Sprungturnen am Sprungbock, Sprungtisch, Springpferd und Sprungkasten

Das Sprungturnen dient dazu, die Sprungkraft des Sportlers zu erhöhen. Zugleich werden Körperbeherrschung und Reaktionsvermögen geschult. Mit Sprungbock, Sprungtisch, Sprungpferd und Sprungkasten bietet diese Turnvariante zahlreiche Möglichkeiten. Dementsprechend unterschiedlich fallen auch die jeweiligen Übungen aus. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Sprungturmen am Sprungbock, Sprungtisch, Springpferd und Sprungkasten.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Sprungturnen - Generelle Merkmale und Anforderungen

Der Sprung ist eine Disziplin im Gerät- und Kunstturnen. Traditionell erfolgt er am Sprungpferd, wird aber mittlerweile auch an anderen Geräten absolviert. Dabei gilt es generell, dieses nach bestimmten Vorgaben zu überqueren oder gewisse Übungen durchzuführen.

Teils gibt es Unterschiede bei Wettbewerben für Frauen und Männer. Zu den unterschiedlichen Geräten für das Sprungturnen zählen

  • Sprungbock
  • Sprungtisch
  • Springpferd und
  • Sprungkasten.

Im Folgenden geben wir einen entsprechenden Überblick.

Für eine weiche Landung: Einsatz von Niedersprungmatten

Niedersprungmatten werden von vielen Sportlern bei der Auswahl einer idealen Sportmatte bevorzugt. Ihre perfekten Dämpfungseigenschaften, ihr gutes Handling und das angenehme Hautgefühl machen sie zu beliebten Hilfsmitteln im Training.

Einsatzgebiete

Grundsätzlich entscheidet die Mattenstärke, ob die Niedersprungmatte im Kindergarten- oder Schulsport, im Vereinssport oder bei Wettkämpfen eingesetzt wird. Genaue Vorgaben sind den entsprechenden DIN-Vorschriften zu entnehmen.

Die Langlebigkeit der Niedersprungmatte wird nämlich von ihrer Belastungsdauer und -stärke entschieden. Größere Gewichte und Dauerbenutzungen führen zu mehr Verschleiß. Demzufolge müssen stärker beanspruchte Matten dicker sein.

Zur Dämpfung beim Aufprall

Die Einsatzbereiche für Niedersprungmatten sind vielfältig. Beim Geräteturnen kann kein Sportler auf ihre Sicherheit verzichten. Dort schützt die Niedersprungmatte vor Verletzungen und sorgt für eine gute Dämpfung beim Aufprall des Körpers.

Niedersprungmatten finden ihren Einsatz hauptsächlich in den Abgangsbereichen von Sportgeräten, beispielsweise hinter dem Sprungkasten, dem Pferd oder Bock. Dort fängt ihr weicher Kern das Gewicht des Sportlers ab, bevor er auf den Boden trifft.

Von dieser Dämpfung profitiert der gesamte Bewegungsapparat, insbesondere werden Sprunggelenke, Knie und Rücken geschont. Trotzdem ist der Mattenkern einer Niedersprungmatte so stabil, dass er den Sportler nicht einsinken lässt. Dadurch ist für einen guten Halt gesorgt.

Zur Minderung des Verletzungsrisikos

Unterhalb von Sportgeräten werden Niedersprungmatten eingesetzt, um das Verletzungsrisiko des Sportlers im Falle eines Sturzes zu mindern. Insbesondere langwierige und schmerzhafte Kopf- und Rückenverletzungen lassen sich durch den Einsatz einer geeigneten Unterlage vermeiden. Kletterwand, Barren, Reck oder Schwebebalken sind nur einige Sportgeräte, unter denen Niedersprungmatten liegen.

Beim Kunstturnen

Da Niedersprungmatten sich je nach Bedarf längs oder quer aneinanderreihen und einige sich gar mittels Klettband oder Schlaufen miteinander verbinden lassen, ist es möglich, auf diese Weise größere Areale abzudecken. Somit eignen sich Niedersprungmatten auch für den Einsatz im Kunstturnen. Kunstturner führen ganze Übungschoreographien aus, die für einen fließenden Ablauf viel Platz benötigen.

Beim Kampf- und Kraftsport

Doch auch im Kampf- und Kraftsport dienen Niedersprungmatten als Unterlage. Kampf- und Kraftsportler wissen die Qualität einer solchen Unterlage zu schätzen.

