Menstruation unterdrücken - Wie geht das und welche Risiken bestehen?

Lästig und sehr oft mit unangenehmen Nebenwirkungen begleitet, zeigt sich die monatliche Menstruation und verursacht bei den Frauen den Wunsch, diese endlich loswerden zu können. Die Periode zu verschieben, ist dank Pille und Co. problemlos möglich. Doch lässt sich die Menstruation gänzlich unterdrücken? Eine Langzeitpille macht es möglich. Lesen Sie über die Möglichkeit, die Menstruation zu unterdrücken und informieren Sie sich über mögliche Risiken.

Von Viola Reinhardt

Menstruation unterdrücken - Varianten der Langzeitpille

Die "Tage" - wohl für jede Frau die schlimmste Zeit im Monat. Häufig macht sich die Regel schon lange Zeit vorher durch typische PMS-Beschwerden bemerkbar; setzt die Blutung dann ein, gesellen sich Bauchkrämpfe dazu.

Wie stark Blutung und Beschwerden ausfallen, ist von Frau zu Frau verschieden. In vielen Fällen kommt es zu starken Symptomen, die mit Schmerzmittel und Co. behandelt werden.

Durch Einnahme der Pille können die Beschwerden gelindert werden. Ebenfalls ist es möglich, die Menstruation zu verschieben, sofern es aufgrund von Urlaub, Date und Co. nicht ganz so gut passt. Doch ist es auch möglich, die Regel gänzlich, für längere Zeit zu unterdrücken?

Auf dem Markt gibt es verschiedene Varianten der Langzeitpille. Hierzulande sind zwei Präparate zugelassen, die eine 84-tägige sowie maximal 120-tägige Einnahme ermöglichen, dann folgen ein paar hormonfreie Tage.

Mithilfe dieser Langzeitpillen soll die Regel über einen längeren Zeitraum ausbleiben; für viele Frauen stellt dies eine große Erleichterung dar. So sind einige besonders stark von möglichen Nebenwirkungen der Menstruation betroffenen - eine solche Langzeitpille erleichtert ihnen das Leben deutlich. Schmerzen, Übelkeit, Gereiztheit und auch eine sehr starke Blutung bleiben mit der Einnahme der Langzeitpille aus.

Außerdem gibt es ein Präparat, welches zur kontinuierlichen Anwendung konzipiert wurde. Ein hormonfreies Intervall gibt es hierbei nicht.

Positive Auswirkungen von Langzeitpillen

Die Mehrheit der Frauen ist bereit, auf die Regel zu verzichten und selbst aus medizinischer Sicht kann die Langzeitpille befürwortet werden. Erste Studien brachten die Ergebnisse, dass bösartige und krankhafte Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut durch die Unterdrückung der Regel sinken. Auch eine Blutarmut oder Migräneanfälle, die durch die monatlichen Blutungen entstehen, bleiben außen vor.

Des Weiteren kann von einer größeren Sicherheit gesprochen werden. Bei der herkömmlichen Einnahme der Pille gibt es während der hormonfreien Phase einen Anstieg von follikelstimulierendem Hormon, FSH. Möglich ist hier eine Rekrutierung von Follikeln, was bei Einnahmefehlern in der ersten Woche des neuen Einnahmezyklus zu einem erhöhten Risiko einer Schwangerschaft führen kann.

Vekürzt man das Intervall auf 4 statt 7 Tage, wird die Follikelreifung besser unterdrückt. Die kontrazeptive Sicherheit steigt an. Ein weiterer Anstieg der Sichereit ist beim vollständigen Auslassen der hormonfreien Phase gegeben.

Negative Folgen: Risiken der Unterdrückung der Menstruation

Allerdings hat dieses lange Regelausbleiben auch einige negative Punkte. Da eine Regelblutung auch viel mit Emotionen zutun hat, kann es bei Frauen zu einer seelischen Belastung kommen, denn zumeist wird die Blutung auch als Reinigung des Körpers betrachtet.

Auch kann die Einnahme der Langzeitpille dazu führen, dass eine Schwangerschaft nicht erkannt wird, denn wie jede Pille haben auch die Langzeitvarianten eine Versagerquote, sodass die "Warnsignale" der Schwangerschaft nicht wahrgenommen werden.

Fazit

Noch gibt es keine eindeutigen Studien hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen, doch diese werden gerade intensiv geklärt. Insgesamt wird allerdings die Langzeitpille von vielen Ärzten und auch den Frauen befürwortet. So wird es nun in absehbarer Zeit sicherlich auch in Deutschland möglich sein, dauerhaft regellos sein zu können, was bei vielen Betroffenen auch zu einer gesteigerten Lebensqualität führen wird.