Autoreparatur - Was kann man selbst erledigen, wann muss man zur Werkstatt?

Steht eine Autoreparatur an, entscheiden sich viele Menschen direkt für die Fahrt zur Werkstatt. Dies ist in vielen Fällen auch sinnvoll, besonders dann, wenn man sich gar nicht in diesem Bereich auskennt. Anders sieht es aus, wenn man bereits ein wenig Erfahrung sammeln konnte. Lesen Sie, welche Schäden am Wagen selbst repariert werden können und wann man das Auto lieber in eine Werkstatt bringen sollte.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Autoreparatur - Schäden, die man selbst reparieren kann

Zunächst einmal sollte man sich vor einer Reparatur die Frage stellen, ob das Auto denn nicht auch einfach selbst repariert werden kann. So gibt es viele Schäden, welche auch einfach selbst behoben werden können, ohne dass erst ein teurer Fachmann eingeschaltet werden muss.

Dies betrifft einerseits typische Verschleißteile, welche früher oder später ausgewechselt werden müssen. Sollten demnach beispielsweise eine neue Batterie, Scheinwerfer oder Luftfilter notwendig sein, können diese auch selbst ausgetauscht werden.

Hierzu müssen lediglich die passenden Teile bestellt werden. Dabei bietet auch schon eine solche Bestellung ein großes Einsparpotential.

Deshalb sollte man nicht nur die Angebote untereinander vergleichen, sondern sich auch überlegen, ob nicht auch ein gebrauchtes Teil ausreichend wäre. Letztere können häufig besonders günstig online oder von Schrotthändlern erworben werden. Daraufhin können diese Teile in der eigenen Garage verbaut werden.

Neben dem richtigen Werkzeug braucht man dabei allerdings auch das Wissen, wie das Ganze zu bewerkstelligen ist, weshalb sich zuvor in entsprechender Fachliteratur oder dem Internet informiert werden sollte.

Lackschäden am Auto selber ausbessern

Sowohl der Gesamteindruck als auch der Wert eines Fahrzeuges wird ganz wesentlich von seinem äußeren Zustand bewertet. Das Auto muss einen insgesamt gepflegten Eindruck machen und, wie es heißt, optisch einwandfrei sein.

Damit ist gemeint, dass die Außenlackierung unbeeinträchtigt sowie unbeschädigt sein sollte. Nur dann wirkt das Fahrzeug in seinem Originallack wie aus einem Guss.

Doch so neu und glänzend wie am Tage der Fahrzeugzulassung kann der Autolack nicht bleiben. Sein Aussehen und seine Glanzwirkung werden durch die täglichen Einflüsse von Umwelt und Witterung beeinträchtigt, wenn auch nicht beschädigt.

Das ist dann unvermeidbar, wenn das Auto keinen Garagen-, sondern einen Laternenparkplatz hat. Hinzu kommen weitere Einflüsse wie

  • Steinschlag vom Rollsplitt
  • kleine Salzkörner in den Wintermonaten oder
  • die Hagelkörner bei Starkregen im Sommer.

Und letztendlich verursacht jedes Touchieren des Autos einen, wenn auch noch so geringen, Lackschaden. Dem Kfz-Halter stellt sich jetzt die Frage, was das Richtige ist, um den Lackschaden zu beseitigen.

Einen Profi aufsuchen

Ganz allgemein gilt der Grundsatz, dass der professionelle Weg immer der beste, wenngleich auch nicht der preiswerteste ist. Viele Autowerkstätten sind auf die Beseitigung von Lackschäden spezialisiert.

Wenn der Lackschaden durch einen Verkehrsunfall verursacht worden und die gegnerische Versicherung zahlungspflichtig ist, dann sollte auf diese Möglichkeit nicht verzichtet werden. Zur Sicherstellung der Kostenübernahme muss vorab der Kostenvoranschlag über die Lackschadenbeseitigung mit der Versicherung abgestimmt werden.

