Bergsteiger-Tipps für Anfänger - Von der Vorbereitung bis zur nötigen Ausrüstung

Für Anfänger im Bergsteigen gibt es von der richtigen Vorbereitung bis hin zur nötigen Ausrüstung einiges zu beachten. Wichtig ist eine gewisse körperliche Fitness, die bereits mitgebracht werden sollte, bevor man seinen ersten Berg besteigt; dazu zählen Ausdauer, Kondition und Kraft. Je nach Alter und körperlicher Verfassung kann auch ein ärztlicher Check nicht schaden. Lesen Sie, worauf es als Bergsteiger-Anfänger in Sachen Vorbereitung und Ausrüstung zu achten gilt.

Von Kathrin Schramm

Touren der Extraklasse - Bergsteigen für Profis

Für sehr geübte und versierte Bergsteiger halten die Berge viele herausragende Touren bereit. Diese finden ausnahmslos im hochalpinen Gelände statt und sind anspruchsvoll und gefährlich.

Wer sich auf eine solche Tour begibt, der sollte genau wissen, worauf er sich einlässt. Und vor allem sollte er über die entsprechenden benötigten Qualifikationen verfügen.

Auch die Profis unter den Bergsteigern nehmen sich auf ihre Touren einen Bergführer mit. Diese stammen meist aus der Region und sind sämtliche Touren dort bereits häufig gegangen.

Ein so erfahrener Bergführer weiß, wann eine Tour gegangen werden kann, aber auch, wann es Zeit zur Umkehr ist. Er kann die Wetterverhältnisse einschätzen und weiß aus Erfahrung, mit welchen Bedingungen oben am Berg im Moment zu rechnen ist. So kann er auch den idealen Zeitpunkt für den Start einer Tour bestimmen.

Besonders in der Schweiz wird man fündig

In Europa locken viele hochalpine Berge den erfahrenen Bergsteiger. Ein Highlight und ein Muss im Leben eines jeden ambitionierten Bergsteigers ist mit Sicherheit die Besteigung des Matterhorns in der Schweiz. Wie auch bei den meisten anderen Bergen stehen für die Besteigung des Matterhorns mehrere Routen zur Verfügung. Je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen unterscheiden sie sich im Schwierigkeitsgrad.

Weitere reizvolle Touren für Profibergsteiger finden sich im Gebiet von

  • Aiger
  • Mönch und
  • Jungfrau,

ebenfalls in der Schweiz. Hier können einzelne Touren auch zu mehrtägigen Unternehmungen kombiniert werden. Im Verlauf einer solchen Tour wird dann häufig nicht nur ein einzelner Gipfel überschritten, sondern gleich mehrere.

Die höchsten Berge weltweit

Nur wenige und nur die besten Bergsteiger können sich an einen der höchsten Berge überhaupt wagen. Weltweit gibt es sieben Berge mit einer Höhe über 8.000 Meter, die vorwiegend im Himalaya zu finden sind. Der berühmteste von ihnen ist sicherlich der Mount Everest.

Nur eine Handvoll auserlesener Bergsteiger kann eine Besteigung aller sieben Achttausender vorweisen. Bei diesen Touren handelt es sich jedoch nicht um herkömmliche Bergtouren, sondern um regelrechte Expeditionen, die generalstabsmäßig geplant werden müssen.

Die Bergsteiger begeben sich sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg wissentlich in Lebensgefahr und erreichen ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Natürlich bilden diese Touren einmalige Erlebnisse, die sich mit keiner anderen Bergtour vergleichen lassen. Viele Bergsteiger versuchen, diesen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen.

Bergsteigen für Anfänger

Als Anfänger oder Einsteiger wären Sie am Berg komplett überfordert, wenn Ihre Tour daraus bestünde, einen Schwierigkeitsgrad nach dem anderen zu überwinden. Extrembergsteiger begeben sich zudem in Höhen, in denen jeder Fehler tödlich sein kann, und in denen sie oft mehrere Tage lang komplett von der Außenwelt abgeschnitten sind. Ein Anfänger jedoch sollte moderatere Touren wählen.

