Bumerang - Merkmale, Bumerangmodelle und Tipps zur Wurftechnik

Seit jeher fasziniert der Bumerang die Menschen. Viele Generationen von Kindern haben sich schon an dem eleganten Wurfgerät versucht, das bei richtiger Handhabung zu seinem Werfer zurück kehrt. Fasinierend sind dabei nicht nur die Flugbahnen, sondern auch die einzelnen Modellvarianten und Wurftechniken. Doch nicht immer kehrt der Bumerang an seinen Ausgangsort zurück, sondern nur mit der entsprechend richtigen Technik. Ein paar Tricks dazu verraten wir Ihnen gerne.

Von Kathrin Schramm

Bumerang - Generelle Merkmale

Bei einem Bumerang handelt es sich traditionsgemäß um eine Wurfwaffe aus Australien; heutzutage wird er jedoch vorwiegend als Sportgerät verwendet. Bekannt ist das Gerät für die Eigenschaft, zum Werfer zurück zu kehren. Zu den verwendeten Materialien des Bumerangs zählen Holz, Kunststoff oder auch Metall.

In seiner ursprünglichen Ausführung hat der Bumerang eine L-Form. Die beiden Arme sind dabei etwa gleich lang. Es gibt aber je nach Art bzw. Verwendung auch andere Modelle. Entscheidend die Fähigkeit, einen dynamischen Auftrieb zu erzeugen.

Disziplinen

Beim Bumerang-Wurf gibt es unterschiedliche Disziplinen bei Turnieren. Dabei gilt es, dass der Bumerang mindestens eine Entfernung von 20 Metern überqueren muss. Es wird in einem Feld, welches in mehrere Kreise eingeteilt ist, geworfen. Zu den Disziplinen zählen:

  • Aussie Round: Australische Runde - der Bumerang soll 50 Meter zurücklegen und im Zentrumskreis wieder gefangen werden
  • Fast Catch: gemessen wird die Zeit, die für fünf Fänge benötigt wird
  • Trick Catch: Kunstfänge, z.B. mit den Füßen oder hinter dem Rücken - beim Doubling werden zwei Bumerangs geworfen
  • Long Distance: Weitwurf - man wirft mittig von einer 40 Meter breiten Linie; gemessen wird die weiteste Entfernung im Verlauf der Flugbahn
  • Endurance: gezählt werden die Fänge, die innerhalb von fünf Minuten getätigt werden
  • Consecutive Catch: gezählt werden die Fänge, bis man den Bumerang zum ersten mal fallen lässt
  • MTA 100: gemessen wird die Zeit, in der der Bumerang in der Luft ist; das Feld hat einen Durchmesser von 100 Metern
  • Accuracy: nach Abwurf darf der Bumerang vom WErfer nicht mehr berührt werden
  • Targeting: Zielwerfen mit Jagdbumerangs; gezählt werden die Treffer sowie bei der Landung die Nähe zum anvisierten Objekt
  • Juggling: s. Consecutive Catch: man spielt mit zwei Bumerangs

Unterschiedliche Modelle

Die meisten Menschen wissen, wie ein Bumerang aussieht. Jedoch wissen viele nicht, dass es nicht nur den klassischen, gebogenen Bumerang gibt, sondern eine ganze Vielzahl von Modellen und Varianten. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche Flugeigenschaften, Flugbahnen und Einsatzmöglichkeiten aus.

Etliche Modelle verfügen über ein so ausgefallenes Design und eine so ungewöhnliche Form, dass man hinter ihnen nicht automatisch einen Bumerang vermuten würde. Hier stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Eigenschaften vor, die Bumerangs für Anfänger und für Profis haben müssen.

Bumerangs in der Jagd

Nur noch sehr selten werden Bumerangs heute zur Jagd benutzt. Am häufigsten geschieht dies in ihrem Ursprungsland Australien, wo sie zur Vogeljagd eingesetzt werden.

Der Bumerang wird dann in einen Schwarm geworfen. Je leichter er ist, desto schneller kann er geworfen werden und eine desto höhere Geschwindigkeit und Flugbahn kann er erreichen.

Jagdbumerangs sind so geformt, dass sie nicht zum Werfer zurückkehren. Sie werden also auf ein Ziel gerichtet und müssen dort wieder eingesammelt werden.

Bunter Bumerang liegt neben Kokosnüssen am Sandstrand
Bunter Bumerang liegt neben Kokosnüssen am Sandstrand

Bumerangs für Anfänger

Am häufigsten ist der Bumerang im Sport- und Freizeitbereich zu finden. Hier sind spezielle Modelle schon für Kinder ab 8 Jahren auf dem Markt.