Drei Kategorien von Lackschäden

Lackschäden lassen sich in die drei Kategorien leicht, mittel und schwer unterteilen. Schwere Lackschäden sind oftmals mit einem Schaden an der Karosserie wie einer Delle oder einer Beule verbunden.

Der Fahrzeughalter ist in solchen Fällen fachlich überforder - er sollte eine Fachwerkstatt aufsuchen und dort den Lackschaden beheben lassen. Eine Faustregel sagt, dass in all den Fällen Lackschäden selbst beseitigt werden können, in denen das mit etwas handwerklichem Geschick und einfachen Hilfsmitteln des Einzelhandels möglich ist. Dabei handelt es sich auf jeden Fall um die einfachen, vielfach aber auch um mittlere Lackschäden.

Achtung vor Rost

Je länger der Lackschaden besteht, umso größer ist die Gefahr, dass sich erster Rost angesetzt hat. Hier muss sorgfältig und gekonnt gearbeitet werden, um die Roststelle einwandfrei zu beseitigen. Lackschäden selbst ausbessern heißt also auch, möglichst zeitnah zu reagieren.

Das Auto sollte in den ersten Frühjahrswochen auf Lackschäden aus den Wintermonaten hin nachgesehen werden. Sind welche vorhanden, müssen sie unmittelbar beseitigt werden, was auch für den handwerklichen Laien kein Problem darstellt. Oftmals hilft schon ein gründliches Polieren der betreffenden Stellen.

Lackstift

Der Lackstift ist dazu geeignet, kleinere oder auch kleine Kratzer zu beseitigen. Entscheidend ist dabei die richtige Farbwahl des Autolacks. Die Farbe kann anhand des Farbcodes von Marke, Modell und Typ beim Händler am Ort oder im Internet ermittelt werden.

Spachtelmasse und Lackspray

Wenn sich ein mittlerer Lackschaden nur noch mit Spachtelmasse und Lackspray beheben lässt, dann muss sich der Kfz-Halter fragen, ob er sich das handwerklich zutraut. Der Lackschaden ist unübersehbar und muss auf jeden Fall, auch zur Werterhaltung des Fahrzeuges, behoben werden. Bei einem älteren Auto ohne erheblichen Verkaufswert fällt die Entscheidung dazu sicherlich leichter als bei einem Auto kurz vor seiner erstmaligen TÜV-Abnahme.

Fazit

Bei der Überlegung, einen Lackschaden am Fahrzeug selbst beheben zu wollen, spielen mehrere Aspekte eine Rolle. Zum einen sind es das eigene handwerkliche Geschick und Können, zum anderen der Werterhalt des Fahrzeuges.

Einen Lackschaden zu beseitigen heißt, dass anschließend nicht mehr sichtbar ist, wo der Lackschaden gewesen ist. Noch besser ist das Ergebnis, wenn überhaupt nicht erkennbar ist, dass der Lack jemals beschädigt war.

Glühlampenwechsel im Auto

Man sollte meinen, dass der Wechsel einer Glühlampe im Wagen selbst machbar ist. Doch so simpel wie es scheint, ist es nicht immer. Hier kommt es stark auf das jeweilige Autmodell an.

In vielen Wagen ist es recht einfach, besonders bei alten Baureihen muss man teils jedoch auch andere Teile ausbauen, um den Weg zu den Glühlampen frei zu machen. Zumindest der Ausbau des Scheinwerfers ist auch bei neueren Autos ab und zu noch nötig.

Hilfreich ist auf jeden Fall immer der Blick ins Handbuch. Und dann sollte man sich die Frage stellen, ob man sich diese Arbeit wirklich zutraut oder man doch sichergehen möchte und das Auto lieber in eine Werkstatt bringt oder zumindest jemanden um Hilfe fragt, der so etwas schon mal gemacht hat.