Körperliche Fitness mitbringen

Für die Fitness:

  • Klettern in der Halle
  • Ausdauertraining
  • Krafttraining
  • Konditionstraining

Als Vorbereitung sollten Sie über mehrere Monate hinweg in der Kletterhalle oder im freien Gelände das Klettern üben. Idealerweise belegen Sie dazu einen Kurs. So erlernen Sie auch die nötigen Sicherungs- und Steigtechniken.

Viele dieser Kurse sind bereits darauf ausgelegt, den Kletterer fürs aktive Bergsteigen vorzubereiten. Arbeiten Sie auch an

damit Sie das anstrengende Bergsteigen gut verkraften. Viele gute Bergsteiger halten sich durch Joggen fit, wobei in der Regel eine bis zwei Stunden pro Tag angesetzt werden.

Doch auch die Armmuskulatur muss trainiert werden, damit am Berg nicht die Kraft aus geht. Nur wer körperlich absolut fit und belastungsfähig ist, wird auch unter extremen Bedingungen wie Sauerstoffmangel, Kälte und Wind noch leistungsfähig sein können.

Ärztliche Untersuchung

Wer einen Berg besteigen möchte, der sollte sich zuerst einmal einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Hier kann seine Höhentauglichkeit getestet werden, die auch davon abhängt, wie gesund das gesamte Herz-Kreislauf-System ist. Liegt der Berg in einem fernen Land, so sind für den dortigen Aufenthalt möglicherweise auch verschiedene Schutzimpfungen notwendig.

Reiseplanung

Auch die Reise muss sorgfältig geplant werden. In vielen Ländern müssen Visa beantragt werden, die Bearbeitungszeiten können sich hinziehen. Auch der Transport von Crew und Material zum Ausgangspunkt, dem Basislager, muss geplant werden.

Alle diese Dinge kann und darf man nicht dem Zufall überlassen. Wie werden die Bergsteiger im Basislager verpflegt? Sind ein Koch und ein Arzt dabei? Wie kann Kontakt zur Heimat gehalten werden?

  • Wanderweg in den Bergen, Berg-Wander-Pfad

    © kaycco - www.fotolia.de

  • Tourist mit großem Wanderrucksack steht auf einem Berggipfel und schaut in die Berge

    © Biletskiy Evgeniy - www.fotolia.de

  • Abenteuerreisen mit Camping: Zelt in Naturlandschaft, im Hintergrund Berge und ein See

    © andreusK - www.fotolia.de

Das Wetter im Auge behalten

Auch die Wetterverhältnisse zur geplanten Jahreszeit spielen eine wesentliche Rolle. Nach ihnen richtet sich die Art der Ausrüstung und er Kleidung.

An manchen Bergen, wie zum Beispiel im Himalaya, ist eine Besteigung nur an wenigen Tagen im Jahr überhaupt möglich. Diese liegen in der Regel zwischen Ende April und Mitte Mai.

Niemals alleine klettern

Eine Anfängertour ist meist so ausgelegt, dass ein Großteil der Strecke zum eigentlichen Punkt des Bergsteigens hinführt. Dabei muss es sich nicht notwendigerweise um eine Wanderung handeln. Die Strecke kann durchaus bereits über anspruchsvolles Gelände wie zum Beispiel Klettersteige oder Geröllfelder führen.

Meist wird dann an einer zentralen Stelle ein sehr schwieriges Stück des Berges überwunden. Hier sind alle Fähigkeiten des Bergsteigers gefragt.

Als Anfänger sollten Sie nicht alleine in den Berg gehen. Schließen Sie sich einer geführten Seilschaft an, oder mieten Sie sich einen privaten Bergführer. Er wird für Ihre Sicherheit sorgen, die beste Route kennen oder heraus finden, und Ihnen viele Tipps geben, wie Sie die Herausforderung am besten bewältigen können.

So sind Sie nicht nur sicher, sondern haben auch viel mehr Freude am Bergsteigen und zudem einen positiven Lerneffekt. Im Berg werden Sie vielleicht an Ihre eigenen Grenzen stoßen. In diesem Fall sollten Sie die Anweisungen Ihres Bergführers möglichst befolgen und nicht lange hinterfragen oder eine Diskussion beginnen.