Niedersprungmatten lassen sich leicht transportieren, sind sofort einsatzbereit und nehmen bei der Aufbewahrung nach dem Training nur wenig Platz in Anspruch, weil sie hochkant gelagert werden können. Und selbst für gymnastische Übungen sind Niedersprungmatten ideal, auch wenn in diesem Bereich aus Kostengründen eher auf sie verzichtet wird.

Verschiedene Arten von Niedersprungmatten

Niedersprungmatten sind für unterschiedliche Einsatzgebiete konzipiert. Diese entscheiden über Mattengröße und -stärke sowie über die materielle Beschaffenheit der Sportunterlage.

Sportmatten werden für viele sportliche Aktivitäten benötigt. Sie sorgen für eine entsprechende Dämpfung und schützen den Sportler vor Verletzungen.

Niedersprungmatten bilden eine Unterkategorie bei den Sportmatten. Sie eignen sich als Sicherheitsfläche beim Geräteturnen, aber auch als Unterlage beim Kunstturnen. Überall dort also, wo der Sportler beim Ausüben der Sportart in unmittelbaren Bodenkontakt kommt, welcher einen gewissen Aufprall des Körpers einschließt.

Verschiedene Größen

Der Einsatzort der Niedersprungmatte entscheidet über ihre Größe. Dient sie als Sicherheitselement hinter einem Sprungkasten, unter einem Barren oder einem anderen Sportgerät, muss sie eine geringere Fläche bieten, als wenn auf ihr ganze Übungsreihen ausgeführt werden sollen.

Die kleinsten Niedersprungmatten haben eine Größe von 1 Meter mal 2 Meter. Weitere gängige Größen sind 1,5 mal 2 Meter, 2 mal 2 Meter und 3 mal 2 Meter. Werden größere Abmessungen benötigt, werden die meisten Hersteller Sonderanfertigungen anbieten.

Möglichkeiten der Verbindung mehrerer Matten

Einige Arten von Niedersprungmatten verfügen an den Seitenbahnen über ein Klettband, mit denen sie sich bei Bedarf zu größeren Flächen zusammenfügen lassen. Andere Matten lassen sich über Befestigungsschlaufen miteinander verbinden.

Ein späteres Verrutschen soll durch diese Verbindungsarten ausgeschlossen werden. Die Verletzungsgefahr wird entsprechend gemindert. Diese Zusatzausstattungen machen sich bei den ohnehin recht teuren Matten preislich bemerkbar.

Aufbau

Moderne Niedersprungmatten sind in Sandwichform aufgebaut. Sie verfügen über einen Schaumstoffkern, der aus mehreren vollelastischen Schichten besteht. Zu den Seiten hin ist dieser Kern aus Sicherheitsgründen verstärkt.

Außerdem besitzen die meisten Niedersprungmatten eine zusätzliche Dämpfungsschicht, die über dem Schaumstoffkern liegt. Sie ist auf der Mattenoberseite mit einem strapazierfähigen Nadelflies bezogen, typischerweise in den Farben Gelb oder Blau. Die Unterseite der Niedersprungmatte bildet ein rutschfester Turnmattenstoff, der über eine spezielle Struktur verfügt.

Wie dick eine Niedersprungmatte für das jeweilige Einsatzgebiet sein muss, bestimmen die DIN-Vorschriften EN 12503-1 beziehungsweise 7914/3. Die Einteilung der Niedersprungmatten erfolgt ihren Stärken entsprechend in unterschiedliche Typen.

Für den Schul- und Vereinssport gelten Matten der Typen 4 und 5 als ausreichend, was einer Mattenhöhe von 10 bis 15 Zentimetern entspricht. Für Einsätze im Wettkampf ist der Matten-Typ 6 vorgeschrieben. Diese Niedersprungmatten haben eine Höhe von 20 Zentimetern.

Blaue Turnmatte mit brauner Lederecke liegt auf dem Boden einer Turnhalle, im Hintergrund stehen große Sprungmatten
Blaue Turnmatte mit brauner Lederecke liegt auf dem Boden einer Turnhalle, im Hintergrund stehen große Sprungmatten

Reinigung

Niedersprungmatten zeichnen sich durch beste Dämpfungseigenschaften aus, die sie ihrer Schichtbauweise verdanken. Ihr Überzug besteht aus Nadelfilz, der für eine lange Lebensdauer spricht. Die Niedersprungmatte sollte regelmäßig, aber in Maßen gereinigt werden.

Die Niedersprungmatte ist bei ihrem Einsatz unterschiedlichsten Körperflüssigkeiten ausgesetzt, welche sich bei sportlichen Aktivitäten nicht vermeiden lassen. Diese hinterlassen nach dem Trocknen Flecken. Aber auch feste Verbindungen, wie Staub oder Hautpartikel, lagern sich auf einer Sprungmatte ab.

