Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration

Durch eine mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration lassen sich aus den Nebenhoden Samenzellen gewinnen. Die Methode wird durchgeführt, wenn der Mann keine Ejakulation vornehmen kann.

Von Jens Hirseland

Bei der mikrochirurgischen epididymalen Spermienaspiration (MESA) handelt es sich um eine Teilbehandlung der künstlichen Befruchtung. So gewinnt man dabei aus den Nebenhoden Spermien, die im Anschluss zur künstlichen Befruchtung der weiblichen Eizelle dienen.

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt das MESA-Verfahren vor allem, wenn der Mann unter einem Samenleiterverschluss leidet und deshalb nicht ejakulieren kann. In der Regel kombiniert man die mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration mit einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion, bei der eine Samenzelle unmittelbar in die Eizelle gespritzt wird.

Während das ICSI-Verfahren in Kombination mit der MESA-Methode als sehr erfolgversprechend gilt, sind die Chancen bei einer In-Vitro-Fertilisation dagegen deutlich geringer. So kann mit dem MESA-Verfahren nicht die Mindestanzahl an beweglichen und intakten Spermien gewonnen werden, die zwischen 50.000 und 100.000 beträgt.

Durchführung

  • Im Rahmen der mikrochirurgischen epididymalen Spermienaspiration erhält der Mann zunächst eine örtliche Betäubung.
  • Dann erfolgt das Freilegen des Samenleiters.
  • Aus den Nebenhoden entfernt der Operateur die Spermien dann mithilfe einer feinen Kanüle.
  • Die kleine Operation nimmt nur etwa eine halbe Stunde in Anspruch.

Als mögliche Nebenwirkungen gelten Schmerzen im Hodenbereich sowie die Entstehung eines Blutergusses.

Erfolgsaussichten der MESA-Methode

Die Erfolgsaussichten der MESA-Methode stuft man mit 75 Prozent als hoch ein. In einigen Kliniken werden die Samenzellen des Mannes sowie die Eizellen der Frau am gleichen Tag entnommen, damit möglichst frisches Material vorhanden ist.

Aber auch eine Kyrokonservierung ist mit den entnommenen Spermien möglich.