Die Grundschulklassen erfolgreich meistern

In der ersten Klasse ist alles noch aufregend und neu, in der vierten Klasse sind Grundschüler schon fast "alte Hasen". Mit einigen Tipps kann man die Grundschulklassen erfolgreich meistern. Dabei kommte s nicht nur auf die Kinder an - Eltern können ihren Nachwuchs in zahlreichen Bereichen unterstützen. Informieren Sie sich, worauf es in den jeweiligen Grundschuklassen ankommt, und wie Kinder sowie Eltern diese erfolgreich meistern können.

Maria Perez
Von Maria Perez

Jede Klasse der Grundschule verlangt von den Kindern unterschiedliche Dinge. In der ersten Klasse ist alles noch Neuland, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. Der Schulalltag muss sich erst einspielen, und das Lernen will auch gelernt sein. Die Kinder müssen den Schulweg lernen oder sogar Schulbusfahren.

Völlig anders sind dann schon wieder die Anforderungen an Zweit- und Drittklässler. Der Schulweg stellt dann kein Problem mehr dar, dafür steigen die Anforderungen im Unterricht. Und Viertklässler und ihre Eltern haben den Übertritt in weiterführende Schulen im Hinterkopf und sind dann oft besonders ehrgeizig.

Einen Blick in den Lehrplan werfen

Keinesfalls sollte man vergessen, dass der Lehrplan heute teilweise einen anderen Stoff vermittelt als früher, allen voran die neue Rechtschreibung. Bevor Eltern ihren Kindern etwas Falsches beibringen, empfiehlt es sich, einen Blick in den Lehrplan zu werfen. Oft machen dann Hausaufgaben deutlich mehr Sinn, als man ursprünglich gedacht hat.

Neben all dem Lernen sollten Eltern in keiner Jahrgangsstufe vergessen, dass die Kinder auch Zeit zum Nichtstun brauchen. Ist jeder Nachmittag mit Aktivitäten verplant, so wird sich dies früher oder später auch auf die schulischen Leistungen auswirken. Jedes Kind braucht genügend Zeit zum Abschalten und Freunde treffen.

Im Folgenden erläutern wir Ihnen, worauf es eigentlich in den einzelnen Grundschulklassen ankommt, und wie Sie als Eltern Ihre Kinder in den Klassen 1 bis 4 unterstützen können.

Erfolgreich die erste Klasse meistern

Gerade in den ersten Wochen müssen sich die Erstklässler erst an den neuen Rhythmus gewöhnen. Sie müssen deutlich länger als im Kindergarten still sitzen und zuhören. Und mittags nach der Schule sind Hausaufgaben zu erledigen.

Bis sich dieser Ablauf eingespielt hat, dauert es einige Zeit. Auch für die Eltern ist diese Zeit eine große Umstellung.

Freundschaften schließen

In der ersten Klasse finden die Kinder neue Freunde. Vielleicht gehen auch ein paar Kinder aus dem Kindergarten mit in die gleiche Klasse, das erleichtert ihnen den Schulanfang. Doch früher oder später werden neue Freundschaften geknüpft, und auch das muss ein Erstklässler lernen.

Sich in der ersten Klasse an den Schul- und Lernalltag gewöhnen
Sich in der ersten Klasse an den Schul- und Lernalltag gewöhnen

Richtig Lernen

Wichtiger Bestandteil der ersten Klasse ist das Lesen und Schreiben lernen. Beides muss auch zu Hause geübt werden.

Jedoch sollten die Eltern nicht zu streng mit ihrem Erstklässler sein. Aller Anfang ist schwer, und je mehr Druck aufgebaut wird, desto schwieriger fällt das Lernen.

Loben

Regelmäßig müssen die Kinder gelobt werden, auch für ganz kleine Erfolge. Eltern müssen gerade mit Schulanfängern ständig im Kontakt bleiben und immer wieder fragen, wie es in der Schule läuft und ob es Probleme gibt.

Dabei sollte das Thema Schule jedoch nicht ununterbrochen besprochen werden. Je lockerer die Eltern die Schule sehen, desto besser werden die Leistungen des Kindes sein.

Einen Ausgleich schaffen

Die Umstellung von Kindergarten auf Grundschule ist ein großer Schritt in der kindlichen Entwicklung. Dadurch, dass die Kinder nun viel mehr sitzen müssen als früher, sollten Eltern einen körperlichen Ausgleich schaffen.

Dies kann zum Beispiel ein Sportverein sein, dem der Erstklässler beitreten darf. Aber auch das Spielen mit Freunden an der frischen Luft ist ein guter Ausgleich. Zudem gelangt dadurch wieder Sauerstoff in den Körper der Kinder, sie können sich so wieder besser konzentrieren.

