Jockeys - Voraussetzungen, Ausbildung und Kleidung

Beim Jockey handelt es sich um einen Berufs-Rennreiter. Es ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, dem eine dreijährige Ausbildung plus Abschlussprüfung vorangeht. Jockeys sollten eine reiterliche Grundausbildung besitzen, sich gut mit Pferden verstehen und sich auch nicht vor regelmäßigem Ausmisten und der Pflege der Pferde scheuen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Ausbildung und Arbeit eines Jockeys.

Von Cornelia Gschiel

Voraussetzungen, um als Jockey zu arbeiten

Wer denkt, dass es einfach ist, Jockey zu werden, der irrt. Man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sonst hat man in diesem Berufsfeld keine Chance.

Körperliche Voraussetzungen

Es hilft nichts, wenn man toll mit Pferden umgehen kann und selbst einige Tiere zu Hause im Stall hat, die man zu Rennpferden ausbilden lassen könnte, wenn man 70 oder 80 Kilogramm wiegt. Die Höchstgrenze für professionelle Jockeys ist 55 Kilogramm. Dies hört sich im ersten Augenblick etwas unfair an, denn es gibt nicht besonders viele erwachsene Menschen, die ein Körpergewicht von 55 Kilogramm haben.

Doch wenn man bedenkt, dass Jockeys auf dem Rücken der Pferde Rennen bestreiten müssen, wird die Gewichtsgrenze immer verständlicher. Schließlich soll das Pferd möglichst schnell laufen und siegen. Mit einer schweren Person auf dem Rücken kann dies freilich nicht gewährleistet werden.

Jockeys sollten also eher klein und zierlich gebaut sein, dann sind sie perfekt für diesen Beruf. Die Körpergröße spielt jedoch keine Rolle. Wer also 1,80 groß ist und trotzdem 55 Kilogramm wiegt, kann den Beruf des Jockeys ausüben.

Sonstige Anforderungen

Eine weitere Voraussetzung für den Beruf Jockey ist Tierliebe. Man sollte die Pferde respektieren und ihnen vertrauen, denn nur so kann man auf ihrem Rücken Rennen gewinnen.

Jockeys sind Hochleistungssportler, sie müssen täglich hart trainieren. Wer faul oder unbeweglich ist, ist fehl am Platz.

Auch die Ausbildung selbst ist nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhören mag. Als Lehrling muss man nicht nur den Umgang mit Pferden und viel Theorie und Praxis erlernen, sondern auch hin und wieder Drecksarbeit verrichten.

gehört für Lehrlinge dazu. Dabei handelt es sich nicht um reine Schikanen der Trainer; die Lehrlinge können auch bei diesen Arbeiten viel lernen.

Neben Interesse und Pferdeverstand gehört auch Sportlichkeit dazu. Man muss Niederlagen wegstecken können und sich jedes Mal wieder mit Ehrgeiz und Elan auf das Pferd setzen.

Die Kleidung eines Jockeys

Wer die Voraussetzungen für den Traumberuf Jockey erfüllt und eine große Portion an Mut und Ehrgeiz besitzt, kann weit kommen. Jockeys arbeiten für Pferdebesitzer und reiten Rennen für sie. Sie sind auch am Gewinn beteiligt und wollen deshalb immer gewinnen.

Jockey-Ausrüstung:

  • Seidenjacke
  • Reithose
  • Helm
  • Gerte
  • Rennbrille
  • Reitstiefel

Farben und Marken

Jockeys tragen in den meisten Fällen spezielle Renndressen. Häufig ist das Renndress in den Farben des Stalls, für den sie arbeiten, gehalten. Die Farben sind dem Pferde- oder Stallbesitzer fest zugeordnet und werden vor Beginn des Rennens angemeldet.

Die Kleidung von Jockeys wird auch immer wieder für Werbezwecke hergenommen. Sponsoren und Marken können auf die Dressen genäht werden.

Seidenjacke

Die Seidenjacke symbolisiert die Bekleidung der Jockeys. Sie wurde erstmals 1763 in Newmarket eingeführt und gehört heutzutage einfach dazu. Die Seidenjacke

  • hält den Wind ab
  • hat nur geringes Gewicht und
  • ermöglicht eine gewisse Bewegungsfreiheit,

sodass der Jockey das Pferd in jeder Situation kontrollieren kann. Jockeyjacken findet man in speziellen Turnierversandhäusern und Fachgeschäften. Viele Seidenjacken werden aber auch extra in den Farben des Stalls angefertigt und maßgeschneidert.

Hose, Stiefel und Helm

Neben der typischen Seidenjacke tragen Jockeys Reithosen und Reitstiefel. Auch der Helm ist äußerst wichtig. Wenn das Pferd scheut und ausbricht oder stolpert und es zu einem Unfall kommt, kann ein Reithelm überlebenswichtig sein. Deshalb sollte der Helm eine besonders gute Qualität haben und gut sitzen. Auch der Helm bzw. dessen Überzug ist in den Farben des Pferdebesitzers gehalten.

Gerte und Brille

Neben Seidenjacke, Reithose und Reithelm verwenden Jockeys auch Renngerten und Rennbrillen, um den entstehenden Wind von den Augen fernzuhalten und eine gute Sicht zu bewahren.

