Tipps zum Fahrradfahren lernen und wie man zum erfolgreichen Radfahrer wird

Das Fahrradfahren beherrscht nahezu jeder Mensch hierzulande. Doch fast alle Anfänger tun sich schwer damit, diese Fähigkeit zu erlernen. Beim Fahrradfahrenlernen ist es wichtig, ohne Druck sich selbst gegenüber zu agieren und sich auch von Freunden und Kollegen nicht drängen zu lassen, nun doch endlich zu beginnen. Holen Sie sich Tipps zum Fahrradfahren lernen und lesen Sie, wie Sie zum erfolgreichen Radfahrer werden.

Von Andreas Hadel

Auf den richtigen Zeitpunkt achten

Egal, ob einem Kind oder einem Erwachsenen die Kunst des Radfahrens beigebracht werden soll: Wann die ersten Schritte dazu erfolgen, darf kein Dritter bestimmen. Natürlich wird es in der Schule oder auf der Arbeit immer einmal Diskussionen darüber geben, ab welchem Alter eine Person das Fahren erlernen und folglich bald darauf können sollte. Die Menschen sind aber zu individuell, als dass sie pauschal behandelt werden dürfen.

Ratsam ist es somit, den Betroffenen den Zeitpunkt der ersten Übungsstunde festlegen zu lassen. Geht er selbstbewusst und frei von jeglichem Druck an diese Aufgabe heran, ist seine Fähigkeit zur Aufnahme des Erlernten besser - die Erfolge stellen sich schneller ein.

Keine Hilfsmittel einplanen

Ein beliebter Diskussionspunkt ist altersübergreifend stets auch die Frage, ob die ersten Meter auf dem Rad besser zu absolvieren sind, wenn kleine Hilfen an das Vehikel montiert werden. Hierbei handelt es sich im Regelfall um Stützräder, die das Halten der Balance vereinfachen sollen und dem Fahrschüler die Möglichkeit geben, zunächst einmal ein Gefühl für das Gefährt zu bekommen.

Das mag ansich kein falscher Gedanke sein, doch lassen sich echte Vorteile hierbei nicht erkennen. Das Fahrradfahren besteht zu einem großen Teil aus der Fähigkeit, den Körper und das Rad im Gleichgewicht zu halten und das sollte auch vom frühestmöglichen Zeitpunkt an geübt werden. Stützräder trainieren dem Fahrschüler diese Eigenschaft jedoch ab.

Das passende Rad

Dennoch kann es sich als sinnvoll erweisen, ein ausrangiertes Rad zu wählen und den Betroffenen zumindest mit einem Helm auszustatten. Kleinere Stürze lassen sich damit abfedern.

Zu empfehlen ist ein Rad mit tiefem Durchstieg. Kann man zwischen Modellen mit und ohne Rücktrittbremse wählen, sollte man sich für ein Fahrrad ohne Rücktrittbremse entscheiden. Ein kleineres Fahrrad ist generell für den Anfang besser geeignet als ein zu großes.

Mehr Sicherheit: Vor dem Fahren sollte das Bremsen geübt werden - auf diese Weise erhält man ein sicheres Fahrgefühl.

Die ersten Meter

Geübt wird vorrangig auf möglichst unbefahrenen Wegen, die abseits des Hauptverkehrs liegen. Es empfiehlt sich gerade bei Kindern, dass sich deren Eltern hinter das Rad stellen und dieses mit beiden Händen am Gepäckträger festhalten.

Der Fahrschüler steigt auf und sollte mit dem elterlichen Geleit die ersten Meter fahren. Immer wieder kann der Vater oder die Mutter nun behutsam versuchen, die Hände vom Gepäckträger zu lösen und dabei schauen, wie sicher das Kind bereits ohne Hilfe die Balance zu halten imstande ist.

Wichtig: das Bremsen sollte bereits vor dem Fahren gelernt werden. Wer weiß, wie er sein Rad zum Stehenbleiben bringt, wird weniger Angst haben, sich im Fahren zu versuchen. Dabei sollten sämtliche Bremsen, allein und zusammen und in unterschiedlicher Dosierung - leicht bis kräftig - getestet werden.

Kleines Kinderfahrrad mit Stützrädern auf Wiese
Kleines Kinderfahrrad mit Stützrädern auf Wiese

An den Verkehr gewöhnen

Kinder und Erwachsene tun jedoch gut daran, die verkehrsberuhigten Zonen nur anfangs zum Üben einzuplanen. Ist der Fahrschüler in der Lage,

  • zumindest einige Meter ohne Hilfe zu fahren
  • die Bremsen zu bedienen und
  • das Gleichgewicht zu halten,

so kann die Intensität erhöht werden. Kleinere Straßen und Wege bieten sich hierfür an. Das Ausweichen gegenüber Passanten und anderen Radlern wird dabei trainiert, ebenso das Abbiegen in Kurven sowie das Anhalten und Absteigen.