Aus optischen und hygienischen Gründen ist eine regelmäßige Reinigung der Niedersprungmatte geboten. Dabei sollte die Art der Reinigung dem Ausmaß der Verschmutzung angemessen sein.

Staubablagerungen

Geringe Staubablagerungen lassen sich mit einer Bürste beseitigen. Will man bis in tiefere Schichten vordringen, empfiehlt sich die Reinigung mit einem handelsüblichen Staubsauger.

Beim Absaugen der Matte wird neben Schmutz gleichzeitig ein gewisser Teil an Hausstaubmilben entfernt, die bei manchem Sportler allergische Reaktionen hervorrufen. Flecken beseitigt das alleinige Staubsaugen allerdings nicht.

Leichte Verschmutzungen

Treten diese nur vereinzelt auf, ist es möglich, sie mit einem feuchten Tuch auszuwischen. Das Tuch kann zuvor in niedrig dosierte Spülmittellauge getaucht werden. Um Wasserränder zu vermeiden, darf es aber nicht zu nass sein, ein Auswringen vor der Fleckenbehandlung empfiehlt sich.

Anschließend müssen die feuchten Stellen vollständig durchtrocknen, bevor die Matte wieder betreten wird. Sind die Flecken dann immer noch erkennbar, hilft nur eine ganzheitliche Behandlung der Matte mit einem entsprechenden Reinigungsmittel.

Das Angebot verschiedener Mattenreinigungsmittel

Der Umwelt zuliebe sollte bei der Auswahl des Reinigungsmittels auf dessen Zusammensetzung und seine biologische Abbaubarkeit geachtet werden. Mattenreinigungsmittel sind in unterschiedlicher Anwendungsform im Handel erhältlich: als Pulver, Granulat oder Spray.

Trockenreiniger werden mit einer Bürste in den Nadelflies gearbeitet, wo sie bis in die Struktur eindringen und dort wirken. Nach einer vorgeschriebenen Wartezeit kann der Reiniger abgesaugt werden.

Flüssigreiniger lassen sich direkt auf die Niedersprungmatte aufsprühen oder in einer der Fleckintensität entsprechenden Konzentration mit Wasser mischen. Mit einem Sprüh-Saug-Gerät, welches sich bei Teppichfirmen für wenig Geld ausleihen lässt, wird das Reinigungsgemisch auf die Matte aufgebracht und anschließend wieder abgesaugt.

Diese Nassvorgänge sollten allerdings nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden, weil sie der Teppichstruktur und dem darunter befindlichen Kern nur bedingt zuträglich sind. Ein unbedingtes Muss ist die Durchlüftung, bis die Matte trocken ist.

Bockspringen: Turnen am Sprungbock

Zu den Grundvoraussetzungen beim Bockspringen gehören die Erfahrung des Sportlers mit dem Sprungbrett und das richtige Einschätzen von Anlaufgeschwindigkeit und Absprungmarke. Auf den Sprungbock kann anfangs verzichtet werden. Später wird dieser als Stützelement hinzugefügt.

Verschiedene Sprungbock-Arten

Sprungböcke sind Sportgeräte, die im Schulsport und im Profisport verwendet werden, um die Sprungkraft des Sportlers zu trainieren. Sprungböcke lassen sich in der Höhe variieren und somit der Körpergröße des Sportlers und seinem aktuellen Leistungsniveau anpassen. Ältere Sprungböcke bestehen aus einem Lederkorpus, der die Form eines Quaders besitzt sowie aus vier Holzbeinen, von denen mindestens zwei mit Transportrollen versehen sind.

Aufbau des Korpus

Aus Gründen der Sicherheit ist der Korpus an den oberen vier Ecken leicht abgerundet. Hierdurch wird gleichzeitig die Auflagefläche für die Hände ergonomischer gestaltet.

Der Korpus ist mit einem Füllstoff versehen. Früher verwendete man Holzwolle, später wurde sie durch einen stabilen Schaumstoff oder spezielle Granulatmischungen ersetzt.

Die Füllstoffe sorgen dafür, dass der Sprungbock auch unter starker Belastung stabil bleibt, schließlich muss er das gesamte Körpergewicht des Sportlers abfangen. Gleichzeitig ist der Korpus so weich gepolstert, dass der Sportler bei Fehlsprüngen und beim Durchführen der Übungen keine Verletzungen davontragen kann.

