Elastase - Merkmale, Bedeutung und Werte

Die Elastase oder auch Pankreaselastase zählt zu den Verdauungsenzymen. Sie wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und von dort aus in den Dünndarm abgegeben. Die Elastase sorgt für die Spaltung von Aminosäuren. Bei einigen Erkrankungen können die Werte der Elastase zu hoch oder zu niedrig ausfallen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Merkmale, Bedeutung und Werte der Elastase.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Elastase - Merkmale und Bedeutung

Die Elastase oder auch Pankreaselastase zählt zu den Verdauungsenzymen. Sie wird ausschließlich in der Bauchspeicheldrüse, und zwar in den Azinuszellen, gebildet und von dort in den Dünndarm abgegeben.

Ermittelt man ihre Werte, können Aussagen über die Produktion der Verdauungsenzyme des Pankreas getroffen werden. Von der Bauchspeicheldrüse aus wird die Elastase in Form eines inaktivierten Enzyms in den Dünndarm abgegeben. Damit sie ihre Aufgabe - die Spaltung von Aminosäuren - erfüllen kann, muss sie dort erstmal aktiviert werden.

Elastasen des Menschen: Pankreaselastase, neutrophile Elastase und Co.

Beim Menschen liegen folgende Arten der Elastase vor:

  • Pankreas-Elastase, Elastase-1
  • Neutrophile Elastase, (Elastase-2)
  • Elastase-2B
  • Elastase-3A
  • Elastase-3B
  • Haut-Elastase
  • Myeloblastin
  • Chymotrypsin C
  • Azurocidin

Besonderheiten der pankreatischen Elastase

Die pankreatische Elastase zeichnet sich unter anderem besonders dadurch aus, dass sie während der Darmpassage außergewöhnlich stabil ausfällt. Zudem ist sie in sechsfach höherer Konzentration im Stuhl nachweisbar, verglichen mit der Menge im Zwölffingerdarm.

Bestimmung: Wissenswertes zu Elastase-Werten

Die Elastase wird in den meisten Fällen im Stuhl bestimmt. Doch auch im Blutserum sowie im Sekret der Bauchspeicheldrüse lässt sie sich nachweisen.

Die Bestimmung im Stuhl erfolgt, wenn der Arzt eine exokrine Pankreasinsuffizienz vermutet. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse.

Betroffen ist dabei der Pankreasteil, der für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig ist. Die exokrine Pankreasinsuffizienz geht mit Beschwerden wie

einher.

Elastase im Stuhl, Blutserum und Sekret der Bauchspeicheldrüse: Normwerte der Elastase

Je nach Probe gelten für die Elastaste folgende Normwerte:

  • im Stuhl: > 200 µg/g
  • im Blutserum: < 3,5 mg/ml
  • im Sekret der Bauchspeicheldrüse: 0,16 bis 0,45 g/l

Niedrige Elastase-Werte: Mögliche Erkrankungen bei Elastasemangel

In manchen Fällen kann ein Mangel an Elastase vorliegen. Wenn der Wert im Stuhl zwischen 100 und 200 Mikrogramm beträgt, ist von einer leichten bis mäßiggradigen Pankreasinsuffizienz die Rede.

Sinken die Werte unter 100 Mikrogramm, liegt eine schwere Funktionsstörung vor. Diese kann auf folgende Erkrankungen hindeuten:

Auch bei der Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) oder der zystischen Fibrose (Mukoviszidose) gehen mit niedrigeren Elastasewerten im Stuhl einher.

Erhöhte Elastase-Werte: Mögliche Erkrankungen bei Elastaseüberschuss

In folgenden Fällen können die Elastase-Werte in die Höhe steigen:

  • bei schweren Nieren- und Lebererkrankungen
  • bei einem plötzlichen Schub einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung

Was tun, wenn die Elastase-Werte verändert sind?

Liegen veränderte Elastase-Werte vor, werden in der Regel noch weitere Laborwerte bestimmt. Zu diesen zählen etwa

  • Lipase
  • Amylase
  • C-reaktives Protein und
  • Blutbild.

Möglich ist zudem eine Abdomensonografie. Sofern man die Ursache für die veränderten Werte herausgefunden hat, kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.