Kniebandagen - Merkmale, Einsatzgebiete und Anforderungen

Kniebandagen sind orthopädische Hilfsmittel, die zur Beschleunigung der Heilung nach Verletzungen oder präventiv eingesetzt werden. Sie bestehen aus textilen, elastischen Materialien, die eng am Knie anliegen. Kniebandagen üben eine kompressierende, stabilisierende und wärmende Wirkung auf die Haut und den darunter befindlichen Weichteil- und Gelenkapparat aus, was den Behandlungserfolg bei Knieerkrankungen unterstützt. Informieren Sie sich über die Merkmale und Einsatzgebiete einer Kniebandage, und lesen Sie, worauf es bei der Auswahl ankommt.

Britta Josten
Von Britta Josten

Kniebandagen - Merkmale und Funktion

Kniebandagen werden in der Therapie von Sportverletzungen am Knie eingesetzt, damit das betroffene Gelenk stabilisiert ist. Die durch die Elastizität der Bandage ausgeübte mechanische Kompression soll dem Patienten zur Verminderung des Schmerzzustandes verhelfen. Dies führt zu seiner schnelleren Mobilisation und zur Vermeidung von Folgeschäden.

Hierbei spielt der auf Gefäße und Nervenenden ausgeübte Druck eine Rolle. Hinzu kommen thermische Eigenschaften der Bandage, die für eine bessere Durchblutung des Gewebes sorgen und zu einer Steigerung der Stoffwechselaktivität beitragen.

Obwohl das Material einer Kniebandage dehnbar ist, gibt es dem Gelenk so viel Stabilität, dass dieses bei Beanspruchung entlastet wird. Die Kniebandage kann zumindest teilweise die Funktion übernehmen, das Kniegelenk in der richtigen Position zu führen. Hierdurch lassen sich mit sportlichen Überlastungen verbundene Reizzustände des Kniegelenkes deutlich mindern.

Eine gut angepasste Bandage übt keinen gleichmäßigen Druck auf das Kniegelenk aus. Sie wirkt gezielt auf einzelne

was zu einer Umverteilung auf das Knie einwirkender Kräfte führt. Je nach Art und Einsatzgebiet kann eine Kniebandage

  • Schmerzen lindern
  • die Durchblutung fördern
  • das Gelenk entlasten
  • das Gelenk stabilisieren

Arten von Kniebandagen

Aufgrund der vielfältigen Verletzungsmöglichkeiten am Knie stehen verschiedene Arten von Kniebandagen zur Verfügung. Dies sind

  • Knieführungsbandagen
  • Patellabandagen und
  • Patellasehnenbandagen.

Die Art der Sportverletzung entscheidet über die Art der Kniebandage. Nicht immer sind Knieverletzungen von außen erkennbar. Die Fehlstellung eines verrenkten Knies ist meist nicht zu übersehen, dafür können Ödeme in unteren Gewebeschichten erst viel später durch Schwellungen sichtbar sein.

Es empfiehlt sich, bei Knieverletzungen immer einen Arzt aufzusuchen, der über Einsatz und Art einer Kniebandage entscheiden wird. Grundsätzlich werden Knieführungsbandagen nach Brüchen oder Luxationen verwendet.

Patella- und Patellasehnenbandagen kommen bei Patella- oder Patellasehnenverletzungen zum Einsatz. Heilen diese nicht ganz aus, können sich daraus chronische Verläufe entwickeln, die schon bei geringsten Belastungen äußerst schmerzhaft sind.

Einsatzgebiete

Kniebandagen sind orthopädische Hilfsmittel, die für eine Kompression des Kniegelenks und für seine Stabilisierung sorgen. Zudem können sie eine wärmende oder kühlende Wirkung erzielen. Viele Sportler benutzen Kniebandagen präventiv, um Verletzungen des Kniegelenkes vorzubeugen oder um das Fortschreiten bereits vorhandener Schädigungen zu verhindern.

Kniegelenkbandagen kommen in vielen Bereichen des Sports zur Anwendung. Sportler, die bereits Vorschäden am Knie aufweisen, können bereits bei geringen Belastungen auf sie angewiesen sein. Präventiv kommen Kniegelenkbandagen dort zum Einsatz, wo hohe Kräfte auf das Knie wirken und wo das Risiko einer Verletzung besonders hoch ist.

Frauenbein, schwarze Bandage um Kniegelenk, Knieverletzung
Frauenbein, schwarze Bandage um Kniegelenk, Knieverletzung

Bei Verletzungen

Das Knie ist ein Gelenk, das beim Sport oftmals verletzt wird. Bänderdehnungen, Seiten- oder Kreuzbandriss treten dabei am häufigsten auf.

Um das Knie langsam wieder belasten und mit dem Training anfangen zu können, sollte unbedingt eine Sportbandage getragen werden. Diese gewährleistet die Stabilität des Kniegelenkes und schützt vor Überbeanspruchung.

Auch nach chirurgischen Eingriffen sind Bandagen sinnvoll, um den Heilprozess zu fördern, da sie für die entsprechende Festigkeit sorgen. Ein plötzliches Nachgeben des Beines wird somit verhindert.

Bei Abnutzungserscheinungen

Doch nicht nur Verletzungen machen dem Knie zu schaffen. Auch Abnutzungserscheinungen wie

lassen sich meist nur mit einer Bandage lindern. Sie reduziert die Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit.

Bei Fehlbildungen

Bei Fehlbildungen der Kniescheibe kommt es häufig zu einem "Herausspringen" der Patella bei Beuge- und Drehbewegungen. Ein vermehrter Knorpelabrieb ist die Folge.