Und sollte trotz aller Anstrengung das Zeugnis nicht so ausfallen, wie die Eltern sich dies gewünscht hätten, erreicht man mit Tadeln gar nichts. Wichtiger ist es, sich mit seinem Kind hinzusetzen und zu überlegen, wie die Leistungen in der zweiten Klasse besser werden können.

Erfolgreich die zweite Klasse meistern

In der zweiten Klasse hat sich der Schulablauf schon recht gut eingespielt. Wenn die Kinder nun auch die Vorteile des Größerwerdens erleben dürfen, klappt es meist auch mit den schulischen Leistungen.

Vorteile gewähren

Viele Zweitklässler legen großen Wert darauf, dass sie nun nicht mehr zu den Kleinen gehören. Die Kinder haben Rechte und so sollte man ihnen auch einen Vorteil des Größerwerdens gönnen und sie abends ein paar Minuten länger auflassen. In der zweiten Klasse können die meisten Kinder auch schon recht gut lesen und so kann dieses Längeraufbleiben mit dem Lesen üben kombiniert werden.

Zweitklässler möchten nun auch wie "Grosse" behandelt werden
Zweitklässler möchten nun auch wie "Grosse" behandelt werden

Die Freude an der Schule beibehalten

So sehr die Kinder sich darüber freuen, dass sie endlich nicht mehr die Jüngsten in der Schule sind, so sehr fallen jetzt doch viele Kinder in den Schultrott: Die Schule ist nicht mehr so aufregend wie in der ersten Klasse, und auch über ihre Lehrer schimpfen jetzt viele Zweitklässler, obwohl diese nichts anderes machen als in der ersten Klasse.

Tipp: Durch Gespräche mit den Kindern kann man dazu beitragen, deren Motivation für die Schule beizubehalten.

Damit die Zweitklässler aus ihrer "Null-Bock-Phase" wieder herauskommen, sollte man viel mit den Kindern sprechen und hinterfragen, warum denn die neue Sitzordnung so negativ ist oder ob es wirklich so viele Hausaufgaben sind, die erledigt werden müssen. Im Gespräch mit den Kindern kristallisiert sich häufig heraus, dass eigentlich alles gar nicht so schlimm ist. Sollten dennoch Probleme auftreten, haben die Grundschullehrer in der Regel ein offenes Ohr für die Eltern und versuchen gemeinsam mit ihnen, eine Veränderung zu schaffen, so dass es dem Kind wieder Freude macht, in die Schule zu gehen.

Einen passenden Lernrhythmus finden

Ab der zweiten Klasse werden die Kinder richtig gefordert. Wie und wann man am besten lernen kann, müssen die Zweitklässler nun herausfinden. Die einen machen die Hausaufgaben direkt nach der Schule, weil sie sich dann noch am besten konzentrieren können.

Die anderen Kinder wiederum brauchen eine Mittagspause, in der sie komplett abschalten können. Diese Kinder können ihre Hausaufgaben viel schneller und besser erledigen, wenn sie sie erst nachmittags machen.

Erfolgreich die dritte Klasse meistern

In der dritten Klasse erhöht sich das Lerntempo rapide. Viele Kinder haben damit Probleme und brauchen ganz bewusst ihre Auszeit zum Entspannen.

Nicht unter Druck setzen

Drittklässler sind schon "alte Hasen", was das Thema Schule angeht. Trotzdem ist der Sprung von der zweiten in die dritte Klasse ein sehr großer.

  • Das Lerntempo erhöht sich,
  • die Kinder bekommen mehr Hausaufgaben auf und
  • der Notendruck steigt langsam.

Außerdem wird nun auch das Thema weiterführende Schule interessant.

Viele Eltern setzen ihre Kinder damit derart unter Druck, dass diese keine Leistungen mehr bringen können, obwohl sie bisher eigentlich gute Schüler waren. Heutzutage kann man auch auf Umwegen zu einem hohen Bildungsabschluss kommen, dies sollten die Eltern sich immer wieder bewusst machen. Je mehr sie ihren Drittklässler unter Druck setzen, desto schwieriger wird es für das Kind, die geforderten Leistungen zu bringen.

In der dritten Klasse müssen die Kinder erstmal mit dem schnelleren Lerntempo zurechtkommen
In der dritten Klasse müssen die Kinder erstmal mit dem schnelleren Lerntempo zurechtkommen

Interessen fördern

Drittklässler sind wissbegierig und interessieren sich für viele auch teils komplexe Vorgänge. Dies sollte man fördern und den Kindern viel erzählen und erklären.

