Zangengeburt: Risiken und Spätfolgen

Bei einer Zangenentbindung wird das Köpfchen des Babys mit einer Zange umfasst und so aus dem Geburtskanal gezogen. Sie zählt zu der vaginal operativen Geburtshilfe. Es gibt einige Risiken und Spätfolgen, die mit der Zangengeburt in Verbindung zu bringen sind. Dabei kann es zu Komplikationen sowohl für das Baby als auch für das Kind kommen. Lesen Sie über mögliche Risiken und Spätfolgen einer Zangengeburt.

Von Claudia Rappold

Notwendigkeit einer Zangengeburt

Die Zangengeburt kommt dann zum Einsatz, wenn eine normal begonnene Geburt schnell zu Ende gebracht werden soll, weil es zu Komplikationen kommt. Zum Beispiel, wenn:

  1. die Kräfte der Mutter verbraucht sind
  2. das Kind gestresst reagiert
  3. die Geburt nicht vorwärts geht

Wenn es zu Problemen während der Geburt kommt, ist schnelles Handeln sehr wichtig. Je nach Befund kann sich der Arzt für eine Zangengeburt entscheiden. Diese Geburtsmethode wird immer von einem Arzt im Krankenhaus durchgeführt.

Eine risikoreiche Entbindung

In der Fachsprache wird die Entbindung per Geburtszange als "Forcepsentbindung" bezeichnet, wobei die Geburtszange "Forceps" genannt wird. In den Geburtskliniken wird eine Geburt deutlich häufiger per Saugglocke als durch die Geburtszange beendet.

Die Anwendung der Geburtszange erfordert sehr viel Erfahrung und birgt einige Risiken. Daher entschließen sich die meisten Ärzte zur Saugglockenentbindung, wenn eine Geburt ohne Hilfsmittel nicht mehr möglich ist oder mit lebensgefährlichen Risiken für das Baby verbunden wäre.

Eine Geburt per Geburtszange wird in der Regel nur in Krankenhäusern und nicht bei Hausgeburten oder Geburten im Geburtshaus durchgeführt.

Mütterliche Einwilligung

Die werdende Mutter muss für den Eingriff ihre Einwilligung geben. Nur wenn Lebensgefahr für Mutter und Kind besteht und schnell gehandelt werden muss, kann darauf verzichtet werden.

Mögliche Risiken der Zangengeburt für die werdende Mutter

Eine Zangengeburt birgt aber auch Komplikationen und Risiken in sich. Für die Gebärende kommt es häufig zu Verletzungen des Geburtsweges, wie zum Beispiel zu:

In seltenen Fällen kann es bei der Mutter passieren, dass die Gebärmutterkontraktionen nach der Entfernung der Plazenta (Mutterkuchen) nicht ausreichen. Dadurch zieht sich die Gebärmutter nicht genügend zusammen, so dass die Wundfläche, welche die Plazenta hinterlassen hat, sich nicht verkleinert und die Gefäße sich nicht zusammenziehen.

Im Unterschied zum normalen Wochenbett können die Gefühle nach einer Zangengeburt zwiespältig sein und die Wöchnerin fühlt sich traumatisiert. Manche Frauen empfinden Enttäuschung, weil die Entbindung nicht auf normalem Wege möglich war.

Mögliche Risiken einer Zangengeburt für das Baby

Mögliche Folgen für das Neugeborene sind:

Die Lähmung des Gesichtsnervs ist meist von vorübergehender Natur und auch die durch die "Löffel" der Zange entstandenen Druckstellen am kindlichen Köpfchen bilden sich nach ein paar Tagen zurück.

Es kann kurzzeitig zu einer länglichen Verformung des Kopfes kommen. Auch diese bildet sich nach einigen Tagen zurück.

Keine Spätfolgen durch die Zangengeburt

Generell können Eltern beruhigt sein, wenn es um die Spätfolgen dieser Geburtsmethode geht. Durch die Zangengeburt sind keine langfristigen Schäden für die Entwicklung und Gesundheit des Kindes zu befürchten.