Liebstöckel in der Natur und Heilkunde als Würz- und Heilmittel
Liebstöckel ist auch als Maggikraut bekannt, denn sein typisches Aroma und der würzige Duft erinnern an die Flüssigwürze. Schon den Griechen und den Römern war Liebstöckel als Würz- und Heilmittel bekannt. Die Pflanze hilft beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden sowie auch bei Blasenleiden. Lesen Sie über die Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten von Liebstöckel.
Liebstöckel - Wirkung und Inhaltsstoffe
Levisticum officinale ist seine botanische Bezeichnung, volkstümlich gibt man ihm Namen wie
- Badkraut
- Gichtstock
- Liebstengel
- Lobstock
- Luststöckel
- Nervenkräutel
- Saukraut
- Sauerkrautwurz und
- Wasserkräutel.
Die hauptsächlichen Inhaltsstoffe sind
- Bergapten
- Carvacrol
- Isovaleriansäure
- Ligustilid
- Terpen und
- Terpineol.
Gesundheitliche Vorzüge von Liebstöckel
Zur Verwendung kommen die Wurzel, das Kraut und die Samen.
Liebstöckel wirkt
- appetitanregend
- auswurffördernd
- blähungstreibend
- blutreinigend und
- verdauungsfördernd.
Anwendung findet Liebstöckel vorrangig
- bei Blasen- und Nierenleiden
- Gicht
- Verdauungsbeschwerden
- Menstruationsbeschwerden und
- rheumatischen Beschwerden.
Äußere Anwendung findet Liebstöckel in Rheumabädern. Das ätherische Öl welches aus dem Liebstöckel gewonnen wird, findet Verwendung in der Aromatherapie, da hat das Liebstöckelöl eine stark beruhigende Wirkung.
Verwendung von Liebstöckel in der Küche
In der Küche finden vorwiegend die Blätter als Gewürz Verwendung, vorzüglich lassen sich damit
verfeinern. Das geschmackintensive Kraut wird in der salzarmen Küche als Salzersatz verwendet. Durch den kräftig-würzigen Geschmack und die Geschmacksintensität sollte behutsam mit Liebstöckel gewürzt werden. Liebstöckel lässt sich auch vorzüglich trocknen und bewahrt einen Großteil des herzhaften Aromas.
Liebstöckel wird bis zu zwei Meter hoch und wächst auch im eigenen Gemüsegarten problemlos. Da das Gewürz ähnlich wie "Maggi" riecht, wird es auch gerne als Maggi-Kraut bezeichnet.
- Die Samen sind häufig eine Zutat in Broten,
- während man die Liebstöckelblätter gerne zum Würzen von Salatdressings, aber auch von Fisch- und Fleischgerichten verwendet.
Liebstöckel schmeckt scharf und würzig und im Gegensatz zu manch anderen Kräutern äußerst intensiv. Selbst die Wurzeln dieser Pflanze kann man essen, indem man sie trocknet. Dieses Gewürz ist dann häufig in Wurst zu finden.
Liebstöckel kann problemlos getrocknet und dadurch lange Zeit haltbar gemacht werden. Zwar büßen die Blätter etwas an Geschmack ein, doch ist dieser noch immer so intensiv, dass man es verschmerzen kann. Die getrockneten Wurzeln und Samen hingegen schmecken nach dem Trocknen sogar noch intensiver als im frischen Zustand.
Merkmale und Standorte von Liebstöckel
Liebstöckel gehört zu der Familie der Doldenblütler, es ist eine ausdauernde, krautige Staude und kann eine Wuchshöhe bis zu zwei Meter erreichen. Schon zu Frühjahrsbeginn treibt der Liebstöckel kräftige Triebe aus, die erst rötlich sind und dann grün werden.
Der Liebstöckel wächst sehr schnell und ist schon bald eine hüfthohe Staude, deren Blätter grob gesägt sind und ein bisschen an glatte Petersilie erinnern. Der gelbliche Blütenstand wächst doldenartig und die Blüten sind eher unscheinbar, aber kräftig und fest. Die Blütezeit dauert von Juni bis August, aus den Blüten bilden sich später die Samen.
Liebstöckel ist winterhart und bevorzugt einen lockeren, humusreichen und feuchten Boden und sonnigen Standort. Ursprünglich kommt der Liebstöckel aus wärmeren Ländern, hat sich aber in unsere Gärten eingebürgert und kommt stellenweise wild vor.
Passend zum Thema
- Pflanzenheilkunde: Heilpflanzen und deren Wirkung
- Phytopharmaka - Wann können sie helfen und welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Naturheilmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Darmmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Nierensteine - Ursachen, Symptome und Behandlung der Nephrolithiasis
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
- Kräuter und Gewürze. Die nützlichsten Pflanzen der Natur - Kultur und Verwendung., Tessloff Verlag, 1980, ISBN 3788699108
- Phytogramm: Brennnessel und Liebstöckel, Der Hausarzt, 2016, Band 53, Nr. 10
- Liebstöckel (Levisticum officinale) - Traditionelle Arzneiheilkunde, Naturheilpraxis, 2015, Band 68, Nr. 11
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.