Voraussetzungen, Ablauf und Risiken verschiedener Methoden zur künstlichen Befruchtung

Unter einer künstlichen Befruchtung versteht man das Herbeiführen einer Schwangerschaft mithilfe von medizinischen Eingriffen. Sie kommt bei Paaren zur Anwendung, die auf natürliche Weise ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können. Die gewählte Methode ist abhängig von der Art der Unfruchtbarkeit und ob die Frau oder der Mann unfruchtbar ist.

Von Jens Hirseland

Mediziner bezeichnen die künstliche Befruchtung auch als assistierte Reproduktion. Dabei werden bestimmte Eingriffe angewandt, um Paaren zu helfen, die im Rahmen des Geschlechtsverkehrs keinen Nachwuchs erzeugen können.

Methoden

Im Prinzip erfolgt bei einer künstlichen Befruchtung die Entnahme von weiblichen Eizellen und männlichen Spermien. Nach einer speziellen Aufbereitung führt man diese wieder künstlich zusammen, was zumeist durch einen medizinischen Eingriff stattfindet.

Auf welche Weise eine künstliche Befruchtung erfolgt, ist unterschiedlich. So gibt es mehrere Methoden, deren Vorgehensweise verschieden ist. Dazu gehören:

  • die Insemination
  • die In-Vitro-Fertilisation (IVF)
  • die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
  • die Kyrokonservierung
  • die Samenspende
  • die testikuläre Samenextraktion (TESE)
  • die mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration (MESA)

Die Chancen, dass die künstliche Befruchtung von Erfolg gekrönt ist, sind von bestimmten Faktoren abhängig. Dazu gehören vor allem:

  1. das Lebensalter der Frau
  2. die Art der Befruchtungsmethode

Nachfolgend erklären wir einige Methoden kurz...

Verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung

Samenübertragung

Ist der männliche Samen nur gering fruchtbar, wird die Samenübertragung oder Insemination angewandt. Hier werden die Spermien des Mannes über einen Katheter in die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder den Eileiter gebracht, um damit die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen.

In Vitro Fertilisation

Die "Befruchtung im Reagenzglas" nennt man auch IVF (In Vitro Fertilisation), die Befruchtung findet außerhalb des Körpers statt. Dem Körper der Frau werden Eizellen entnommen und in einem Reagenzglas mit den Spermien zusammen gebracht. Diese befruchten die Eizellen und die so entstandenen Embryonen werden in die Gebärmutter gebracht.

Die so entstandenen Babys, nennt man umgangssprachlich Retortenbabys.

Künstliche Befruchtung

Für die künstliche Befruchtung unterzieht sich die Frau einer Hormonbehandlung. Es werden mehrere Embryonen (in Deutschland höchstens drei), in die Gebärmutter übertragen - damit will man die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen.

Wenn sich mindestens ein Embryo einnistet, kann eine Schwangerschaft entstehen.

Durch diese Methode, ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft größer als bei einer natürlichen Befruchtung. Aber auch das Risiko einer Fehlgeburt besteht.

Intracytoplasmatische Spermieninjektion

Bei einer schlechten Spermienqualität, wird auch die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt. Hier werden Spermien aus der Samenflüssigkeit gewonnen oder sie werden aus den Nebenhoden oder Hoden gewonnen.

Das Spermium wird direkt in die Eizelle gespritzt.

Gamete Intrafallopian Transfer

Gamete Intrafallopian Transfer (GIFT), ist ebenfalls eine Form der künstlichen Befruchtung, sie findet Anwendung, wenn die IVF erfolglos blieb. Dabei findet die Befruchtung aber im Körper der Frau statt.

Die entnommenen Eizellen werden zusammen mit den Spermien über die Bauchhöhle in den Eileiter implantiert oder sie werden mittels eines Katheters in den Eileiter gespült, sie gelangen also künstlich in den Eileiter.

Intratubare Zytogotentransfer

Eine weitere Variante ist der intratubare Zytogotentransfer (ZIFT), dabei werden die im Reagenzglas befruchteten Eizellen implantiert.

Die detaillierten Beschreibungen der einzelnen Methoden finden Sie auf den folgenden Unterseiten.