Ein ausgedehnter Waldspaziergang kann beispielsweise das kürzlich erlernte Thema im Sachkundeunterricht vertiefen. Außerdem lernen die Kinder in der freien Natur viel ungezwungener als zu Hause am Schreibtisch.

Mit dem Lehrtempo zurechtkommen

Trotzdem haben viele Drittklässler das Problem, dass sie mit dem enormen Tempo nicht zurechtkommen, das die Lehrer nun an den Tag legen. Sie müssen beispielsweise nun viel schneller schreiben können als noch in der zweiten Klasse. Dies bereitet vielen Kindern anfangs Probleme.

Eltern sollten darauf geduldig eingehen und den Kindern zeigen, welche Buchstaben relativ schnell geschrieben werden können und für welche man längere Zeit braucht. Dies müssen die Kinder verinnerlichen. Nur so kommen sie mit dem Tempo mit, das der Lehrplan fordert.

Für Entspannung sorgen

Gerade weil die dritte Klasse ein enormer Sprung ist, sollten die Kinder nun am Nachmittag nicht zu viele Aktivitäten haben. Drittklässler müssen schon in der Schule viel leisten, da müssen es am Nachmittag nicht zusätzlich noch drei Instrumente sein, die ein Kind lernen muss.

Stattdessen tut es dem Drittklässler auch mal gut, nichts zu tun oder mit Freunden etwas auszumachen.

  • Spontanes Badengehen im Sommer,
  • im Schnee herumtollen im Winter oder einfach
  • im Gras sitzen und quatschen,

all diese Dinge brauchen die Kinder als Ausgleich zur Schule.

Erfolgreich die vierte Klasse meistern

In der vierten Klasse wird es ernst mit dem Thema Übertritt in eine weiterführende Schule. Trotzdem darf von Seiten der Eltern kein Druck aufgebaut werden, wenn das Kind Leistung bringen soll.

Mit neuen Anforderungen zurechtkommen

Die Anforderungen an die Kinder steigen in der vierten Klasse enorm an. Dadurch steigt auch der Leistungsdruck, mit dem viele Kinder nun zu kämpfen haben. Die Hausaufgaben werden komplexer, und häufig ist es nun der Fall, dass die Kinder den Computer und das Internet dazu benötigen.

Die Internetrecherche müssen die Viertklässler jedoch erst lernen. Als Eltern muss man sie dabei anleiten, wie und wo man nach bestimmten Dingen sucht. Die Internetsicherheit spielt auch hierbei eine sehr große Rolle.

Im Zuge dieser Internetrecherchen müssen die meisten Viertklässler auch ein Referat halten. Das Vorgehen des Vorbereitens müssen die Kinder natürlich ebenfalls erst lernen. Anfangs ist dies noch alles Neuland für die Grundschüler, doch bereitet sie dieses Vorgehen gut auf die weiterführenden Schulen vor.

Wichtig! Auch wenn es nun auf die weiterführende Schule zugeht, sind Pausen als Ausgleich zum Lernen für Schüler besonders wichtig!

Unterstützen und Pausen gönnen

Wenn der Viertklässler nun komplexe Hausaufgaben aufhat, sollten die Eltern ihn unterstützen und ihm zeigen, wie man dabei am besten vorgeht. Aber trotz aller geforderten schulischen Leistungen und den Hausaufgaben sollte man regelmäßig für eine Auszeit sorgen.

In dieser Zeit sollten die Viertklässler ihre Gedanken schweifen lassen und einfach unbeschwert sein können. Gerade diese freie Zeit fällt jedoch vielen Eltern schwer.

Die Wahl der weiterführenden Schule

Ziel der vierten Klasse ist für die meisten Eltern ein bestimmter Notendurchschnitt, der es dem Kind erlaubt, ins Gymnasium oder die Realschule wechseln zu können. Sie bauen großen Druck auf ihr Kind auf, dass es diesen Notendurchschnitt schafft und organisieren jeden Nachmittag Nachhilfe.

Wenn ein Kind jedoch in der Grundschule nur durch Nachhilfe die geforderten Noten erreicht, so sollten die Eltern sich überlegen, ob die ausgewählte Schule künftig die richtige ist. Heutzutage gibt es viele unterschiedliche schulische Wege, um zum Ziel zu gelangen. Die meisten Kinder kommen auch mit weniger Stress zu diesem Ziel, auch wenn die schulische Ausbildung dann möglicherweise etwas länger dauert.