Im Regelfall bedarf es nicht allzu vieler Übungsstunde, ehe das Erlernte dauerhaft abrufbar ist. Liebevolle Zuneigung und Unterstützung sind zudem bessere Motivationshilfen als Druck und allzu ambitionierte Ziele.

Das erste Rad

Kauftipp: Das erste Rad sollte niemals das modernste und teuerste sein; ein gebrauchtes, dennoch verkehrssicheres Rad ist für den Start besser geeignet!

Ist die Kunst dann endlich erlernt worden, so begehen viele Eltern den Fehler, ihrem Kind ein modernes Rad zu kaufen. Mehrere Gänge, gefederte Gabeln und ein gepolsterter Sattel sollen den Komfort des kleinen Fahranfängers erhöhen. Dieser wird sich mit der Vielzahl an neuen Optionen aber überfordert fühlen oder er verliert angesichts der technischen Spielereien schnell die Konzentration für das Wesentliche - den Straßenverkehr.

Gleiches gilt für Erwachsene, die das Radfahren erlernt haben. Über bessere Vehikel kann frühestens nach einigen Monaten des unfallfreien und absolut routinierten Fahrens nachgedacht werden. Bis dahin steht jedoch das Ansinnen im Vordergrund, alle Verhaltensweisen im Verkehr zu beherrschen und damit weder für sich selbst noch für Dritte eine Gefahr darzustellen.

Spezielle Aspekte bei Kindern

Wann ist das richtige Alter erreicht?

Immer wieder lassen sich Diskussionen darüber finden, wann der Nachwuchs das Radfahren erlernen sollte. Dennoch ist es wichtig, dem Kind dabei selbst freie Hand zu lassen. Ab etwa vier bis fünf Lebensjahren kann ihm diese Option eröffnet werden.

Beispielsweise durch die Eltern, die gerne und oft ihr Zweirad verwenden. Oder durch Freunde im Kindergarten, die kleinere Strecken mit dem Bike bewältigen.

Es ist demgegenüber aber ebenso gut möglich, bis zum Eintritt in die Schule zu warten. Viele Einrichtungen bieten den Schülern dort das Erlernen an. Sinnvoller gestaltet es sich indes, diesen Plan in der Vertrautheit der Familie umzusetzen.

Kind mit blonden Locken trägt bunte Kleidung und einen blauen Helm und fährt mit dem Laufrad durch die Natur
Kind mit blonden Locken trägt bunte Kleidung und einen blauen Helm und fährt mit dem Laufrad durch die Natur

Wie lässt sich der Schutz gewährleisten?

Erste Stürze gelten als besonders schmerzhaft. Neben den körperlichen Schäden kann es aber auch zu mentalen Ängsten kommen.

Ratsam ist es daher, dem Nachwuchs das wohl Unvermeidliche so angenehm wie möglich zu gestalten. Abzuraten ist dagegen von Knieschonern. Sie erweisen sich üblicherweise zwar als sinnvoll, schränken aber die freie Bewegung der Beine ein.

Gerade diese ist aber wichtig, um

  • die Balance zu halten
  • behutsam in die Pedalen zu treten und
  • über die Bewegung der Beine manchen Schlenker auszugleichen.

Mit Rat und Tat unterstützen

Doch egal, in welchem Stadium sich das Kind beim Erlernen des Radfahrens befindet, stets muss es die Unterstützung der Eltern spüren. Erst das Vertrauensverhältnis zur Mutter und zum Vater ermöglicht es, die eigenen Grenzen zu übersteigen und sich auf das Zweirad zu begeben.

Mag es auch manchmal etwas mühsam sein, zum wiederholten Male das Fahren zu üben, so lohnt sich dieser Schritt doch. Der Nachwuchs wird damit zum ersten Male selbstständig - und die Eltern können sich gewiss sein, ihrer Tochter oder ihrem Sohn ein wichtiges Werkzeug des Lebens an die Hand gegeben zu haben.

Hat man das Fahrradfahren erlernt und möchte nun in die sportlich ambitionierte Richtung schreiten, sollte man wissen, wie man sich auf dem Rad am besten verhält; es gibt einige Punkte zu beachten...

Sechsköpfige Familie mit Eltern, Kindern und Großeltern macht eine Fahrradtour durch die Natur
Sechsköpfige Familie mit Eltern, Kindern und Großeltern macht eine Fahrradtour durch die Natur

Vier Dinge, die Sie zu einem erfolgreichen Radfahrer machen

Wer auf dem Rad zur Ausreißergruppe gehören will, muss mehr machen, als nur in die Pedale zu treten. Neben einer gehörigen Portion Ehrgeiz und unerschütterlichen Trainingsfleiss gibt es noch eine Reihe anderer Dinge, die man mitbringen muss, wenn man bei dem nächsten Rennen nicht am Ende der Ergebnisliste stehen will.

