Komplikationen und Nebenwirkungen der Kürretage

Eine Ausschabung kann notwendig werden, wenn eine Frau eine Fehlgeburt erleidet. Wie jeder andere operative Eingriff auch, so birgt auch die Kürettage Komplikationen und Nebenwirkungen.

Von Claudia Haut

Eine Kürettage wird durchgeführt:

Risiko der Narkose

Wird bei dem Eingriff nur eine kleine Probe der Gebärmutterschleimhaut entnommen, so ist in der Regel keine Vollnarkose notwendig. Diese wird nur bei umfangreichen Ausschabungen wie um Beispiel nach einer Fehlgeburt vorgenommen.

Diese Narkoseform birgt natürlich immer Risiken, ist aber in der Regel gut verträglich.

Blutungen

Nach einer Kürettage kann es zu leichten Blutungen kommen, die jedoch normal sind. Sobald starke Blutungen auftreten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, denn diese müssen behandelt werden.

Die Ursache dafür könnte sein, dass bei dem Eingriff Blutgefäße verletzt wurden. Dies kommt jedoch nur selten vor.

Verletzung der Gebärmutter

Ebenso selten ist es möglich, dass durch die Ausschabung Schäden an der Gebärmutter entstehen, die zu einer Unfruchtbarkeit führen können.

Die Frau könnte dann keine Kinder mehr bekommen.

Sollte der behandelnde Arzt die Gebärmutter versehentlich mit dem dünnen Instrument durchstoßen, das zum Abschaben der Gebärmutterschleimhaut benötigt wird, so kann es in Einzelfällen vorkommen, dass die Blutung in den Bauchraum gelangt. Dies erfordert eine weitere Behandlung wie zum Beispiel eine Bauchspiegelung.

Eileiterentzündung und Infektionen

Des Weiteren kann als Folge des Eingriffes eine Gebärmutter- oder Eileiterentzündung auftreten.

Weitere Komplikationen nach einer Kürettage können Wundheilungsstörungen oder auch Infektionen sein.

In der Regel verläuft der Eingriff jedoch routinemäßig, was bedeutet, dass die Frau noch am gleichen Tag wieder nach Hause kann. Sprechen medizinische Gründe dagegen, so folgt im Anschluss an die Kürettage ein kurzer stationärer Aufenthalt.

Verhalten nach der Ausschabung

In jedem Fall dauert es einige Zeit, bis die Betäubung komplett nachgelassen hat. Die Patientin darf daher am Behandlungstag kein Auto fahren. Auch schweres Heben, Sport und andere schwere Tätigkeiten sollten am Tag des Eingriffes vermieden werden.

Frauen, die unter leichten oder starken Blutungen nach der Ausschabung leiden, sollten keinesfalls Tampons verwenden. Auch Scheidenspülungen sollten in den Tagen danach nicht angewendet werden. Gleiches gilt auch für Geschlechtsverkehr, auf den das Paar mindestens einige Tage verzichten sollte.

In der Regel handelt es sich bei einer Kürettage um einen Routineeingriff, bei dem kaum Komplikationen auftreten.

Diagnostische und therapeutische Maßnahme

Trotz der genannten Komplikationen und Nebenwirkungen ist dieser Eingriff oftmals die einzige Möglichkeit, die Frau vor schweren Erkrankungen zu bewahren, beispielsweise nach einer Fehlgeburt oder als diagnostische Maßnahme, um eine Erkrankung feststellen und anschließend behandeln zu können.