Verschlechterung der Sehkraft während der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft verändert sich der ganze Körper einer Frau. Auch die Sehkraft kann schlechter werden. Ob man dagegen etwas unternehmen muss oder ob sich die Sehschwäche nach der Geburt wieder von alleine zurückbildet, erfahren Sie im Folgenden.

Von Claudia Haut

Nicht nur die Brust, die Gebärmutter und die Stimmung einer Schwangeren werden durch die Hormone beeinflusst, sondern auch die Augen. So kann es durchaus vorkommen, dass eine Schwangere während der Monate der Schwangerschaft nicht mehr so gut sieht wie zuvor.

So kommt es nicht selten vor, dass eine werdende Mutter beispielsweise Joghurt im Supermarkt kauft und den Becher plötzlich deutlich weiter weghalten muss als sonst, um die Sorte lesen zu können.

Ursachen für eine schlechtere Sehkraft in der Schwangerschaft

Grund dafür sind Veränderungen im Auge, und zwar an der Hornhaut und der Linse. Sowohl die Hornhautdicke als auch die Hornhautkrümmung werden durch die Schwangerschaftshormone beeinflusst. Dies geschieht besonders in den Wochen vor der Geburt.

Durch die hormonelle Veränderung gelangt vermutlich Wasser in den Bereich der Augen und ist dafür verantwortlich, dass viele schwangere Frauen schlechter sehen. Schwangere Frauen, die diese Sehschwäche bemerken, sollten sich eine Brille kaufen und erst dann wieder Autofahren.

Für die wenigen Wochen muss es ja nicht unbedingt das Designermodell sein, Optiker haben auch günstige Brillen.

Nicht nur Frauen mit bisher normaler Sehkraft bemerken eine Sehverschlechterung in der Schwangerschaft, dies betrifft natürlich auch Frauen mit bereits bestehender Sehschwäche. Diese Frauen bräuchten in der Schwangerschaft eine stärkere Brille.

Doch in der Regel bildet sich die Sehverschlechterung von alleine wieder zurück. Keinesfalls braucht man deshalb in der Schwangerschaft über operative Eingriffe wie z.B. das Augenlasern nachzudenken, um die Sehschwäche zu korrigieren. Eine günstige Brille schafft hier ausreichend Abhilfe.

Trockene Augen in der Schwangerschaft

Doch viele Schwangere bemerken nicht nur eine Sehverschlechterung in der Schwangerschaft, sondern auch trockene Augen. Grund dafür ist, dass die Schwangerschaftshormone auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit haben.

Linderungsmöglichkeiten

Besonders Frauen, die Kontaktlinsen tragen, werden daher in der Schwangerschaft gerne auf ihre Brille zurückgreifen. Wer sehr unter den trockenen Augen leidet oder unbedingt die Kontaktlinsen verwenden möchte, kann sich "künstliche Tränen" beim Augenarzt oder Optiker holen.

Es gibt inzwischen auch konservierungsmittelfreie Präparate oder auch naturheilkundliche Tropfen. In jedem Fall werden diese in die Augen getropft.

Oft ist aber auch das lange Sitzen vor dem PC der Grund für die trockenen Augen. Ganz bewusst sollte man die Augen immer wieder schließen und in die Ferne schweifen lassen.

Doch Achtung: Während eine leichte Sehverschlechterung oder trockene Augen kein Grund zur Besorgnis sind, können plötzliche Blitze oder Punkte vor den Augen der Beginn einer Schwangerschaftsvergiftung sein. Auf die leichte Schulter sollte man derartige Symptome nicht nehmen, sondern Frauenarzt oder Hebamme darauf ansprechen.