Sie sind aus einem sehr leichten Kunststoff gefertigt und wiegen meist weniger als 100 Gramm. Die Griffmulden sind für kleine Hände gearbeitet, so dass die Kinder das Gerät gut greifen und auch abwerfen können.

Bumerangs für Kinder sollten gute Flugeigenschaften haben und eine vergleichsweise lange Rückkehrzeit. Short-return Bumerangs, die schon nach 3 bis 5 Sekunden ihre Flugrichtung ändern und zurück kehren, sind für Anfänger und Kinder nicht geeignet. Bumerangs für Kinder sind meist in sehr farbenfrohen Designs gehalten.

Damit sie bei ihrem niedrigen Gewicht eine gute Flugbahn einnehmen, sind sie meist mehrflügelig. Ist der klassische Bumerang 2-flügelig, so sind die Anfängermodelle in der Regel 3- bis 5-flügelig. Die Kanten sind zwar ergonomisch auf den Wind ausgerichtet, jedoch nicht scharf zulaufend.

Bumerangs für Fortgeschrittene

Fortgeschrittene Sportler dagegen und Profisportler arbeiten meist mit etwas schwereren Modellen, die je nach angestrebter Disziplin häufig auch nur 2-flügelig sind. Hier wird zum Abwurf ein hoher Krafteinsatz benötigt, damit die optimale Flugbahn generiert werden kann.

Die schwereren Modelle müssen hin und wieder auch beidhändig geworfen werden. Aufgrund ihrer Geschwindigkeit können sie ein Sicherheitsrisiko darstellen und sollten deshalb nur in übersichtlichem Gelände genutzt werden.

Tipps zum Werfen des Bumerangs

Beim Werfen des Bumerangs gibt es einige Tipps, die beachtet werden sollten.

Tipps für Anfänger:

  • freies, flaches Gelände
  • wenig Wind
  • Wurf aus dem ganzen Arm
  • Blick zum Himmel

Das passende Gelände

Vor allem Beginner sollten sich für die ersten Wurfübungen ein möglichst freies Gelände auswählen. Achten Sie darauf, dass sich im Umkreis von mindestens 50 Metern keine Hindernisse oder Personen befinden, so dass Sie niemanden in Gefahr bringen und auch keine Schäden anrichten können.

Am besten eignet sich für die ersten Wurfübungen eine flache, übersichtliche Wiese. Auch der Untergrund ist ideal, denn wenn der Bumerang zu Boden geht, wird er auf Beton deutlich schneller beschädigt als auf natürlichem Untergrund.

Wind und Wurfrichtung

Achten Sie auf den Wind. Herrschen mehr als zwei Windstärken, so ist das Werfen und Zielen des Bumerangs deutlich schwieriger.

Anfänger sollten daher möglichst ohne Wind werfen. Herrschen sehr leichte Windverhältnisse, so ist darauf zu achten, dass Sie den Bumerang stets mit dem Wind und nicht entgegen den Wind abwerfen.

Ideal ist eine Wurfrichtung, die etwa in einem 45 Grad Winkel zur Windrichtung liegt. So kann der Wind den Bumerang optimal aufnehmen und seine Flugbahn unterstützen.

Junge Frau in Jeans und blauem Pulli steht auf einer grünen Wiese und holt zum Wurf eines Bumerangs aus
Junge Frau in Jeans und blauem Pulli steht auf einer grünen Wiese und holt zum Wurf eines Bumerangs aus

Wurfwinkel

Denken Sie immer daran: Der Bumerang ist kein Frisbee und sollte deshalb auch nicht auf dieselbe Weise geworfen werden. Während der Frisbee parallel zum Boden geworfen wird, sollte der Bumerang in einem leicht ansteigenden Winkel geworfen werden. Nur so kann die optimale Flugbahn erzeugt werden, und der Bumerang bleibt in der Luft, bis er seine Ausgangsposition wieder erreicht hat.

Armhaltung

Auch die Armhaltung ist zu beachten. Werden manche Wurfgeschosse aus dem Handgelenk abgeworfen, so erfolgt der Schwung beim Bumerang aus dem kompletten Arm, bei gestrecktem Handgelenk. Auf diese Weise kann der Werfer mehr Kraft und Schwung in den Wurf legen und die Flugbahn vergrößern.

Ein zaghaft geworfener Bumerang wird grundsätzlich keine größeren Distanzen zurück legen und seine Flugbahn eher vorzeitig auf der Erde beenden. Ist der Blick beim Abwurf in den Himmel gerichtet, so stimmt meist automatisch auch die Wurfrichtung.

  • Günther Veit Bumerangs. Werfen, Fangen und Selberbauen, Hugendubel, 2002, ISBN 3880341877

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