Pferdesport - Dressurreiter mit weißen Handschuhen und weißer Reithose auf dem Sattel eines braunen Pferdes
Pferdesport - Dressurreiter mit weißen Handschuhen und weißer Reithose auf dem Sattel eines braunen Pferdes

Ausrüstung des Pferdes

Neben der Kleidung des Jockey spielen auch die Bestandteile der Ausrüstung, mit der er arbeitet, also Sattel und Co., eine wichtige Rolle. Die Bügel sind bei den Rennen sehr kurz gehalten. Der Jockey beugt sich darauf nach vorne und hält dadurch den Luftwiderstand möglichst gring.

An diese Reithaltung wurden auch die Sättel angepasst. Die Sattelblätter wurden nach vorne gezogen; dies ermöglicht es dem Jockey, seine Beine anzulegen. Die Sitzfläche ist flach.

Die Herstellung der Rennsättel eroflgt aus Leder, Glasfaser oder Plastik - wichtig ist ein geringes Gewicht. Bei Zaum und Trense kommt es darauf an, die Atmung des Pferdes nicht zu behindern. Auf Sperrriemen und Nasenband wird in den meisten Fällen verzichtet.

Die Gerte hält der Jockey auf Höhe des Pferdehalses. Sie dient der Motivation des Tieres während des Laufs. Wie sie eingesetzt wird, unterliegt strengen Reglungen; so darf man sie maximal dreimal zum Touchieren auf der Kruppe verwenden.

Die Ausbildung zum Jockey

Bevor man offiziell Jockey wird, muss man eine dreijährige Ausbildung machen und eine Abschlussprüfung erfolgreich bestehen. In

muss man außerdem 50 Klasse-A-Rennen gewinnen.

Bestandteil der Ausbildung

Was viele nicht wissen: Jockey ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Bei der Ausbildung Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten lernen Jockeys Grundlagen und Detailwissen bezüglich

  • der Pferde
  • der Rennen
  • der Gesundheit
  • der Versorgung
  • der Fortpflanzung und
  • des Körperbaus

der Pferde. Pferde müssen nicht nur regelmäßig geritten, sondern auch täglich gefüttert und gepflegt werden. Der Stall sollte täglich ausgemistet und von Schmutz befreit werden.

Jockeys lernen auch den Umgang mit nervösen Pferden, die auf die Rennbahn begleitet werden müssen. In Berufsschulen werden ihnen theoretische Kenntnisse über den Beruf Pferdewirt vermittelt.

Der Beruf des Pferdewirts Schwerpunkt Rennreiten ist etwas für extrovertierte Menschen, die gerne im Mittelpunkt stehen und sich Lob durch hartes Training und erbrachte Leistung verdienen möchten. Jockeys reisen häufig herum, sie reiten verschiedene Pferde und lernen jede Menge Leute kennen.

Wer besonders gut ist, hat sogar die Möglichkeit, verschiedene Städte und Länder kennen zu lernen. Jeder Sieg bringt neben Erfahrung und Stolz auf die eigene Leistung auch Geld ein.

Reitsport: Reiter auf Pferderücken, Parcoursreiten
Reitsport: Reiter auf Pferderücken, Parcoursreiten

Weitere Karriere

Der Beruf des Jockeys muss toll sein: Man ist den ganzen Tag von Pferden umgeben, muss sie versorgen, pflegen und mit ihnen trainieren. Man reitet Rennen auf den besten Pferden der Welt und kann das Gefühl in der Öffentlichkeit zu stehen genießen. Man geht mit den Besitzern der Pferde essen, bereist verschiedene Länder, lernt viele Menschen kennen und kann das Leben genießen.

Mögliche Gründe, den Beruf als Jockey aufzugeben

Doch was ist wenn das Gewicht plötzlich in die Höhe schnellt? Das vorgeschriebene Gewicht zu halten, ist vor allem für größere Personen häufig sehr schwer. Wer es nicht schafft, hat im Jockeyberuf keine Chance.

Natürlich kann es auch sein, dass man mit dem Rampenlicht nicht zurecht kommt und bemerkt, dass Jockey doch nicht der richtige Beruf ist. Oder man verliert das Interesse am Rennreiten; man hat einen Unfall oder man fühlt sich zu alt für den Beruf.

Reiterin und ihr braunes Pferd beim Dressurreiten auf grüner Wiese
Reiterin und ihr braunes Pferd beim Dressurreiten auf grüner Wiese

Alternative Karrieremöglichkeiten

Dann ist die Karriere noch lange nicht zu Ende, denn Jockeys können immer noch Stall-, Futter- oder Reisefuttermeister werden und somit ihr Leben trotzdem mit den Pferden teilen. Futtermeister kümmern sich um die Haltung, Pflege und Fütterung der Pferde, während Reisefuttermeister vor allem für die Rennpferde verantwortlich sind, die bei verschiedenen Rennen starten.

Nicht mehr aktive Jockeys sind für die Ausbildung und regelmäßige Bewegung der Rennpferde zuständig. Wer offiziell Trainer werden möchte, kann nach dreijähriger Berufspraxis eine spezielle Trainer-Meisterprüfung ablegen.

Stallmeister

Als Stallmeister arbeitet man in der Pferdezucht und Pferdehaltung. Schon früher waren Stallmeister an adeligen Höfen und Gestüten tätig. Auch heute gibt es diesen Beruf noch.

Stallmeister tragen die Verantwortung für eine bestimmte Anzahl von Pferden, beziehungsweise für eine Pferdezucht. Sie sorgen dafür, dass die Ställe sauber gemacht werden, dass die Pferde regelmäßig bewegt und trainiert werden und dass sie qualitativ hochwertiges Futter bekommen.