Sprungbock mit blau-gelben Beinen steht in einer Turnhalle mit Holzboden
Sprungbock mit blau-gelben Beinen steht in einer Turnhalle mit Holzboden

Aufbau der Holzbeine

Die Holzbeine der Sprungböcke lassen sich in ihrer Höhe verstellen. Dies kann je nach Modell durch stufenlos ineinander verschiebbare oder durch teleskopartig einrastende Segmente geschehen.

Die Beine stehen nicht senkrecht, sondern in einem leichten Winkel nach außen auf dem Boden. Diese Positionierung erhöht die Standsicherheit des Sprungbockes und bewahrt den Sportler vor Verletzungen, die bei einem falschen Absprung auftreten könnten.

Neuere Modelle

Bei neuen Modellen von Sprungböcken besteht diese Verletzungsgefahr nicht mehr, da ihnen die harten Holzbeine fehlen. Aktuell bestehen Sprungböcke aus mehreren, meist drei Teilen, die je nach Bedarf übereinander gestellt werden und mittels Klettband aneinander fixiert werden können. Das untere Element besitzt für eine bessere Standsicherheit eine konische Form.

Mit der Größe des Sportlers erhöht sich die Anzahl der Elemente ebenso wie mit zunehmender Sprungkraft. Moderne Sprungböcke bestehen aus einem reißfesten Polygrip-Mattenstoff, der im Vergleich zu früher verwendetem Leder äußerst pflegeleicht ist. Im Inneren sind alle Elemente mit einem Spezialschaumstoff gefüllt.

Übungen

Am Sprungbock können unterschiedliche Übungen durchgeführt werden.

Übung Nr. 1

Beherrscht der Sportler Anlauf und Absprung, kann er mit ersten Übungen am Sprungbock beginnen. Eine zweite Person steht bei allen Übungen als Hilfestellung mittig oder seitlich hinter dem Sprungbock.

Der Sportler übt zunächst das Aufknien auf den Bock. Dazu setzt er kurz nach dem Prellabsprung beide Hände so auf dem Bock auf, dass er die Knie mittels Stütz- und Sprungkraft zwischen ihnen auf die Oberfläche des Sprungbocks bringen kann. Der Prellabsprung ist der gleichzeitige Absprung mit beiden Füßen.

Variation

In Abwandlung dieser Übung kann zunächst mit einem Knie und einem Fuß, später mit beiden Füßen aufgehockt werden, so dass der Sportler in den Fersenstand kommt. Mit etwas Erfahrung gelingt es dem Sportler, vollständig zwischen seinen Armen hindurchzuhocken und auf der anderen Seite des Sprungbocks zu landen. Wichtig ist dabei eine Erhöhung der Anlaufgeschwindigkeit.

Übung Nr. 2

Eine andere Übung ist das Aufgrätschen auf den Bock, der dazu längs oder quer hinter dem Sprungbrett aufgestellt werden kann. Das Aufgrätschen ist ebenfalls eine Vorübung, bei welcher der Sportler die Sprungtechnik zum späteren Überwinden des Sprungbockes erlernt.

Nach einem entsprechenden Anlauf und Absprung setzt er die Hände dicht nebeneinander am hinteren Rand des Bockes auf, so dass er seinen Körper mittels Sprung- und Stütz-Zugkraft auf den Bock bringen kann. Die Beine werden weit gegrätscht, so dass sie auf den Innenflächen zum Aufliegen kommen.

Später bewältigt der Sportler mit einer Sprunggrätsche den Sprungbock vollständig. Hierzu ist wiederum eine Steigerung des Anlaufs erforderlich.

Turnen am Sprungkasten

Sprungkästen sind Sportgeräte, die als Hindernisse für Sprungübungen dienen. Sie bestehen aus mehreren Holz- oder Kunststoffelementen in Kastenform, die aufeinander stapelbar sind. Das obere Kastenelement, das mit einem Polster verschlossen ist, dient als Aufsprung- und Stützfläche.

Sprungkasten wird durch Sporthalle geschoben
Sprungkasten wird durch Sporthalle geschoben

Merkmale klassischer Sprungkästen

Klassische Sprungkästen bestehen aus Holzelementen mit Griffmulden, die sich aufeinander stapeln lassen. Das untere Kastenteil besitzt Standfüße, die mit Transportrollen versehen sind. Damit der Sprungkasten einen festen Stand erhält, lassen sich die Transportrollen arretieren.

Das obere Kastenelement besitzt ein mit Schaumstoff gefülltes Lederpolster, welches den Abschluss des Sprungkastens bildet. Die mittleren Elemente lassen sich untereinander austauschen.

Die Höhe des Sprungkastens wird durch Hinzufügen oder Weglassen von Holzelementen bestimmt. Klassische Sprungkästen werden hauptsächlich im Schul- und Vereinssport verwendet.