1. Machen Sie sich einen Plan

Trainieren Sie nicht irgendetwas und irgendwann. Egal, ob Sie über Ihr Training, Ihre Rennvorbereitung oder das Rennen selbst reden, Sie sollten immer einen Plan haben. Proaktives Verhalten ermöglicht es Ihnen zu wissen,

  • was auf Sie zukommen wird,
  • wie Sie sich gezielter vorbereiten und
  • wie Sie dadurch Stress abbauen können.

Wenn Sie sich beispielsweise erfolgreiche Profis ansehen, werden Sie erkennen, dass diese Ihre Trainingseinheiten den Jahreszeiten anpassen und weit im Voraus, aufeinander aufbauend, planen. Darüber hinaus beginnen sie ihre Vorbereitungen für einen bevorstehenden Wettkampf Wochen oder sogar Monate vorher.

2. Konzentrieren Sie sich auf das Organisatorische

Ein erfolgreicher Radsportler achtet auf den genauen Zeitpunkt der Ernährung oder wie lange es dauern wird, um rechtzeitig zum Wettkampf zu fahren. Werden Sie auch in diesen Details nicht nachlässig.

Themen wie

sind nur einige Themen, die von Rennprofis mindestens ein Mal gut durchdacht werden.

Wichtig zu beachten:

  • Planung
  • Organisation
  • Ernährung
  • Regeneration
  • Konzentration

Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrrad in einem ausreichend guten Zustand ist, dass Sie genügend Geld für die Startgebühr oder Sicherheitsnadeln für Ihre Startnummer dabei haben. Durchdenken Sie den Wettkampftag: Was wird vor dem Rennen, während und nach dem Rennen passieren?

3. Nehmen Sie Ruhephasen genauso ernst wie Ihre Trainingsphasen

Oft wird gesagt, dass es viel Disziplin braucht, um sich Ruhe gönnen zu können. Viele Radfahrer haben auf dem Gebiet einen echten Mangel.

Das bedeutet, dass Sie sich pro Woche einen leichten oder freien Tag als Ruhetag festlegen sollten. Ein Tag, an dem Ihre Herzfrequenz im Verhältnis zu den Tätigkeiten, die Sie an dem Tag ausführen, durchweg ruhig bleiben sollte.

Wenn man nicht ausreichend ruhen kann, wird die körperliche und psychische Verfassung letztlich dazu führen, dass Sie bereits mittelfristig nicht ausreichend intensiv trainieren können. Die Trainingserfolge belaufen sich auf intensive Einheiten, und wenn Sie nicht die geeignete Intensität aufbringen können, werden Sie die potenziell möglichen physischen Vorteile Ihres Trainings nicht ernten können. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie ausreichend Schlaf bekommen.

Kauftipp: Das erste Rad sollte niemals das modernste und teuerste sein; ein gebrauchtes, dennoch verkehrssicheres Rad ist für den Start besser geeignet!

4. Zerdenken Sie es nicht - halten Sie es einfach

Während die ersten drei Punkte den Schlüssel zum Erfolg bilden, sollten Sie sich nicht allzu sehr in den obig beschriebenen Abläufen verstricken. Unterlassen Sie die Analyse jeder einzelnen Trainingseinheit, das Zählen jeder Kalorie oder das Festhalten der Anzahl Ihrer Schlafzeiten. Beginnen Sie mit dem Schreiben eines Trainingstagebuches, in dem Sie alle wesentlichen Informationen Tag für Tag aufnehmen und täglich die Möglichkeit haben, sich einen Überblick über Ihre physische und psychische Gesamtlage zu machen.

Zoom Optik Mountainbike-Lenker mit Armen bei Tour durch Wald
Zoom Optik Mountainbike-Lenker mit Armen bei Tour durch Wald

Zudem ist das Führen eines Trainingstagebuches eine wundervolle Entlastung für Ihren Kopf. Vertrauen Sie in den von Ihnen selbst aufgestellten Plan oder in den Plan Ihres Coaches.

Einer der bedeutendsten Samurai in der japanischen Kultur, Miyamoto Musashi, sagte, dass der Schlüssel zu seinem Erfolg darin lag, dass er immer daran glaubte, nicht zwei Züge im Voraus zu denken und dann auszuführen. Miyamato Musashi lebte stattdessen zu jedem Zeitpunkt im Moment der Schlacht.

Versuchen Sie nicht so viel im Vorfeld oder danach über die Ereignisse nachzudenken, konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Hier und Jetzt, auf den Prozess selbst. Vertrauen Sie sich. Sie werden den Unterschied schnell bemerken und Schritt für Schritt die Zeit des Denkens durch Zeit des Handelns ersetzen.

Die Verbesserung Ihrer Trainingsergebnisse wird nicht lange auf sich warten lassen. Starten Sie noch heute im Hier und Jetzt.