Seine persönlichen Grenzen kennen

Auch der Abstieg vom Berg kann sich anspruchsvoller gestalten als auf den ersten Blick angenommen. Hier bieten sich für den Anfänger meist noch einige interessante Herausforderungen. Bleiben Sie vernünftig und agieren Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten.

Die richtige Ausrüstung

Eine ebenso anspruchsvolle Aufgabe ist das Packen der Ausrüstung. Schnell ist ein zu hohes Gewicht erreicht, und es gilt, Masse zu sparen wo immer möglich. Dennoch müssen alle benötigten und wichtigen Dinge eingepackt werden, denn vor Ort kann man meist nichts mehr einkaufen.

Bergsteiger mit Expeditionserfahrung führen meist eine genaue Packliste. Nicht selten werden zum Beispiel Stiele von Zahnbürsten abgesägt, um wertvolle Gramm Gewicht zu sparen.

Ausrüstung:

  • Seile und Gurte
  • Steigeisen
  • Funktionskleidung
  • Sonnenschutz
  • Medikamente
  • Notproviant

Welche Ausrüstung der Bergsteiger am Berg tatsächlich benötigt, das hängt vielfach auch von der gewählten Tour ab. In jedem Fall jedoch gibt es eine Grundausrüstung, die in keinem Rucksack fehlen sollte.

Bevor Sie zu einer Tour starten, lassen Sie sich von Ihrem Bergführer genau beraten, welches Equipment sie mitnehmen sollten. Seien Sie nicht leichtsinnig, denn häufig hängt auch Ihr Leben von einer guten Sicherung ab.

Sicherungsseile und -gurte

Führt die Tour in alpines oder hochalpines Gelände, so sind Sicherungsseile und -gurte ein absolutes Muss. Wieviele Meter an Seil Sie in welcher Stärke mitführen sollten, das sollten Sie innerhalb Ihrer Seilschaft absprechen und aufteilen. Vor allem beim Überschreiten von Gletschern ist eine Seilsicherung sinnvoll, da Eisbrücken unter den einzelnen Bergsteigern unverhofft einbrechen können.

Steigeisen

Steigeisen dagegen sind nicht nur im eisigen Gelände sinnvoll. Ebenso gut können sie in manchen Geröllfeldern zur besseren Trittsicherung eingesetzt werden. Gute Dienste leisten sie auch beim Überqueren von Eisplatten oder Schneefeldern.

Je nach Art des zu besteigenden Geländes müssen unterschiedliche Haken und Karabiner mitgeführt werden. Mit Eisnägeln und verschiedenen Schrauben können Halteseile fixiert werden. Dafür wiederum werden entsprechende Bohrwerkzeuge benötigt. Doch nicht nur das Mitführen von Sicherungsausrüstung ist notwendig. Ein Eispickel kann zum Beispiel auch als Gehhilfe genutzt werden.

Kleidung und Sonnenschutz

Sehr große Beachtung sollte auch der Auswahl der richtigen Kleidung geschenkt werden. Die größten Feinde des Bergsteigers sind meist die Kälte und die starke Sonneneinstrahlung in großen Höhen.

Bergsteiger auf Felsvorsprung
Bergsteiger bezwingen Felsvorsprung

Vor allem im Gletschergebiet müssen die Augen mit einer speziellen Gletscherbrille geschützt werden, da sonst die gefürchtete Schneeblindheit auftreten kann.

Auch der Kopf muss gut geschützt werden. Ein normaler Sonnenhut reicht meist nicht aus. Hier sind Modelle mit überhängendem Schutz zu bevorzugen, die im Fachhandel erhältlich sind.

Die Schutzkleidung sollte der Jahreszeit angemessen sein und auch Spielräume für plötzlichen Witterungsumschwung beinhalten.

sollten auf jeden Fall mit ins Gepäck.

Medikamente und Notproviant

Wird in große Höhen vorgedrungen, so sollte zumindest einer der Expeditionsteilnehmer mit Medikamenten gegen die Höhenkrankheit ausgestattet sein und auch über deren Dosierung Bescheid wissen. Eine Notration an Proviant ist zusätzlich Pflicht.