Kinderchirurg
Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung
Kinderchirurgen führen operative Eingriffe bei Kindern durch. Meist sind Kinderchirurgen in einer Kinderklinik tätig. Die Weiterbildung dauert mehrere Jahre, danach kann er sich in vielen Bereichen fortbilden.
Tätigkeitsgebiete
Ein Kinderchirurg behandelt Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Auch ungeborene Babys, die sich noch im Bauch ihrer Mutter befinden, können bereits von einem Kinderchirurgen untersucht werden.
Der Kinderchirurg führt die Diagnostik einer Erkrankung durch und behandelt diese dann operativ oder konservativ.
Auch die Nachsorge nach einer Behandlung erfolgt beim Kinderchirurgen. Zu den Behandlungsfeldern eines Kinderchirurgen gehören
- chirurgische und urologische Krankheiten
- Fehlbildungen
- Tumore in den Organen sowie
- Verletzungen und die Folgen eines Unfalls.
Die pränatale Chirurgie gehört auch zu den Aufgabenfeldern. Kinderchirurgen müssen andere Kenntnisse haben als Chirurgen, die Erwachsene behandeln. Zum einen sind die kindlichen Organe anders ausgeprägt als bei den Erwachsenen, zum anderen muss auch das Körperwachstum des Kindes mit berücksichtigt werden.
Kinder sind häufig ängstliche Patienten, da die Situation für sie fremd ist und sie häufig auch nicht verstehen, weshalb eine Behandlung erfolgen muss. Hier muss der Kinderchirurg viel Einfühlungsvermögen in seiner Behandlung zeigen.
Arbeitsplatz
Einige Kinderchirurgen haben Belegbetten in einem Kinderkrankenhaus, so dass sie sowohl die ambulante als auch die stationäre Behandlung bei dem Kind durchführen können. Diese Kinderchirurgen sind dann auch Belegärzte.
Kinderchirurgen können
- in einer Arztpraxis oder in einem Krankenhaus arbeiten.
Angestellte Kinderchirurgen sind meist
- auf einer Kinderstation oder
- in einem Kinderkrankenhaus tätig.
Aufgaben
Vor der Behandlung steht die Diagnostik der Erkrankung.
Meist wird diese bereits von anderen Fachärzten durchgeführt und der kleine Patient dann zusammen mit den Untersuchungsergebnissen zu einem Kinderchirurgen oder in ein Krankenhaus überwiesen.
Behandlungsmöglichkeiten
Ein Kinderchirurg behandelt angeborene Erkrankungen wie zum Beispiel einen Leistenbruch. Hat ein Kind eine Blinddarmentzündung, so erfolgt
- die Operation
von einem Kinderchirurgen. Einige niedergelassene Kinderchirurgen führen auch ambulante Operationen in der eigenen Praxis durch. Die Narkose des Kindes wird dann von einem speziellen Kinderanästhesisten durchgeführt.
sofern dies nicht beim Kinderarzt geschehen kann. Komplizierte Brüche müssen in der Regel operativ versorgt werden. In einigen Fällen
- muss der Knochen beispielsweise verschraubt werden.
Auch die Entfernung der Schrauben nach einigen Wochen oder Monaten wird von einem Kinderchirurgen durchgeführt. Kinder oder Babys, die einen Leistenbruch haben, werden vom Kinderchirurgen ambulant oder stationär operiert.
Ausbildung
Zu Beginn steht das Grundstudium der Medizin. Dieses dauert mindestens zwölf Semester und drei Monate. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung kann der Arzt seine Approbation erlangen.
Im Anschluss an das Grundstudium erfolgt das Facharztstudium, in dem sich der Arzt in einem Gebiet der Medizin spezialisiert. Die Kinderchirurgie ist eines dieser Teilgebiete neben der Urologie, der Allgemeinmedizin, der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Augenheilkunde und viele weitere mehr.
Bis ein Arzt Facharzt für Kinderchirurgie ist, dauert dies sechs Jahre. In dieser Zeit muss der angehende Kinderchirurg nicht nur im Bereich der Kinderchirurgie arbeiten sondern z.B. auch in der Chirurgie für Erwachsene, auf der Intensivstation und in der Notaufnahme.
Das Facharztstudium endet ebenfalls mit einer Prüfung. Voraussetzung für das Bestehen dieser Prüfung ist auch ein so genannter Operationskatalog mit chirurgischen Eingriffen, die der angehende Kinderchirurg selbstständig durchgeführt hat.
Die meisten Ärzte promovieren und tragen dadurch den Doktortitel "Dr. med.". Einige Kinderchirurgen studieren neben der Kinderchirurgie auch die Chirurgie für Erwachsene und sind dann Facharzt für Chirurgie und Kinderchirurgie. Diese Ärzte behandeln dann sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Weiterbildung
Ein Kinderchirurg kann durch Weiterbildungen diverse Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- physikalische Therapie
- kinderchirurgische Intensivtherapie
- balneologische und medizinische Klimatologie
- Bluttransfusionswesen
- medizinische Genetik
- Notfallmedizin oder
- Naturheilverfahren
erreichen. Sowohl angestellte als auch selbstständige Kinderchirurgen können regelmäßig an Fortbildungen zum Beispiel über
- die kassenärztliche Abrechnung oder
- neue Operationsmethoden
teilnehmen.
Mehr Informationen zum Berufsbild des Chirurgen finden Sie in unserem Artikel.
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