Sprungkästen für Kleinkinder

Bereits im Kindergartenalter wird das Turnen am Sprungkasten geübt. Einzelelemente von klassischen Sprungkästen dienen dabei hauptsächlich als Tor oder offenes Hindernis. Als Sprungkästen im eigentlichen Sinne werden Modelle verwendet, die aus geprägtem Turnmattenstoff bestehen.

Zur Freude der Kinder sind die Einzelelemente mit einer kräftigen Farbgebung versehen, die dazu beitragen soll, den Kindern die Angst vor der Höhe zu nehmen. Außerdem sind die mit einem Kunststoff ummantelten Elemente mit Schaumstoff gefüllt, der durch seinen mittleren Härtegrad für Stabilität sorgt, aber trotzdem den Sportler weich abfangen kann.

Hierdurch lassen sich Hautabschürfungen und kleinere Prellungen, die durch falsches Aufspringen auf den Kasten entstehen können, vermeiden. Im Gegensatz zum klassischen Sprungkasten werden beim Mattenstoff-Sprungkasten alle Elemente mit einem Klettband aneinander befestigt, so dass auch bei intensiver Belastung die Standsicherheit gewährleistet ist.

Natürlich werden Sprungkästen in unterschiedlichen Höhen, Breiten und Tiefen angeboten. Die Sprungkraft von Kindergartenkindern ist nicht mit der von Erwachsenen zu vergleichen, so dass Kindersprungkästen in der Regel kleiner sind.

Moderne Sprungkästen müssen nicht zwingend eine Quaderform besitzen. Es gibt auch nach oben hin konische Sprungkästen, die durch ihre Bauform gleichzeitig eine Art Rampe bieten, welche die Kinder erklimmen können.

Übungen am Sprungkasten

Übungen am Sprungkasten dienen dazu, die Sprungkraft zu verbessern. Aber auch Reaktionsfähigkeit sowie Koordinationsvermögen profitieren von einem regelmäßigen Sprungkasten-Training. Mit ersten Übungen kann bereits im Kindergartenalter begonnen werden.

Um Kinder an den Sprungkasten heranzuführen, sollte er möglichst niedrig aufgebaut sein beziehungsweise aus lediglich einem Element bestehen.

Es bietet sich an, das Kastenelement als Alternative zur Bank zu verwenden und zunächst das Auf- und Absteigen zu trainieren. Später kann das Auf- und Abspringen mit beiden Beinen versucht werden.

Die Hockwende

Im Schulsport dient der Sprungkasten als Hindernis für die Hockwende, wenn der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur selben Übung an der Bank vergrößert werden soll. Dazu steht der Sportler seitlich mit geschlossenen Beinen neben dem längs aufgestellten Kasten.

Er greift mit beiden Händen die parallel zu ihm stehenden Außenkanten des Kastens, bringt Spannung in den Körper und springt mit beiden Füßen ab, um den Körper seitlich über den Kasten zu bringen. Dazu dienen ihm die Sprungkraft der Beine sowie die Stützkraft der Arme. Im Anschluss wird die Übung in die entgegengesetzte Richtung ausgeführt, so dass der Sportler erneut in der Ausgangsposition zum Stehen kommt.

Das Aufknien

Höhere Kästen können für das Aufknien verwendet werden. Dieses kann mit und ohne Anlauf sowie Absprung vom Sprungbrett erfolgen. Kurz nach dem Absprung stützt der Sportler sich mit beiden Händen auf dem Kastenoberteil ab, wobei die Hände so weit auseinander aufliegen müssen, dass sich der Körper mittig durch sie hindurchführen lässt.

Mit den Knien wird der Körper auf dem Kasten abgefangen. Anschließend kann in den Fersenstand gewechselt werden und im Schluss-Strecksprung vom Kasten abgegangen werden.

Das Aufhocken

Die nächste Variante der Sprungübung ist das Aufhocken. Sie wird ebenso ausgeführt wie das Aufknien, wobei der Sportler nicht mit den Knien, sondern mit den Fußsohlen auf dem Kasten aufkommt. Es wird weniger Sprungkraft benötigt, wenn der vorherige Anlauf in seiner Geschwindigkeit etwas gesteigert wird.

Turnen am Sprungpferd

Das Sprungpferd, auch unter der Bezeichnung Pauschenpferd bekannt, ist ein Sportgerät, das als Hindernis für unterschiedliche Sprungübungen sowie als Turnauflage beim klassischen Geräteturnen genutzt wird. Ursprünglich ähnelte das Sprungpferd dem Körperbau eines echten Pferdes und wurde für Vorübungen des Reitens genutzt.

