Wie man Kinderarbeit bekämpfen kann

Kinderarbeit hat weltweit viele Gesichter, von Kindersoldaten im Kongo, über Kinder an indischen Webstühlen, bis zu Kindern, die in afrikanischen Bergwerken und Steinbrüchen arbeiten müssen. Immer jedoch raubt die Kinderarbeit den Kindern ihre unbeschwerte Kindheit. Die Kinderarbeit zu bekämpfen, stellt somit ein enorm wichtiges Ziel dar, denn immer noch ist sie weit verbreitet. Informieren Sie sich über Möglichkeiten, Kinderarbeit zu bekämpfen.

Von Claudia Rappold

Positive und negative Kinderarbeit

Eine Möglichkeit, Kinderarbeit zu bekämpfen, wäre alle Produkte zu boykottieren, die mit Hilfe von Kinderarbeit hergestellt wurden. Aber wie soll man solche Produkte erkennen wenn sie bei uns in den Läden landen?

Die Kinder müssen teilweise unter sehr gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Sie ruinieren ihre Gesundheit, besuchen keine Schule und verlieren ihre kindliche Unbeschwertheit. Viele arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen und ihre Ausbeutung erinnert an Sklavenarbeit.

Aber nicht jedes arbeitende Kind wird ausgebeutet und nicht jede Kinderarbeit sollte bekämpft werden.

In vielen Teilen der Welt hat Kinderarbeit eine ganz wichtige Funktion. Es kommt auf die jeweilige Tätigkeit, auf die Verfassung, die Persönlichkeit und Alter des Kindes an, sowie ob die Arbeit seine Gesundheit oder die Bildungschancen beeinträchtigt.

Es ist abhängig von der Art der Arbeit und der Dauer der Arbeitszeit.

Ausbeuterische Kinderarbeit

Laut der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) Konvention gilt als ausbeuterische Kinderarbeit:

  • Sklaverei
  • Schulknechtschaft
  • Zwangsarbeit
  • Kinderarbeiter unter dreizehn Jahren
  • Kindersoldaten
  • Kinderprostitution
  • illegale Tätigkeiten und Arbeit, welche die Gesundheit und die Sicherheit beeinträchtigen

Von vielen Staaten wurde die Konvention unterzeichnet, um Gesetze zum Schutz ausbeuterischer Arbeit bei Kindern zu erlassen.

Fair Trade unterstützen

Absolute Armut ist der Hauptgrund, weshalb Kinder arbeiten müssen. Bei einem Wirtschaftswachstum werden sogar noch mehr billige Arbeitskräfte gebraucht.

Will man ausschließlich Lebensmittel und Konsumgüter aus Fairem Handel (Fair Trade) kaufen, erweist sich dieses Vorhaben als gar nicht so einfach. Es gibt nur wenige so genannter Sozialsiegel und man kann den Produkten weder am Preis noch am Herstellungsland ansehen, ob sie durch Kinderarbeit hergestellt wurden.

Kritisches Nachfragen beim Einkauf wird langfristig vielleicht etwas ändern, denn bewusste Kaufentscheidungen und verantwortliches Handeln kann etwas bewegen.

Boykott ist keine Lösung

Nur mit einem Boykott ist es nicht getan, dann verlieren die Kinder eventuell Arbeit ohne neue Überlebenschancen zu haben. Diese Kinder brauchen eine Lobby, eine Auffangmöglichkeit. Je mehr Verbraucher daher kritisch nachfragen und Unternehmen gezielt anschreiben, umso deutlicher wird ein Interesse an fairen Arbeitsbedingungen.

Verschiedene Hilfsorganisationen setzen sich für die betroffenen Kinder ein. Ein "terre des hommes"-Hilfsprojekt hilft zum Beispiel Kindern in indischen Steinbrüchen.