Skateboards - Merkmale, Arten und Tipps zur Auswahl

Das Skateboarding erfreut sich großer Beliebtheit. Es gibt verschiedene Varianten; so unterscheiden sich Skateboards in ihren Fahreigenschaften. Der Grund dafür sind Ungleichheiten in Form, Material und Größe. Auch die Art der Rollen, der Wheels, beeinflusst das Fahrgefühl. Lesen Sie über die Merkmale und Arten von Skateboards samt baulicher Unterschiede, und holen Sie sich Tipps zur richtigen Auswahl.

Von Kai Zielke

Skateboards: Generelle Merkmale

Das Skateboard ist ein spezielles Brett auf Rollen, das unter anderem der Fortbewegung dient. Gleichzeitig handelt es sich um ein Sportgerät, auf dem diverse Tricks ausgeführt werden können. Da das Skateboard großen Belastungen ausgesetzt ist, muss es stabil gebaut sein.

Das Board besteht aus unterschiedlichen Bestandteilen. Zu diesen zählen:

  • Axle Nuts: Muttern, dienen der Befestigung der Wheels und Bearings an der Achse
  • Baseplate: Achsengrundplatte, dienen der Verbindung von Achse und Deck
  • Bearing: Kugellager
  • Bolts (Shorties): Montageschrauben
  • Bushings (DohDohs, Rubbers): Lenkgummis
  • Deck: eigentliches Skatebrett
  • Griptape: rutschfester Belag auf dem Board
  • Hanger: Achsenteil, an dem die Rollen fixiert werden
  • Kingpin: Schraube, hält Achsenteile zusammen und hat Einfluss auf Lenkungshärte
  • Nose: Spitze des Decks, hochgebogen
  • Nuts: Muttern der Montageschrauben
  • (Shock)Pad: Dämpfung zwischen Deck und Baseplate
  • Spacer: Distanzhülsen, zwischen zwei Achsenlagern
  • Ende des Decks, hochgebogen
  • Trucks: Komplattachse - Baseplatte, Hanger, Bushing und Kingpin, verbunden mit Wheels und dem Deck
  • Wheel: Skateboard-Rollen

Die Oberseite

Das Deck des Skateboards besteht aus elastischem, zähen Holz. Meist wird Ahorn verwendet.

Es ist aus 7 bis 9 Schichten zusammengesetzt, die miteinander verklebt sind. Im Verbund wird eine noch bessere Stabilität erreicht.

Das Deck ist in der Regel 80 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit. Andere Größen sind möglich.

Bei neueren Modellen fallen die beiden nach oben gebogenen Enden auf, die als Nose beziehungsweise Tail bezeichnet werden. Sie ermöglichen dem Skater eine größere Variation an Tricks. Ältere Skateboards waren gleichmäßig eben.

Auf dem Decktop befindet sich ein rutschfester Belag, der von den Skatern als Sandgrip oder Griptape bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um ein selbstklebendes Material, das mit einer unterschiedlich starken Körnung ausgestattet ist.

Hierdurch erhält der Skater sicheren Halt auf dem Board. Einige Griptapes besitzen ein graphisches Design, die meisten allerdings sind einfarbig.

Die Unterseite

Die Unterseite des Boards hingegen ist der optischen Verschönerung gewidmet. Sie weist die unterschiedlichsten Motive auf und wird von vielen Skatern individuell gestaltet.

Zudem sind an der Unterseite zwei beweglich gelagerte Achsen angebracht. Im Fachjargon heißen sie Trucks.

Die Achsen setzen sich aus jeweils einer Platte, der Baseplate, sowie kugelgelagerten Rollen zusammen, wobei die Teile durch eine Hauptschraube und entsprechende Lenkgummis zusammengehalten werden. Diese Distanzhülsen besitzen die Bezeichnung Spacer.

Unterschiedliche Härtegrade der Lenkgummis sind für verschiedene Einsatzgebiete konzipiert. Die Baseplate hält durch eine Vierfachverschraubung am Brett.

Die Wheels

Wheels, wie Kenner die Rollen nennen, bestehen aus Polyurethan und besitzen jeweils zwei Kugellager, die als Bearings bezeichnet werden. Auch sie weisen unterschiedliche Härtegrade auf. Außerdem gibt es Wheels in verschiedenen Durchmessern.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Skateboard im Aufprall unterschiedlich stark zu dämpfen. Hierfür werden Shock-Pads, welche aus Kunststoff oder Gummi bestehen, zwischen das Deck und die Baseplate geschraubt. Letztere ermöglichen aufgrund ihrer Elastizität eine größere Dämpfung als Kunststoffteile.