Bereits im Römischen Reich wurden Sprungpferde aus Holz verwendet. Damals dienten sie angehenden Reitern und Kriegern dazu, das Auf- und Absitzen sowie bestimmte Kampftechniken auf dem Pferd, beispielsweise das Fechten, zu erlernen.

Hände greifen Griffe auf Sprungpferd
Hände greifen Griffe auf Sprungpferd

Merkmale des Sprungpferdes

Damalige Sprungpferde verfügten über Hals und Kruppe, um die Gestalt des Pferdes möglichst gut zu imitieren. Später wurde das Sprungpferd in den Turnsport integriert.

Entsprechend der an ihm durchgeführten Übungen erhielt es die Bezeichnung Schwingel. Auch Schwingel waren an beiden Enden unterschiedlich gebaut.

Der Korpus

Heutige Sprungpferde ähneln in der Form dem Sprungbock, nur sind sie länger und schmaler. Der Korpus besitzt eine quaderförmige äußere Hülle aus Leder sowie einen Schaumstoffkern mittlerer Härte.

Dieser verfügt über genügend Stabilität, um dem Gewicht des Sportlers auch unter intensiver Belastung Stand zu halten und sorgt dennoch für eine ausreichende Dämpfung der Sprunggelenke des Sportlers.

Die Beine

Außerdem besitzt das Sprungpferd vier Holzbeine, die paarweise mittig unter dem Korpus befestigt sind. Sie verlaufen nicht senkrecht, sondern leicht nach außen geneigt, um eine höhere Stabilität des Sprungpferdes zu erzielen.

Die Beine lassen sich je nach Modell in der Höhe verstellen und somit der Größe und dem jeweiligen Leistungsniveau des Sportlers anpassen. Für einen leichteren Transport ist das Sprungpferd mit Rollen ausgestattet, die sich für einen sicheren Stand des Sportgerätes arretieren lassen.

Pauschen

Für viele Übungen, insbesondere für solche, die beim Geräteturnen der Männer ausgeführt werden, kann das Sprungpferd mit einem Paar Pauschen ausgestattet werden. Diese imitieren die Auflagefläche eines Sattels und dienen dem Sportler als Haltegriffe. Durch das Anbringen von Pauschen gelangen die Hände in eine höhere Griffposition, so dass sich zusätzliche Übungsmöglichkeiten, beispielsweise für Schwingungen, ergeben.

Sprungübungen auf dem Pauschenpferd

Das Sprungpferd ist auch unter der Bezeichnung Pauschenpferd bekannt. Grund dafür sind die beiden Griffe, sogenannte Pauschen, die in gedachter "Sattellage" auf dem Sprungpferd befestigt werden können. Pauschenpferd ist aber auch die Bezeichnung für eine Disziplin im Geräteturnen der Männer, in der regelmäßig Wettbewerbe ausgetragen werden.

Sprungpferde mit Pauschen bestehen aus einem dreiteiligen Korpus: zwei Endteilen und einer Mitte, die sich zwischen den Pauschen befindet. Bei der Disziplin Pauschenpferd muss der Turner alle Teile des Sprungpferdes benutzen, wobei er sich mit den Händen abstützt und mit den Beinen kreisende Bewegungen ausführt.

Zusätzlich sind Scheren- und Pendelbewegungen zum Positionswechsel erlaubt sowie Schwingbewegungen, um in den Handstand zu gelangen. Außer mit den Händen darf der Sportler nicht in Berührung mit dem Pferd gelangen. Bewertet werden die technische Ausführung der Übungen sowie deren Zusammenstellung und Gleichmäßigkeit.

Beliebte Übungen auf dem Sprungpferd

Ebenso wie Sprungbock und Sprungkasten kann das Sprungpferd für diverse Sprungübungen verwendet werden. Eine davon ist das Aufknien. Hierzu kann das Sprungpferd mit Pauschen versehen werden.

Mit oder ohne Anlauf springt der Sportler vor dem Sprungpferd ab und setzt die Hände auf dem Sprungpferd auf beziehungsweise fasst beide Pauschen. Mit den Knien kommt er auf dem Korpus des Sprungpferdes auf und fängt seinen Körper ab.

Wechselt er in den Fersenstand, ist der Abgang vom Pferd im Strecksprung möglich. In Abwandlung dieser Übung kann das Aufhocken oder Durchhocken durchgeführt werden.

