt für Zufriedenheit und Harmonieempfinden
- Dopamin und Endorphin machen glücklich und aufgeregt
- Oxytocin stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgt für Kuschelstimmung.
Der Pegel von Stesshormonen dagegen sinkt beim Singen deutlich ab. Durch die Ausschüttung der Glückshormone kann das Singen auch gegen depressive Verstimmungen helfen. Besonders das Singen in einer Gruppe sorgt bei Menschen mit seelischen Problemen für eine Verbesserung des Gemütszustands.
Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
Dazu kommt, dass Singen allgemein positiv auf Herz und Kreislauf wirkt. Es schult die Atmung und regt das Zwerchfell an.
Bei Bluthochdruck zeigt Singen eine merklich ausgleichende Wirkung. Durch den gleichmäßigen Herz- und Atemrhythmus beim Singen stellt sich ein wohliges Gefühl ein, das dem bei einer Meditation ähnelt.
Die Elastizität des Lungengewebes sowie der Atemmuskulatur werden verbessert, da die Ausatemphase beim Singen verlängert wird. Die Sauerstoffversorgung wird ebenfalls gefördert.
Dadurch, dass die Zwerchfellmuskulatur traniert wird, können auch die anderen Bereiche im Bauch angeregt und stimuliert werden, was der Organfunktion zugute kommt. Und schließlich lässt sich der Körper durch den Gesang auch entgiften und entschlacken - dies ist dem vertieften Ausatmen zuzuschreiben.
Bei Profisängern wurde bereits häufiger eine erhöhte Herzratenvariabilität gemessen. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Faktor in Sachen gesundheitliche Fitness; diese ist bei dieser Berufsgruppe mit der eines Läufers vergleichbar.
Stärkung der Immunabwehr und der Rückenmuskeln
Durch regelmäßiges Singen kann auch das Immunsystem gestärkt werden. Auf diese Weise lässt sich sogar Erkältungen vorbeugen. Wie man in Untersuchungen herausgefunden hat, wird die Menge an Immunglobulinen A im Speichel nach dem Gesang erhöht; diese befinden sich in der Schleimhaut und sorgen für die Bekämpfung von Krankheitserregern.
Des Weiteren profitieren die Rückenmuskeln vom Gesang. Zum Singen werden die Körper-Resonanzräume, die Stimmlippen, der Kehlkopf und die Lunge benötigt; zudem ist die richtige Atemtechnik, das Atmen in den Bauch, sodass das Zwerchfell nach unten gezogen wird, wichtig.
Dadurch werden die Lungenflügel nach unten gedrückt, um der Luft in den Lungen ausreichend Platz zu bieten. Der Brustkorb wird entspannt, während die Rückenmuskeln gestärkt werden.
Gut für die kindliche Entwicklung
Schon im Kindesalter kann man von den Vorzügen des Gesangs profitieren. Interessiert sich der Nachwuchs beispielsweise für das Singen im Chor, sollte man dies unterstützen.
- Das Denkvermögen
- die Koordination sowie
- die Sprache
werden durch den Gesang gefördert. In einer Gruppe lernen die Kinder, was es heißt, auf seine Mitmenschen zu hören; die Teamfähigkeit wird ebenfalls geschult. Im Vorschulalter kann sich das Singen auch vorteilhaft für den Schuleignungstest auswirken. Und schließlich gibt die bekannte Struktur eines Liedes dem Kind Halt und Sicherheit.