Präarthrose - Vorstufe der Arthrose

Als Präarthrose bezeichnet man die Vorstufe zu einer Arthrose. Dabei handelt es sich um bestimmte Merkmale an einem Gelenk, die zu einem späteren Zeitpunkt, in der Regel etwa in fünf bis zehn Jahren, eine Arthrose hervorrufen können. Zur bestmöglichen Vorbeugung müssen die Ursachen der Überlastung abgeklärt und Fehlstellungen vermieden werden. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Präarthrose.

Von Jens Hirseland

Der Begriff der Arthrose ist hinlänglich bekannt. Dabei handelt es sich um Gelenkverschleiß, bei dem das übliche Maß, das dem Alter entspricht, überschritten wird.

Weitaus weniger bekannt ist die so genannte Präarthrose. Sie stellt die Vorstufe zur eigentlichen Arthrose dar. Daher ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen, um dem Gelenkverschleiß entgegenzuwirken.

Krankheitsbild Arthrose

Immer mehr Menschen leiden in der heutigen Zeit unter Arthrose. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Senioren, sondern auch um jüngere Menschen, die erst um die 40 Jahre alt oder sogar noch jünger sind. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und reichen von

  • Übergewicht
  • berufsbedingten chronischen Überlastungen oder
  • Belastungen beim Sport bis hin zu
  • angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen.

Aber auch unfallbedingte Verletzungen eines Gelenks oder Vorerkrankungen wie beispielsweise

führen oftmals zu einer Arthrose.

Merkmale der Präarthrose

Einer sekundären Arthrose geht in der Regel eine so genannte Präarthrose voraus. Darunter versteht man bestimmte Merkmale, die an einem Gelenk oder an den Skelettabschnitten oder Weichteilen, die an dem Gelenk beteiligt sind, auftreten. Diese Merkmale führen mit großer Wahrscheinlichkeit etwa fünf bis zehn Jahre später zu einer Arthrose.

Zu solchen Merkmalen gehören zum Beispiel Dysplasien (Fehlbildungen) an den Gelenken. Des Weiteren unterscheidet man unfallbedingte Gelenkschädigungen wie

  • Bänderrisse
  • Knorpelschäden
  • Fehlstellungen des Gelenks (z.B. Patella-Dysplasie oder Hüftdysplasie)
  • gelenknahe Knochenbrüche

sowie vom Bewegungs- und Stützapparat unabhängige Auslöser wie zum Beispiel bestimmte Stoffwechselkrankheiten. Die Hämochromatose oder auch Eisenspeicherkrankheit zählt dazu. Ein großes Problem ist jedoch, dass eine Präarthrose oftmals nicht rechtzeitig erkannt wird, sodass die degenerativen Erscheinungen immer mehr fortschreiten, bis es schließlich zur Arthrose kommt.

Diagnose

Damit dies nicht eintritt, ist es wichtig, die Vorstufe zur Arthrose rechtzeitig zu erkennen. Um eine Präarthrose zu diagnostizieren, müssen sämtliche Strukturen, die an einem Gelenk beteiligt sind, wie

gründlich untersucht und beurteilt werden. Mithilfe von Schnittbildverfahren wie einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT), ist es möglich Achsenfehlstellungen oder Asymmetrien zu erkennen.

Eine Arthrose verhindern

Um zu verhindern, dass aus einer Präarthrose eine richtige Arthrose wird, ist es wichtig, die Ursachen der Überlastungen abzuklären und Fehlstellungen zu vermeiden. Als hilfreich gilt auch ein gezieltes Training zur Stärkung der Muskulatur, wie beispielsweise Schwimmen. Auf diese Weise lässt sich eine manifeste Arthrose vermeiden oder zumindest hinauszögern, was letztlich dem Patienten große Beschwerden erspart.

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