Nicht nur die am Skateboard befindlichen Schrauben haben spezielle Bezeichnungen, sondern auch die Muttern. Sie werden Nuts genannt.

Weißer Turnschuh drückt Ende eines Skateboards nach unten
Weißer Turnschuh drückt Ende eines Skateboards nach unten

Bauliche Unterschiede

Skateboards können in unterschiedliche Arten eingeteilt werden. So gibt es verschiedene Formen und Längen, aber auch in Sachen Holz und Rollen gibt es Unterschiede.

Verschiedene Boardarten

Merkmale von Longboards

Die ersten Skateboards wurden von Surfern gebaut, indem sie Rollen unter ihren Surfbrettern befestigten. Somit waren sie in der Lage, sich auf Asphalt fortzubewegen.

Ihrem Namen gemäß sind Longboards lange Bretter mit großem Achsabstand. Ihre Länge variiert zwischen 90 und 150 Zentimeter.

Die Wheels werden besonders groß gewählt, was für hohe Geschwindigkeiten spricht, die sich auf dem Longboard erzielen lassen. Außerdem bestehen sie aus weichem Material.

Merkmale von Slalom- und Shlongboards

Kürzere Bretter mit einer Länge zwischen 60 und 90 Zentimetern sind Slalomboards. Sie zeichnen sich durch eine besondere Wendigkeit aus und sind für Kurvenfahrten geeignet. Zudem lassen sie sich leicht transportieren.

Slalomboards werden eher zur Fortbewegung als zum Ausführen von Tricks genutzt. Eine Sonderform ist das Shlongboard.

Hierbei handelt es sich um ein kurzes Deck mit größtmöglichem Radstand. Gefahren wird es mit Longboardwheels.

Skateboard mit weißen Rollen am Rande der Halfpipe
Skateboard mit weißen Rollen am Rande der Halfpipe

Verwendete Holzarten

Ahornholz

Für die Decks wird Ahornholz oder Bambus verwendet. Beide Materialien sind sehr widerstandsfähig.

Holzdecks bestehen aus mehreren Schichten, die miteinander verleimt sind. Als Beimischung sind Epoxydharz oder Fiberglas beigefügt. Je nach Anteil der Beimischung variieren die Fahreigenschaften des Skateboards.

Ahornholz ist sehr hart und unflexibel. Daher besitzen auch die aus diesem Material hergestellten Decks wenig Flexibilität. Man nutzt diese Eigenschaft besonders beim Downhillfahren, wo eine große Geschwindigkeit erreicht werden soll, ohne dass das Board außer Kontrolle gerät.

Bambus

Bambus hingegen ist sehr weich. Bambusdecks besitzen eine große Flexibilität, weshalb sie auch Flexdecks genannt werden. In ihnen sind ein bis zwei Lagen Fiberglas verarbeitet.

Flexdecks werden für langsamere Fahrtechniken genutzt, beispielsweise beim Carven, Cruisen oder LDP. Fahranfänger kommen gut mit ihnen zurecht.

Verschiedene Arten von Rollen

Gripwheel

Es gibt zudem verschiedene Arten von Rollen. Die Gripwheel benutzt man im Downhill-, Cruising- oder im Carvingbereich.

Sie sorgt durch ihre Nachgiebigkeit und die scharfkantigen Ränder für besonders guten Halt auf dem Untergrund. Der Durchmesser von Gripwheels ist relativ groß.

Slide- und Aquawheel

Die Slidewheel besitzt abgerundete Ränder und raue Laufflächen. Sie besteht aus einem härteren Gummi. Slidewheels eignen sich zum langen, kontrollierten Fahren.

Für besonders nassen Untergrund empfiehlt sich die Aquawheel. Sie besitzt in der Lauffläche Ausfräsungen.

Tipps zur Auswahl

Das bevorzugte Einsatzgebiet entscheidet darüber, welche Art Skateboard der potentielle Fahrer wählt. Anfänger benötigen zudem Skateboards, die sich während der Fahrt gut kontrollieren lassen. Allzu hohe Geschwindigkeiten müssen sie nicht erzielen.

Junge mit grauer Strickmütze trägt Skateboard auf Schulter
Junge mit grauer Strickmütze trägt Skateboard auf Schulter

Grundsätzlich eignen sich lange Skateboards für das Fahren auf langer, gerader Strecke, kurze Bretter sind extrem wendig und bewähren sich in der Kurvenfahrt. Außerdem existieren viele Sonderformen.