Reifenwechsel beim Auto

Auch der Wechsel eines kaputten Reifens kann selbst durchgeführt werden. Hier gehen wir näher darauf ein.

Scheibenwischer wechseln

Scheibenwischer verschleißen und können nach einiger Zeit auch kaputt gehen. Dann ist ein Wechsel erforderlich. In den meisten Fällen ist dies schnell geschehen.

Man öffnet den Hebel, zieht das alte Wischerblatt heraus und setzt das neue ein. Der Sitz in der Verankerung sollte fest sein und der Wischer eben auf der Scheibe aufliegen. In der Regel findet sich aber auch auf der Verpackung eine Anleitung.

Mit dem Auto in die Werkstatt - Wann ist eine fachmännische Reparatur erforderlich?

Es gibt allerdings auch viele Schadensfälle, bei welchen man nicht mehr einfach selbst Hand anlegen kann beziehungsweise dies auch nicht mehr sollte, da sonst die Fahrsicherheit des Fahrzeugs gefährdet wäre. Hierzu zählen beispielsweise Schäden im Bereich des Fahrwerks oder der Bremsen, ebenso solche

  • in der Fahrzeugelektronik
  • an der Klimaanlage und
  • am Motor.

Sollte dies der Fall sein, muss eine möglichst günstige Werkstatt aufgesucht werden. Heutzutage kann man für diesen Vergleich aber nicht mehr nur die lokalen Anbieter vergleichen.

Stattdessen kann hierzu auch das Internet bemüht werden, wo es inzwischen Portale gibt, bei welchen der eigene Schadensfall angegeben werden kann. Daraufhin erhält man durch verschiedene Werkstätten deutschlandweit Angebote, zu welchem Preis und mit welchen Zusatzleistungen der Schaden behoben werden würde.

Eine gute Autowerkstatt finden

Jedes Auto muss, aus unterschiedlichen Gründen und Sichtweisen, gewartet sowie gepflegt werden. Bei Leasingfahrzeugen ist es oftmals ein Vertragsbestandteil, dass das Auto regelmäßig gewartet und scheckheftgepflegt zurückgegeben werden muss.

Das bedeutet gleichzeitig eine Bindung an die markengebundene Vertragswerkstatt; sie ist das Autohaus am Ort mit der dazugehörigen Autowerkstatt für die Typen und Modelle der betreffenden Automarke. Im Zweijahresrhythmus wird das Fahrzeug vom TÜV, dem Technischen Überverein, technisch geprüft.

Damit das Fahrzeug, wie es genannt wird, vom TÜV abgenommen wird, muss es auf Herz und Nieren überprüft werden. Schäden werden beseitigt, alles muss funktionieren. Und letztendlich fällt für jedes Fahrzeug die regelmäßige Inspektion in einem vorgegebenen Intervall an. Der kann durchaus einmal überschritten, sollte jedoch nicht ausgelassen oder übersprungen werden.

Für den Kfz-Halter stellt sich die Frage nach der richtigen und geeigneten, nach einer insgesamt guten Autowerkstatt. Wenn er bei seiner Entscheidung diese Hinweise beachtet, dann ist er auf der sicheren Seite.

Eine gute Autowerkstatt des Vertrauens zu finden ist nicht immer einfach
Eine gute Autowerkstatt des Vertrauens zu finden ist nicht immer einfach

Kriterien einer guten Autowerkstatt

  • Auch bei den markengebundenen Vertragswerkstätten kann unter mehreren ausgewählt werden. Zwar ist es üblich, sich dorthin zu wenden, wo das Auto gekauft worden ist. Aber auch hier lohnt ein Blick in die Werkstatt des Mitbewerbers, ob sie organisatorisch, personell und strukturell ebenso gut oder doch besser geführt ist.
  • Freie Werkstätten sind markenungebunden, und die Werkstattmeister in der Regel Allrounder. Diese Autowerkstätten sind meistens inhabergeführt, in kleinen Ortschaften oder Vororten von Großstädten vertreten und einer freien Tankstelle angeschlossen.