Bei kniebelastenden Tätigkeiten wie Laufen kann eine Bandage in dem Falle sehr hilfreich sein. Kniebandagen sind folglich für

  • Reizzustände
  • Gelenkergüsse
  • Schwellungen
  • Bänderschwächen,
  • Instabilität sowie
  • nach operativen Eingriffen

erforderlich, da sie die Gelenke entlasten. Bei ständigem Tragen können die Muskeln allerdings verkümmern. Deshalb ist es wichtig, dass das Knie ohne Beschwerden nicht bandagiert wird. Muskeln aufzubauen, um Verletzungen vorzubeugen, ist hier die bessere Alternative.

Der Einsatz im Ballsport

Die meisten Ballsportarten erfordern vom Spieler eine hohe Laufleistung. Hierbei handelt es sich nicht um ein ruhiges, gleichmäßiges Lauftempo, welches das Knie trainieren würde.

Im Ballspiel findet ein ständiger Geschwindigkeitswechsel statt, der mit steten Richtungswechseln verbunden ist. Für das Knie bedeutet dies, dass es gebeugt, gestreckt, gedreht wird.

Insbesondere ist für seine abrupt wechselnden Bewegungsabläufe der Tennissport prädestiniert. Schnell kann es zu Luxationen, Überanstrengungen und Überdehnungen kommen.

Zudem besteht im Mannschaftsballsport, beim Handball oder Volleyball, durch den relativ engen Kontakt zu den Mitspielern das Risiko von Kollisionen, bei denen das Knie Prellungen ausgesetzt sein kann. Weitere Kräfte wirken beim Zuspiel durch das Abspringen und Landen auf das Knie ein. Gut sitzende Kniebandagen können helfen, die Verletzungsgefahr am Knie zu mindern.

Der Einsatz im Kraftsport

Zu großen Krafteinwirkungen auf das Knie kommt es auch im Kraftsport. Zusätzlich zur eigenen Körperlast müssen die Knie die mitgeführten Gewichte tragen, sofern die Übungen im Stehen durchgeführt werden.

Eine besondere Beanspruchung findet beim Kniebeugen mit Gewichten statt. Durch die Verwendung von Kniebandagen schützt der Sportler die Kniegelenke und ist aufgrund der durch die Kompression stattfindende Druckverlagerung in der Lage, ein höheres Maximalgewicht zu bewältigen.

Der Einsatz in der Leichtathletik

Viele Knieverletzungen, die einmal aufgetreten sind, machen sich bei sportlichen Anstrengungen ohne ausreichenden Knieschutz immer wieder bemerkbar. Unter anderem gehört das Patellaspitzensyndrom dazu, unter dem hauptsächlich Leichtathleten leiden. Die betroffenen Sportler verwenden präventiv eine Patellabandage, die wie ein Band gearbeitet ist, welches die Patella führt.

Anforderungen: Tipps zum Kauf

Kniebandagen haben die Aufgabe, das Kniegelenk zu stabilisieren, Sehnen, Bänder und Muskelgruppen zu führen und zu unterstützen. Zudem kann ein wärmender oder kühlender Effekt erwünscht sein.

Bei der Auswahl der Kniebandage kommt es auf die Art der Verletzung oder auf das Ziel der Prävention an. Kaum ein anderes orthopädisches Hilfsmittel wird in so großer Auswahl angeboten wie die Kniebandage.

Der Fachhandel unterscheidet nach

  • Kniestützen mit und ohne Patellaöffnung
  • Kniebandagen mit seitlicher Führung
  • Kniebändern
  • Kniestützen mit Ring- oder Röhreneinlagen
  • Bandagen mit Klettverschluss und solchen zum Überziehen
  • Wickelbandagen,

um nur einige zu nennen. Da fällt dem Laien die Auswahl oft schwer.

Doch so mannigfaltig wie das Angebot an Kniebandagen ist, so verschiedenartig kann die Art der aufgetretenen Knieverletzung sein. Stauchungen und Prellungen benötigen andere Kniebandagen als Sehnenverletzungen. Das wichtigste Kriterium vor dem Kauf einer Kniebandage sollte immer die eindeutige Lokalisierung der Knieverletzung sein.

Bandagen zur Prävention

Werden Kniebandagen präventiv eingesetzt, wählt man sie unter anderem nach der Sportart aus, in der sie getragen werden sollen. Kniebandagen für Volleyball- und Handballspieler unterscheiden sich von denen für Leichtathleten, sie besitzen eine spezielle Polsterung.

Der Halt

Weiterhin wird von einer Kniebandage ein guter Halt erwartet, der nur gewährleistet ist, wenn die Bandage richtig angepasst wurde und das Material ein hochwertiges ist. Viele Kniegelenkbandagen werden in Einheitsgrößen angeboten.

Sie erfüllen ihren Zweck, doch leider nicht besonders gut. Zumindest sollten im Längenverhältnis der Kniebandage der obere Beinumfang, der untere Beinumfang und nach Möglichkeit auch der Umfang des Kniegelenkes angegeben sein.

Sitzen Bandagen zu weit, dann rutschen sie nämlich. Zu enge Bandagen schnüren das Bein ein und behindern die Durchblutung.

Das Material

Ebenso sorgfältig sollte die Auswahl des Materials erfolgen. Bandagen mit einem zu geringen Anteil an elastischen Materialien leiern schnell aus und können bereits nach dem ersten Waschen unbrauchbar sein.

Ist der Anteil des synthetischen Materials hingegen zu hoch, kann die Atmungsaktivität der Bandage leiden. Das Knie beginnt zu schwitzen, die Bandage verrutscht. Gute elastische Bandagen besitzen einen Baumwoll- oder Zellwollanteil von etwa 50 Prozent.