Achalasie - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Achalasie handelt es sich um eine Störung der Nahrungspassage in der Speiseröhre. Als Therapiemöglichkeit kommt auch eine Operation infrage.

Von Jens Hirseland
Klassifikation nach ICD-10: K22 Q39
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Die Achalasie zählt zu den eher seltenen Krankheiten. Bei dieser Erkrankung wird die Passage der Nahrung in der Speiseröhre gestört.

Ursachen

Zugrunde liegt der Achalasie eine neuromuskuläre Funktionsstörung. Das heißt, dass das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln nicht so funktioniert, wie es sollte.

Da der untere Ösophagussphinkter (Speiseröhrenschließmuskel) nicht erschlafft, lässt sich die Nahrung beim Schlucken nicht richtig in den Magen transportieren. Damit dies geschieht, muss die Muskulatur des Schließmuskels jedoch erschlaffen, denn der untere Speiseröhrenschließmuskel ist für den Transport der Nahrungsbestandteile in den Magen verantwortlich. Im Falle einer Achalasie wird außerdem der Übergang der sauren Magenflüssigkeit in die Speiseröhre verhindert.

Symptome

Als häufigstes Symptom treten bei den Betroffenen

auf. Darüber hinaus kann es immer wieder zu

kommen. Die Beschwerden bei einer Achalasie schreiten langsam aber sicher voran. Neben den Schluckproblemen kommt es auch zu einer Regurgitation, dem Aufstoßen von Nahrung. Diese Beschwerden können sich bis zum Erbrechen steigern, denn die geschluckte Nahrung staut sich in der Speiseröhre, da sie nicht zum Magen weitergelangt.

Weitere mögliche Symptome sind

Im Laufe der Zeit verliert der Patient immer mehr an Gewicht. Im schlimmsten Fall kann es zum Einatmen von Nahrungsresten kommen, wodurch die Gefahr einer lebensgefährlichen Lungenentzündung besteht.

Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung der Achalasie gibt es sowohl konservative als auch operative Möglichkeiten.

  • Im frühen Stadium können bestimmte Medikamente wie unter anderem Calciumantagonisten helfen, die jedoch starke Nebenwirkungen aufweisen.
  • Eine Alternative ist die pneumatische Dilatation, bei der die Speiseröhre mithilfe eines Ballonkatheters aufgeweitet wird.
  • Eine andere Variante ist das Injizieren von Botulinumtoxin, wodurch eine längere Muskelentspannung erreicht wird.

Ablauf der Operation

Zeigen diese Maßnahmen keinen Erfolg, wird ein operativer Eingriff durchgeführt. Dabei handelt es sich um die laparoskopische Kardiomyotomie nach Heller. Dabei nimmt man eine Längsspaltung des unteren Speiseröhrenschließmuskels vor, wodurch man die Engstelle, die von ihm verursacht wird, beseitigt.

In der heutigen Zeit führt man den Eingriff mithilfe einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) durch. Dazu werden mehrere kleine Hautschnitte gemacht, um das Laparoskop, das über eine Kamera verfügt, sowie weitere Instrumente einzuführen.

Das minimal-invasive Verfahren gilt als schonender für den Patienten, da keine größeren Hautschnitte erforderlich sind. Während des gesamten Eingriffs kann der behandelnde Chirurg das Operationsgebiet auf einem angeschlossenen Monitor betrachten.

Wird die Operation von einem erfahrenen Chirurgen ausgeführt, stehen die Chancen auf eine andauernde Beschwerdefreiheit in den meisten Fällen sehr gut.