Die Missionarsstellung - aktive Stellung für den Mann

Als Klassiker unter den Sexstellungen gilt die so genannte Missionarsstellung. Der Mann übt dabei den aktiven Part aus.

Von Jens Hirseland

Ausführung der Missionarsstellung

Die Missionarsstellung wird auch Bambi-Sex, Vanilla, Deutsche Praktik oder ventro-ventrale Kopulation genannt. Dabei liegt der Partner beim Geschlechtsverkehr auf seiner Partnerin.

Keine Sexposition wird so oft ausgeübt wie die Missionarsstellung. Sie gilt als gut geeignet für die Zeugung von Kindern.

  • Bei dieser beliebten Stellung legt sich die Partnerin auf den Rücken und spreizt ihre Beine, während der Partner sich über ihr positioniert und dann in sie eindringt.

Auf diese Weise hat der Mann die Kontrolle über das Geschehen.

Vorzüge der Missionarsstellung

  • So verfügt er über die Möglichkeit, das Tempo der Bewegungen zu bestimmen.
  • Außerdem kann er in dieser Position die Brüste der Partnerin problemlos liebkosen.

Doch auch Frauen bietet die Missionarsstellung einige Vorteile.

  • So lässt sich dabei die Klitoris gut stimulieren.
  • Außerdem empfinden viele Frauen diese Stellung als romantisch, da sie sich auf diese Weise mit ihrem Partner besonders verbunden fühlen, was ihnen ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt.
  • Durch die Missionarsstellung gibt sich die Frau ihrem Partner vollkommen hin und symbolisiert damit ihr Vertrauen in ihn.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass während des Geschlechtsverkehrs Blickkontakt mit dem Partner besteht.

Der Partner hat zudem die Möglichkeit, sich mit einer Hand abzustützen und mit der anderen Hand die Geschlechtsorgane der Partnerin zu stimulieren. Durch Rhythmuswechsel beim Penetrieren oder Pausen zwischendurch, lässt sich die Erregung der Partnerin weiter steigern.

Eine alte Tradition

Praktiziert wird die Missionarsstellung bereits seit Jahrtausenden. So gibt es künstlerische Darstellungen aus der Zeit:

  • der alten Ägypter
  • der Griechen
  • der Japaner
  • der Chinesen
  • der alten südamerikanischen Kulturen

Die antiken Griechen betrachteten die Missionarsstellung sogar als einzig wahre Stellung. Auch die christliche Kirche sah dies ähnlich, da diese Position sich am besten für die Empfängnis zu eignen schien.

Begriffsklärung

Der Begriff "Missionarsstellung" ist jedoch nicht auf christliche Missionare zurückzuführen, die diese Stellung bei der Christianisierung anderer Völker besonders empfahlen. Diese Behauptung wurde fälschlicherweise von dem amerikanischen Sexualforscher Alfred C. Kinsey (1894-1956) in Umlauf gebracht, der sich wiederum auf den polnischen Anthropologen Bronislaw Malinowski (1884-1942) berief.

Malinowski, der Forschungen über die Sexualität der Südsee-Insulaner betrieb, hatte jedoch keine solchen Äußerungen getätigt. Vielmehr verwechselte Kinsey einige Begriffe aus Malinowskis Buch zu diesem Thema, wodurch der Begriff Missionarsstellung entstand.

Variationen der Missionarsstellung

Die Missionarsstellung bietet beiden Partnern eine vertraute und intime Atmosphäre. Darüber hinaus lässt sie sich in unterschiedlichen Variationen ausüben.

Sitzende Position

So kann sich der Partner zum Beispiel hinsetzen, während er in die Partnerin eindringt.

Diese Variante bietet den Vorteil, dass der Mann seine Hände frei hat und damit die Brüste der Partnerin liebkosen kann. Außerdem lässt sich auch die Klitoris gut stimulieren.

Chinesische Schlittenfahrt

Eine andere Variation ist die chinesische Schlittenfahrt, die auch finnische Schlittenfahrt genannt wird. Dabei kniet der Partner während des Eindringens zwischen den Schenkeln der Partnerin.

Das Gesäß der Partnerin befindet sich auf den Oberschenkeln des Partners, der sich über sie beugt und tief in sie vordringt.

Diese Stellung hat den Vorteil, dass sich beide Partner besonders gut spüren können.

Wiener Auster

Etwas Gelenkigkeit von der Partnerin erfordert die Variante "Wiener Auster", da sie dabei ihre Beine zum Kopf hin streckt. Anschließend legt sich der Partner vorsichtig auf sie und dringt in sie ein.