Bitterklee in der Natur, Heilkunde, Küche und Kosmetik
Bitterklee ist unter vielen anderen Namen bekannt wie Fieberklee, Biberklee, Bohnenblattkraut, Dreiblätterklee, Magenklee, Sumpfklee, Wasserklee und Wiesenmagenklee. Seine Namen geben Hinweis auf sein Aussehen und seine Verwendung. Der Bitterklee nimmt in der Reihe der Gewürz- und Arzneipflanzen keine herausragende Rolle ein und trotzdem überzeugt er mit hervorstechenden Eigenschaften.
Merkmale und Standorte
Bitterklee gehört zu der Familie der Fieberklee- oder Enziangewächse. Er ist mehrjährig und wird bis zu 30cm hoch. Seine Blätter erinnern an Klee und sind wie bei diesem dreigeteilt.
Kleine rot-weiße Blüten, die in dichten Trauben zusammenwachsen, sitzen auf einem blattlosen Schaft und einem hohlen Stängel. Kleine Härchen auf der Blütenoberseite verleihen ihnen ein leicht gefiedertes Aussehen. Bis zum Herbst entwickeln sich in den Bitterkleeblüten eiförmige Kapseln.
Da sich die Gebiete seines natürlichen Vorkommens immer mehr reduzieren, steht der Bitterklee in einigen Ländern unter Naturschutz. Er wächst gerne auf Moor- und Torfwiesen und bevorzugt einen lockeren, nährstoffreichen Boden sowie einen feuchten Standort.
Geschichtliches ist vom Bitterklee nicht belegt, Erwähnung findet er erstmals im 16. Jahrhundert, aber man weiß, dass Bauern ihren Magen-Darm kranken Tieren frischen Bitterklee zur Heilung zum Fressen gegeben haben.
Inhaltsstoffe
Bitterklee enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, darunter
- Alkaloide
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Cumarine und
- Mineralien.
Medizinische Wirkung
In der Naturheilkunde finden die Blätter, das Kraut und die Wurzel Verwendung.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Seine Wirkung gegen
hat man viele Jahre überschätzt, er wirkt aber
- kräftigend und stärkend
bei
Bitterklee wirkt
- verdauungsfördernd und appetitanregend,
überhaupt wirkt er sich günstig auf den gesamten Magen-Darm-Trakt aus.
Anwendungsart
Seine unzulänglichen Standorte erschweren das Sammeln. Im Hochsommer werden die dreilappigen, dunkelgrünen Blätter gesammelt. Diese werden getrocknet und später mit kaltem Wasser angesetzt, um dieses zum Sieden zu bringen. Dann wird der Sud knapp eine Minute gekocht. Diesen
sollte man ohne Zucker trinken.
In der Homöopathie findet der Bitterklee unter dem Namen Trifolii fibrii Verwendung.
- Umschläge mit frisch gepresstem Saft
sollen bei Hautkrankheiten helfen.
- Ein Weinauszug
- eine Tinktur und
- ein ätherisches Öl
werden aus dem Bitterklee gewonnen, um es zu Heilzwecken einzusetzen. Bitterkleeblätter kann man in der Apotheke und im Versandhandel erhalten.
Anwendungshinweise und Risiken
Bitterklee sollte nur in ganz kleinen Dosen getrunken werden, da er stark abführend wirken kann und unter Umständen zu
- Erbrechen oder
- Kopfschmerzen
führt. Wie sein Name schon sagt, schmeckt er sehr bitter. Bitterklee soll nicht bei
getrunken werden. Auch
- Schwangere
- stillende Mütter und
- kleine Kinder
sollten besser auf den Genuss verzichten.
Verwendung in der Küche
In der Küche findet der Bitterklee keine große Verwendung, doch es ist belegt, dass er in England
- als Hopfenersatz zum Bierbrauen
verwendet wurde; wegen dem herben Geschmack war er eine zusätzliche Würze. Mönche benutzten ihn beim Brotbacken, die gemahlenen Wurzeln dienen
- als Mehlersatz.
Viele
- Bitterschnäpse
enthalten Bitterklee, um die Verdauung anzuregen.
Anwendung in der Kosmetik
Als Kosmetikprodukt werden
angeboten, die Bitterklee enthalten. Hier soll Bitterklee die Haut festigen, schlaffe Konturen straffen und der Bitterklee will Faltenbildung vorbeugen.
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- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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