Giardiasis (Lambliasis) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Giardiasis zählt zu den Darminfektionen. Sie wird auch Lambliasis genannt.

Maria Perez
Von Maria Perez
Klassifikation nach ICD-10: A07.1
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Bei der Giardiasis handelt es sich um eine Durchfallerkrankung. Man bezeichnet sie auch als Lambliasis oder Lamblienruhr. Ausgelöst wird sie von dem Parasiten Giardia lamblia, auch Giardia intestinalis genannt, der zu den Geißeltierchen zählt.

Die Krankheit tritt vorwiegend in tropischen Ländern auf. Pro Jahr kommt es schätzungsweise zu 200 Millionen Krankheitsfällen auf der Welt. Besonders betroffen sind Kinder sowie Menschen mit verminderter Magensäure.

Ursachen und Übertragung

Hervorgerufen wird die Giardiasis von dem einzelligen Endoparasiten Giardia lamblia. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Trinkwasser, das mit infiziertem Tierkot kontaminiert ist. Darüber hinaus kann der Parasit durch Schmierinfektion oder verunreinigte Lebensmittel übertragen werden.

Zwei Formen

Bei den Giardien unterscheidet man zwischen zwei Formen. Dabei handelt es sich um die ruhende Form (Zyste) und die aktive Form (Trophozoid). Da Zysten in der Lage sind, auch außerhalb eines Körpers zu überleben, gelten sie als Verursacher der Giardiasis. So genügt bereits die Aufnahme von zehn Zysten, damit es zu einer Infektion kommt.

Sogar von beschwerdefreien Menschen werden die Einzeller monatelang ausgeschieden, wodurch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Giardiasis spielen die hygienischen Verhältnisse.

So liegt nach Schätzungen bei ca. 30 Prozent der Bevölkerung in Staaten mit unzureichenden hygienischen Verhältnissen eine Giardiasis-Infektion vor. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Darmkrankheit können zwischen 2 und 25 Tage vergehen.

Symptome

Bei den meisten erwachsenen Menschen kommt es durch eine Giardiasis-Infektion nicht zu Beschwerden. Unter Symptomen leiden vor allem Kinder und Menschen, deren Körper zu wenig Magensäure bildet.

Als typische Beschwerden gelten

In schweren Fällen kann es auch zu

kommen.

Bei Menschen, die unter einem geschwächten Immunsystem leiden, fällt der Krankheitsverlauf oft schwerer aus.

Diagnose

Besteht Verdacht auf eine Giardiasis, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Der Nachweis des Parasiten erfolgt durch eine frische Stuhlprobe.

Seit einigen Jahren steht auch ein Stuhl-Antigennachweis zur Verfügung, der auf ELISA basiert. In unklaren Fällen kann auch eine Darmbiopsie durchgeführt werden, bei der der Arzt eine Probe von der Schleimhaut des Dünndarms entnimmt. Mit dieser Methode lässt sich der Erreger fast immer nachweisen.

Behandlung

Liegt tatsächlich eine Giardiasis vor, erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika. Dabei werden die Wirkstoffe

  • Albendazol
  • Mebendazol
  • Tinidazol oder
  • Metronidazol

verabreicht. Bei starkem Durchfall mit hohem Flüssigkeitsverlust erhält der Patient spezielle Elektrolytlösungen. Wichtig ist, während der Behandlung auf den Konsum von Alkohol zu verzichten, um schwere Nebenwirkungen zu vermeiden.

Ärzte raten dazu, eine Giardiasis auch dann behandeln zu lassen, wenn keine Beschwerden bestehen. So scheiden die betroffenen Personen die Erreger aus, wodurch für andere Menschen die Gefahr einer Infektion besteht.

Normalerweise gehen die Beschwerden nach zwei bis drei Wochen wieder zurück. Mitunter kann es allerdings erneut zu einer Giardiasis kommen.

Vorbeugung

Einen Impfschutz gegen Giardiasis gibt es bisher nicht.

  • Reist man in Regionen, in denen schlechte hygienische Verhältnisse herrschen, empfiehlt es sich, sämtliche Lebensmittel vor dem Verzehr zu erhitzen.
  • Wasser oder Getränke sollte man stets nur aus versiegelten Flaschen oder Dosen trinken oder zuvor abkochen.
  • Außerdem ist es wichtig, die Hände regelmäßig mit Seife zu waschen.

Als besonders hoch gilt das Risiko einer Giardiasis-Infektion in Ländern wie Ägypten, Indien und der Türkei.

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