Außerdem ist es möglich, unterschiedliche gymnastische Übungen auf dem Pferd auszuführen. Hier seien

  • das Radschlagen
  • der Handstand und
  • Vorwärts- und Rückwärtssalti

genannt, die sich zu einer Gesamtchoreographie zusammenstellen lassen. Und natürlich dient das Sprungpferd als Hindernis, das es mit vorgegebenen Sprungtechniken zu überwinden gilt.

Turnen am Sprungtisch

Der Sprungtisch ist ein relativ neues Sportgerät, das im Geräteturnen als Hindernis und Stützfläche für diverse Sprungübungen verwendet wird. Gegenüber anderen Hindernissen bietet es erhebliche Vorteile.

Merkmale

Bisher dienten Sprungböcke, Sprungkästen und Sprungpferde als Hindernisse im Geräteturnen, die durch unterschiedliche Sprungtechniken überwunden werden mussten. Jedes dieser Sportgeräte besitzt eigene Vorteile: Der Sprungbock lässt sich in der Höhe so verstellen, dass die Stützfläche eine geneigte Ebene bildet. Dies sorgt für eine bessere Kraftübertragung im Sprung.

Zudem ist ein Sprungbock im Vergleich zu einem Sprungpferd relativ leicht und im Vergleich zu einem Sprungkasten schnell aufgebaut. Der Sprungkasten bietet eine recht breite Stützfläche. Die Stützfläche des Sprungpferdes ist schmaler als die des Kastens, aber dafür besitzt das Sprungpferd einen besonders stabilen Stand.

Turner in in blauem Turnanzug kopfüber über einem Sprungtisch
Turner in in blauem Turnanzug kopfüber über einem Sprungtisch

Alle Vorteile vereinigt

Der Sprungtisch vereint all diese Vorteile. Seine Stützfläche besitzt eine leichte Neigung und eine ideale Größe von 95 mal 120 Zentimetern, um diverse Sprungübungen durchzuführen. Zudem lassen sich durch die am vorderen Ende befestigte Polsterung häufige Verletzungen bei einem falschen oder verweigerten Absprung vermeiden. Aufbau und Transport des Sprungtisches können mit geeignetem Gerät durch nur eine Person erfolgen.

Die Federung

Eine weitere Besonderheit des Sprungtisches ist seine Federung, die für eine effektive Weiterleitung der Energie und damit für Sprunghöhe und -weite sorgt. Ungefederte Stützflächen hingegen blockieren die Energieübertragung, weil sie als Bremsflächen wirken. Die meisten Sprungtische verfügen über eine eingebaute Blattfeder.

Wettkampfvorschriften

Wettkampfvorschriften im Geräteturnen besagen, dass Sprungpferde von Frauen in Querrichtung, von Männern in Längsrichtung überwunden werden müssen. Dies bedeutet einen ständigen Umbau der Sprunganlage. Das Sprungpferd muss gedreht werden, was aufgrund seiner Größe und des Gewichts einen erheblichen Mehraufwand bedeutet.

Der Anlauf benötigt eine Korrektur. Sprungtische werden von Frauen und Männern in derselben Position überwunden. Lediglich die Höhe wird auf 125 beziehungsweise 135 Zentimeter eingestellt.

Kosten

Sprungtische sind zwar in der Anschaffung teurer, dafür aber sicherer und leichter zu handeln als ihre artverwandten Sprunggeräte.

Turnübungen und Techniken für den Sprungtisch

Der Sprungtisch ist ein Sportgerät, das beim Geräteturnen durch unterschiedliche Sprungtechniken überwunden werden muss. Damit die Übungen gelingen, sind ein gewisses Maß an Körperkraft und das Beherrschen der Sprungtechniken erforderlich.

Sprunghocke

Zu den Sprungtechniken, mit denen der Sprungtisch überwunden werden kann, zählt die Sprunghocke. Um diese Technik zu erlernen, wird vorher das Aufknien und das Aufhocken auf den Sprungtisch geübt, zunächst ohne Anlauf.

Hierzu stellt der Sportler sich vor den Sprungtisch, setzt die Handflächen körperbreit auf die Stützfläche auf und springt vom Boden im Prellsprung ab. Er landet mit den Knien auf der Stützfläche, geht in den Fersenstand und springt im Hock-Strecksprung vom Pferd ab.

Aufhocken

Beim Aufhocken setzt er mit den Fußsohlen anstatt mit den Knien auf dem Sprungtisch auf. Beide Übungen werden später mit Anlauf trainiert, wobei es darauf ankommt, dass der Sportler seine Absprungmarke findet und am Ende des Anlaufs die Geschwindigkeit steigert.