Auf steifen Decks lassen sich höhere Geschwindigkeiten erzielen als auf flexiblen Brettern. Letztere werden unter anderem für das Carven und Cruisen genutzt. Durch die federnden Eigenschaften des Decks kommt es in Kurven zu einer besseren Kräfteübertragung.

Zusätzlich entscheiden das Leistungsniveau sowie die körperlichen Gegebenheiten des Fahrers über die Auswahl der Flexstufe. Fahrer mit mehr Gewicht benötigen Decks, die nicht so leicht durchbiegen.

Für Anfänger: das erste Skateboard

Anfänger sollten sich generell immer von einem Profi im Skateboardladen beraten lassen. Dabei ist es sinnvoll, sich schon mal über das Einsatzgebiet Gedanken zu machen.

Fühlt man sich in Skateparks wohl oder weiß noch nicht genau, in welche Richtung es gehen soll, ist man mit einem Allround-Skateboard-Setup gut beraten. Schmale Decks sind dabei besonders wendig, während breite Modelle mehr Landefläche bieten. In Sachen Achse sollte auf Mid/Standard Trucks zurückggegriffen werden.

Bei den Rollen sind weichere Varianten zu empfehlen; damit hat man auf glatten Flächen mehr Gripp. Die Größe variiert bestenfalls zwischen 52 mm und 56 mm.

Für das Skaten auf der Straße wählt man am besten ein eher schmaleres Brett. Low- oder Mid-Achsen sind der passende Begleiter.

Kleinere Rollen stellen beim Steetskaten die erste Wahl dar. Mit ihnen kann man schneller beschleunigen; zudem ist man damit wendiger. Ist man allerdings auf rauen, steinigen Untergründen dar, dürfen die Rollen nicht zu klein ausfallen, da sie sonst durch bereits kleinere Steinchen zum Stoppen gebracht werden können.

Wer sich auf Rampen und Bowls ausprobieren möchte, macht mit breiteren Boards nichts falsch. Je breiter, desto mehr Standfläche - bei hohen Geschwindigkeiten nicht verkehrt.

Die Rollen sollten einen etwas größeren Durchmesser aufweisen, aus dem einfachen Grund, dass sie bei schnellen Fahrten länger halten. Mid- oder High-Achsen komplettieren das Setup.

Junge in abgeschnittener Jeanshose fährt Skateboard in einem Park
Junge in abgeschnittener Jeanshose fährt Skateboard in einem Park

Longboards

Wer ein so genanntes Longboard wählt, wird mit ihm keine anspruchsvollen Tricks ausführen können. Es ist für Geschwindigkeit und Turns konzipiert. Die Bewegungen des Longboarders ähneln denen des Snowboarders, der durch Gewichtsverlagerungen auf dem Brett Schlangenlinien und Slides erreicht und mit diesen die Geschwindigkeit kontrolliert.

Speedboards

Beim Speedboarden können dies über 100 Kilometer in der Stunde sein. Profis benutzen zur Verlagerung des Druckpunktes spezielle Speedboards, die ein tieferes Deck besitzen.

So ist es möglich, das Board vor dem Schlingern zu bewahren. Auch die Körperhaltung profitiert von dieser Bretthöhe.

Auch für das Sliden wird ein spezielles Longboard benötigt. Es handelt sich bei diesem Fahrstil um das kontrollierte Wegrutschen des Brettes auf abschüssigem Gelände. Slider legen keinen allzu großen Wert auf Geschwindigkeit, sondern achten auf Technik.

Carvingboards

Carver sind Skateboarder, die enge Kurven fahren. Sie rutschen nicht mit dem Brett, sondern benutzen die Rollen. Diese müssen besonders viel Haftung aufweisen, weshalb spezielle Gripwheels zum Einsatz kommen. Außerdem besitzen Carvingboards besondere Achsen.

Danceboards

Eine besondere Form des Skatens ist das Dancing, das mit speziell gebauten Longboards mit einer Länge von durchschnittlich 120 Zentimetern ausgeführt wird. Wie übliche Skateboards verfügen diese Bretter über Nose und Tail.

Dem Namen gemäß ähneln die Bewegungen des Skaters dem Tanzen. Es werden abwechselnd laufende und drehende Bewegungen ausgeführt. Wer sich für das Dancen und das hierzu notwendige Danceboard entscheidet, wird weniger Augenmerk auf Geschwindigkeit legen, sondern auf einen starken Ausdruck achten wollen.