    Auf den ersten Blick wirken sie nicht so professionell wie der Diagnosestand beim namhaften Autohändler. Der Meisterlohn für eine Mannstunde ist jedoch konkurrenzlos niedrig, und meistens stimmt die Qualität der Arbeitsleistung. Freie Werkstätten arbeiten buchstäblich für den Kunden und für ihren Kundenstamm, während die markengebundenen Vertragswerkstätten sich an den Fahrzeugen orientieren, die über kurz oder lang ohnehin dort gewartet werden müssen.

  • Bei der Verwendung von Ersatzteilen muss der Kunde darauf hingewiesen werden, ob beziehungsweise dass es sich um Originalteile des Herstellers handelt. In der markengebundenen Autowerkstatt ist das garantiert, gerade das ist eines ihrer Werbeargumente.

    Die Qualität einer freien oder einer Kettenwerkstatt zeigt sich daran, dass der Kunde unaufgefordert darauf angesprochen wird. Ihm werden Vor- sowie Nachteile erläutert, und danach entscheidet er, nicht die Autowerkstatt.

  • Die genaue und informative Dokumentation sowie Rechnungsstellung ist eine weitere Voraussetzung zur Bewertung der Qualität einer Autowerkstatt. Ersatzteile müssen mit ihrer Artikelnummer in der Werkstattrechnung aufgeführt sein, um den Weg vom Materiallager der Autowerkstatt bis in das reparierte Auto hinein verfolgen zu können.

    Dieser Nachweis kann zu einem späteren Zeitpunkt, auch in einer anderen Autowerkstatt, zur Geltendmachung von Garantieansprüchen hilfreich bis hin zu notwendig sein.

  • Geleistete Arbeiten müssen in Mannstunden oder in Arbeitseinheiten mit dem jeweiligen Stunden-/Gebührensatz ausgewiesen werden. Pauschale Summen sind nur dann vertretbar, wenn vorher für die Gesamtarbeiten ein Pauschalpreis vereinbart worden ist. Der Kfz-Halter muss anhand der Rechnung Kostenart und Kostenhöhe nachvollziehen können.
  • Die Stellung eines Ersatzfahrzeuges während der Autoreparatur ist nicht immer nur eine Frage des guten Willens, sondern auch des Könnens. Die freie Werkstatt als Zwei- oder Dreimannbetrieb tut sich damit deutlich schwerer als die markengebundene Vertragswerkstatt mit mehreren zugelassenen Vorführfahrzeugen auf dem Hof. Insofern ist das Ersatzfahrzeug, sofern es kostenlos gestellt wird, zwar schön, aber kein Qualitätskriterium für die Autowerkstatt selbst.

Weitere Einzelheiten wie

  1. Auslegen des Fahrzeuges mit Schutzfolie während der Reparaturarbeiten
  2. Einhaltung von vereinbarten Abgabe- und Rückgabeterminen
  3. Angebot, die ausgetauschten Teile dem Kfz-Halter mitzugeben oder sie kostenlos zu entsorgen

sind eher Selbstverständlichkeiten, die der erfahrene Autofahrer positiv registriert.

Der Kfz-Halter hat ganz automatisch dann einen besonders guten Eindruck von der Autowerkstatt, wenn er sein Anliegen persönlich vortragen kann. In der Vertragswerkstatt ist dafür ein Werkstattleiter, in der freien Werkstatt der Werkstattmeister sein Ansprechpartner.

Den Wagen verkaufen

Letztlich kann es sich bei alten Fahrzeugen noch lohnen, das Auto im Falle eines größeren Schadens weiterzuverkaufen. Schließlich übersteigen die Reparaturkosten in einem solchen Fall fast schon den Gesamtwert des Autos und es kann davon ausgegangen werden, dass es in den nächsten Monaten wieder zu Verschleißschäden kommt.