Mehr Sprungkraft wird erreicht, wenn der Oberkörper kurz vor dem Absprung leicht nach hinten geneigt wird, um ihn kurz darauf weit nach vorn zu strecken. Die Hände werden weit nach vorn gesetzt, um Stütz- und Zugkraft der Arme gleichzeitig zu nutzen.

Noch mehr Anlaufgeschwindigkeit erfordert das ganzheitliche Überwinden des Sprungtisches mittels Sprunghocke, bei welcher die Fußsohlen nicht mehr auf dem Sprungtisch aufsetzen, sondern hinter dem Sprungtisch auf der Matte zum Stehen kommen.

Sprunggrätsche

Eine andere Möglichkeit zum Überwinden des Sprungtisches ist die Sprunggrätsche. Die Anlaufphase ist dieselbe wie bei der Sprunghocke, jedoch setzt der Sportler beide Handflächen mittig und parallel auf dem Sprungtisch auf, um den Körper abzudrücken und über das Hindernis zu bringen.

Die Beine führen dabei eine scherenartige Bewegung aus. Sie berühren den Sprungtisch nicht.

Damit die Sprungphase nicht in der Bewegung stockt, ist es wichtig, die Arme so weit wie möglich nach vorn auf die Stützfläche zu bringen. Ansonsten würden sie den Körper bremsen.

Der Vollständigkeit halber möchten wir mit dem Sprungbrett abschließen, auch wenn dieses in erster Linie aus dem Wassersport bekannt sein dürfte...

Turnen mit Sprungbrett

Sprungbretter sind federnde Absprungplattformen, die beim Wasserspringen und im Geräteturnsport verwendet werden. Mit ihrer Hilfe kann der Sportler eine bessere Sprungweite beziehungsweise -höhe erzielen.

Materialien und Länge

Beim Wasserspringen vom 1-Meter- beziehungsweise 3-Meter-Brett geht es darum, eine gewisse Sprunghöhe zu erreichen, damit die zur Ausführung von Figuren notwendige Distanz bis zur Wasseroberfläche möglichst groß ist. Frühere Sprungbretter wurden aus Kiefernholz gefertigt und mit einem rutschhemmenden Belag aus Gummi oder Sisal versehen.

Moderne Sprungbretter bestehen aus Duraflex. Sie besitzen eine Schicht aus Carbon als Belag sowie in der Mitte einen Kern aus einer Glasfaser-Kunststoff-Verbindung.

Die Länge von Sprungbrettern beim Wasserspringen variiert zwischen 3,00 Metern und 4,80 Metern. Die Befestigung erfolgt auf einem Sprungturm.

Der Federeffekt wird dadurch erzielt, dass das Sprungbrett auf einer Hartgummiwalze aufliegt, welche das Brett je nach Krafteinwirkung abprallen lässt. Die hintere Verbindung zum Sprungturm ist drehbar.

Rotes Sprungbrett liegt vor einem Sprungtisch oder Turnbock
Rotes Sprungbrett liegt vor einem Sprungtisch oder Turnbock

Bretter zum Wasserspringen

Wettkampfsprungbretter für das Wasserspringen müssen den Regeln der FINA entsprechen, was für eine bessere Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene sorgt. Bereits im Jahr 1928 wurde ein entsprechender Antrag auf Vereinheitlichung gestellt.

In den Folgejahren wurden Stahlsprungbretter eingeführt. Die Länge von Sprungbrettern im Wasserspringen beträgt 4,90 Meter. Um den Luftwiderstand beim Schwingen und das Eigengewicht des Brettes zu verringern, ist es gelocht.

Sprungbrett über dem Meer, oben Wolken am Himmel
Sprungbrett über dem Meer, oben Wolken am Himmel

Bretter für das Geräteturnen

Sprungbretter für das Geräteturnen besitzen die Abmessungen von 1,20 x 0,70 Metern. Sie liegen an einem Ende auf dem Boden auf, am Absprungpunkt beträgt die Höhe etwa 25 Zentimeter. Abweichungen sind möglich und je nach Sprungtechnik gewollt.

Auf der Absprungseite des Brettes ist an dessen Unterseite eine Metallfeder angebracht, die unterschiedlich hoch sein kann. Sie sorgt für den nötigen Schwung des Brettes bei Krafteinwirkung von oben.

Frühere Sprungbretter besaßen diese Metallfeder nicht. Sie bestanden aus zwei Schichtholzplatten.

Heute benutzt man ein Glasfaser-Kunststoff-Gemisch. Als obere Schicht ist ein Nadelfilz aufgebracht, welches das Wegrutschen des Sportlers verhindert und für eine gewisse Dämpfung in den Sprunggelenken sorgt.