Populäre japanische Getränke

Japan verfügt seit Jahrtausenden über eine ausgeprägte Trinkkultur. So wurde beispielsweise bereits im neunten Jahrhundert japanischer Tee nach Europa exportiert. Es gibt einige populäre japanische Getränke, welche auch in japanischen Restaurants genossen werden können. Informieren Sie sich hier, was man in Japan trinkt, und welche japanischen Getränke man in japanischen Restaurants auf der Getränkekarte finden kann.

Von Kai Zielke

Japanischer Tee

Der Klassiker schlechthin ist natürlich zunächst einmal der japanische Tee.

Bancha

Diesem ist einerseits der Bancha zuzuordnen. Bancha ist ein grüner Tee, der aus den Blüten des Sencha Strauches gewonnen wird. Darüber hinaus enthält diese Teevariante vergleichsweise wenig Koffein, weshalb der Bancha Tee in Japan auch häufig von Kindern konsumiert wird.

Darüber hinaus enthält diese japanische Spezialität noch eine Vielzahl natürlicher Gerbstoffe, Kalzium und Eisen.

Letztlich kann man sich nach der Bestellung eines Bancha Tees auch darauf freuen, diesen bald trinken zu können. Schließlich hat dieser Tee nur eine Ziehzeit von etwa einer Minute, wobei das Ziehwasser auch nicht heißer als 80°C sein darf.

Genmaicha Tee

Eine weitere japanische Teespezialität ist der Genmaicha Tee. Interessant ist in diesem Zusammenhang vor allem die Zusammensetzung des Genmaicha Tees, welche diesem Getränk sein charakteristisches Röstaroma verleiht. So besteht der Genmaicha Tee zu Teilen auch aus gepoppten Reiskörnern, welche dementsprechend zuvor geröstet wurden. Der Genmaicha Tee ist in japanischen Restaurants ein Getränk, welches vor oder nach der Hauptspeise genossen werden sollte, damit man sich voll auf das Aroma dieser Spezialität konzentrieren kann.

Genmaicha Tee beinhaltet auch geröstete Reiskörner
Genmaicha Tee beinhaltet auch geröstete Reiskörner

Hōjicha

Bei diesem Tee handelt es sich um eine geröstete grüne Variante. Aufgrund des Röstens geht ein Großteil des Koffeins verloren. Der Säuregehalt des Hōjichas ist damit deutlich geringer, zudem ist er nicht so aufmunternd.

Er gilt als sehr magenfreundlicher Tee und wird besonders abends, auch von Kindern sowie älteren Menschen, getrunken. In Restaurants reicht man ihn auch zum Essen.

Mugicha

Mugicha ist ein Gerstentee, hergestellt aus gerösteten Gerstenkörnern. Man kann ihn dabei aufbrühen oder ein bis zwei Stunden kalt ansetzen, ebenso lässt er sich heiß oder kalt genießen.

Sake

Neben Tee stellt Sake das wichtigste Getränk in Japan dar. Dabei handelt es sich um einen Reiswein. Es gibt ihn als klare als auch als trübe Variante; der Alkoholgehalt beträgt 15 bis 20 Volumenprozent. Nicht zu verwechseln ist dieser mit Mirin, ebenfalls ein Reiswein; er wird jedoch lediglich zum Würzen verwendet.

Es gibt unterschiedliche Sake-Arten bzw. Güteklassen, die sich hinsichtlich des Zeitpunkts für die Zugabe des Alkohols unterscheiden:

  • Futsū-shu: Standardqualität
  • Junmai-shu sowie Honjōzō-shu: gute Qualität
  • Junmai Ginjō-shu sowie Ginjō-shu: sehr gute Qualität, Reiskörner verlieren beim Polieren 40 Prozent ihres Volumens
  • Junmai Daiginjō-shu sowie Daiginjō-shu: Reiskörner verlieren beim Polieren mindestens 50 Prozent ihres Volumens

Likör und Branntwein

Auch der Umeshu ist ein fester Bestandteil der japanischen Trinkkultur. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Likör, welcher aus den Ume-Aprikosen gewonnen wird.

Der Umseshu ist dabei ein Aperitif, welcher vor allem in den Sommermonaten als kühles Erfrischungsgetränk serviert wird. Die Beliebtheit dieses hochprozentigen alkoholischen Getränks dürfte nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen sein, dass der Umseshu auffallend mild schmeckt. So können diese Weinvariante auch Menschen genießen, welche sonst den Geschmack harten Alkohols nicht vertragen.

Shōchū beschreibt einen Branntwein, häufig bezeichnet man ihn auch als japanischen Vodka. Er hat einen Alkoholgehalt von 25 bis 43 Volumenprozent und ist sehr preisgünstig; aus diesem Grund wird er auch oft für Mixgetränke verwendet.

Softdrinks

Zuletzt gibt es in Japan natürlich auch eine Reihe japanischer Softdrinks, welche sich vor allem unter der Jugend einer großen Beliebtheit erfreuen. Einer der Marktführer ist Calpis.

Am ehesten erinnert Calpis an einen Milchjoghurt, welcher den Geschmack zahlreicher Früchte haben kann. Original Calpis Getränke dürfte es hierzulande aber nur in den wenigsten japanischen Restaurants geben, da diese erst nach Europa importiert werden müssen und entsprechend teuer sind.

Bei Ramune handelt es sich um ein kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk, welches einer Limonade ähnelt. Typische Geschmacksrichtungen sind zum Beispiel Litschi, Melone, Erdbeer oder Zitrus. Auffällig ist der Kugelverschluss; im Flaschenhals befindet sich eine Glasmurmel, die die Funktion eines Korkens übernimmt.