Ehe mit oder ohne Kinder? Unterschiedliche Ansichten zum Thema der Familiengründung

Die meisten Menschen heiraten, weil sie eine Familie gründen wollen. Doch der Wunsch nach der eigenen Familie ist nicht immer der Hauptgrund für eine Ehe. Ausschlaggebend für diese wichtige Entscheidung können auch noch viele andere Faktoren sein. Jedem Paar bleibt es individuell überlassen, ob sie eine Ehe mit oder ohne Kinder führen wollen. Ehe mit oder ohne Kinder? Lesen Sie über unterschiedliche Ansichten zum Thema der Familiengründung.

Von Kathrin Schramm

Junge Paare werden immer wieder damit konfrontiert, dass Kinder eine Bereicherung für die Ehe sein sollen. Kinder verändern eine Partnerschaft vollkommen, positiv und negativ. Das Paar hat nicht mehr so viel gemeinsame Zeit für sich und gerade mit kleinen Kindern kann man viele Dinge nicht oder nicht genauso tun, wie noch einige Jahre zuvor.

Kinder als Zeichen der gegenseitigen Liebe

Trotzdem sind Kinder eine absolute Bereicherung für jede Beziehung. Sie geben der Partnerschaft bzw. der Ehe einen Sinn und sind der Lebensinhalt ihrer Eltern. Immer wenn die Eltern ihre Kinder ansehen, werden sie daran erinnert, dass dieses kleine Geschöpf das Produkt ihrer Liebe ist. Und meist kann man Ähnlichkeiten mit dem Aussehen oder dem Verhalten von Mutter und Vater erkennen.

Kinder stärken das Wir-Gefühl

Kinder schweißen eine Beziehung zusammen. Mann und Frau haben durch ein Kind ein stärkeres Wir-Gefühl, als in den Jahren ohne Kinder.

Was in der kinderlosen Zeit ganz normal war, wird als Eltern etwas Besonderes: Zeit für sich alleine zu haben. Dafür schätzen die Eltern diese Zeit dann umso mehr und genießen sie ganz anders.

Den Kindern ein Vorbild sein

Die Kinder ahmen unbewusst ihre Eltern nach, wie sie sich verhalten, wie sie aussehen, wie sie miteinander kommunizieren. Kinder sehen ihre Eltern als Vorbild. Fragt man Eltern, so sehen sie es als absolute Bereicherung ihrer Beziehung an, dass sie ihren Kindern Werte vorleben können und ihnen alles beibringen dürfen, was sie zum Leben brauchen.

Gemeinsames Familienleben genießen

Außerdem wird es mit Kindern definitiv nicht langweilig. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr Zeit nehmen sie in Anspruch. Und das ist auch gut so.

Gemeinsame Familienunternehmungen, sei es in der Natur, in einem Freizeitpark oder in den Zoo machen den Alltag unterhaltsam und immer wieder aufs Neue abwechslungsreich. Gemeinsame Ausflüge stärken die Familie und schweißen sie mehr zusammen.

Besonders viele verheiratete Frauen möchten unbedingt eine Familie gründen
Besonders viele verheiratete Frauen möchten unbedingt eine Familie gründen

Fazit

Sicher sind Kinder anstrengend und die Eltern gehen regelmäßig an ihre Grenzen. Trotzdem wird man für seine Mühen auch belohnt, indem man zusehen kann, wie die Kinder aufwachsen. Irgendwann sind die Kinder aus dem Gröbsten heraus, werden erwachsen und man kann sich als Eltern darauf freuen, vielleicht bald Großeltern zu werden.

Heirat zwecks Familiengründung

Besonders bei jüngeren Paaren steht der Kinderwunsch jedoch oft im Vordergrund. Die negative Ausprägung dieses Wunsches ist es, dass viele Ehen übereilt geschlossen werden, weil der Wunsch nach einem Kind oder nach Kindern überwiegt.

Zwar ist eine gewisse Verliebtheit vorhanden, doch reicht es auch wirklich für ein ganzes Leben? Kinder machen die Sache nicht wirklich einfacher, denn sind sie erst einmal auf der Welt, gibt es kein Zurück mehr. Deshalb sollte man sich mit dem Kinderwunsch etwas Zeit lassen.

Die Liebe zwischen den Eltern muss genügend vorhanden sein denn die Familiengründung stellt die Ehe auf den Prüfstand
Die Liebe zwischen den Eltern muss genügend vorhanden sein denn die Familiengründung stellt die Ehe auf den Prüfstand

Unerfüllter Kinderwunsch

Viele Paare heiraten in der festen Absicht, eine Familie zu gründen. Doch leider bleiben auch viele Paare ungewollt kinderlos.

Wer sich erst einmal aktiv ein Kind wünscht, sich dann aber damit abfinden muss, das er keines bekommen wird, hat oft jahrelang daran zu kämpfen. Die ungewollte Kinderlosigkeit ist eine große Belastungsprobe für jede Ehe und Partnerschaft, und auch für den Freundeskreis, der sich fröhlich und sorglos vermehrt, und den man mit Neid betrachtet.

Die Entscheidung gegen Kinder

Sehr viele Paare entscheiden sich jedoch auch ganz bewusst gegen Kinder. Diese sehr persönliche individuelle Entscheidung wird vom Umfeld mit Sicherheit immer wieder hinterfragt. Dennoch bleibt es jedem Menschen selbst überlassen, wie er sein Leben gestalten möchte.

Wichtig ist bei der Entscheidung gegen eigene Kinder lediglich, dass beide Partner sich in ihrem Wunsch einig sind. Verzichtet einer der Partner nur dem anderen zuliebe auf ein eigenes Kind, so ist die Gefahr groß, dass die Beziehung früher oder später daran zerbricht.

Angst vor der Verwantwortung

Vor allem junge Menschen können sich häufig noch nicht vorstellen, wie es ist, ein eigenes Kind zu bekommen. Sie scheuen noch vor der Verantwortung zurück und sind unsicher, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt.

Sie haben Angst, ihr Leben würde sich mit Kind von Grund auf verändern und ihre Individualität und Freiheit ginge verloren. Wenn man noch nicht bereit für ein Kind ist, sollte man auf jeden Fall den richtigen Zeitpunkt abwarten und nicht übereilt oder unter dem Druck vermeintlicher gesellschaftlicher oder familiärer Erwartungen handeln.

Man sieht sich nicht in der Mutter- oder Vaterrolle

Doch nicht nur die Angst vor Verantwortung spielen bei der bewussten Entscheidung gegen Kinder eine mögliche Rolle. Viele Paare - besonders Frauen - müssen sich rechtfertigen, wenn sie sagen, dass sie keine Kinder möchten; ihnen wird beispielsweise Karrieresucht, Egoismus oder Geldgier vorgeworfen.

Auf Kinder zu verzichten, stellt für die Mehrheit immer noch ein Tabuthema dar; so fällt es vielen Menschen schwer, die Tatsache, dass man sich einfach nicht als Mutter oder Vater sieht, zu akzeptieren. Doch tatsächlich bleibt bei einigen Frauen und Männern das Bedürfnis, Eltern zu werden, einfach aus. Und solange sie damit zufrieden sind und deren Partner wissen woran sie sind bzw. genau so fühlen, sollte man daran nichts Verwerfliches sehen.

Im Gegenzug sollte man sich fragen, ob es eine gute Idee wäre, ein Kind zu bekommen, ohne dass man sich in der Mutter- oder Vaterrolle wirklich wohlfühlt. Wie kann es dann das Kind tun? Es ist eine Entscheidung, die jedem selbst überlassen werden sollte.