Barkeeping - Aufgaben und Ausbildung eines Barkeepers
In jeder Bar sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil und sowohl ihre Drinks als auch ihre Kunststücke beim Mixen der Cocktails gelten als Aushängeschild jeder guten Location. Die heimlichen Stars jeder Party sind nicht der DJ mit guter Musik oder gutaussehende Frauen, sondern Barkeeper, die dafür sorgen, dass man nie auf dem Trockenen sitzt. Der Beruf des Barkeepers ist seit jeher einer der aufregendsten Tätigkeiten überhaupt. Informieren Sie sich über die Bestandteile des Barkeepings und lesen Sie über die Aufgaben und Ausbildungsmöglichkeiten des Barkeepers.
Barkeeping: Definition und Bestandteile
Von Barkeeping ist die Rede, wenn man als Barkeeper hinter der Theke einer Bar arbeitet und dort verschiedene Drinks mixt und ausschenkt. Dabei kann es sich um eine gewöhnliche Bar oder auch eine spezielle Cocktailbar handeln. Eine weitere Bezeichnung lautet Barmann bzw. Bardame.
Handelt es sich ausschließlich um Cocktails, so wird der Barkeeper oftmals auch Barmixer genannt. Doch auch die Zubereitung weiterer Getränke, wie etwa Longdrinks etc., fällt in den Arbeitsbereich des Barkeepers.
Eine Bedienung, die in einer Kneipe hinter dem Tresen steht und Getränke zapft, ist entgegen der landläufigen Meinung noch lange kein Barkeeper. Nicht jeder Student mit einem Mixer in der Hand darf sich diesen Titel ohne entsprechende Ausbildung aneignen. Wer wirklich ein Künstler mit dem Shaker werden möchten, muss einige Grundvoraussetzungen mitbringen und sich auf einen mehrmonatigen Lehrgang einstellen.
Wer den Berufswunsch Barkeeper hat, muss unbedingt wissen, was unter diesem Begriff überhaupt offiziell zu verstehen ist. Hinter der Bar arbeiten kann jeder, der eine Zapfanlage bedienen und abkassieren kann. Solche Tresenkräfte werden jedoch nicht als Barkeeper bezeichnet, weshalb die Tätigkeit auch von fast jedem ausgeübt werden kann.
Aufgaben des Barkeepers
Der typische Barkeeper leistet weit mehr als landläufig angenommen wird, denn sein Aufgabenbereich ist breit gefächert. Normalerweise erfordert der Beruf des Barkeepers eine abgeschlossene Lehre als Restaurantfachmann sowie mindestens ein Jahr Berufserfahrung.
Zu den wichtigen Aufgabenbereichen zählen:
- die Bestellungsaufnahme
- die Getränkezubereitung
- eine kompetente Bedienung und Beratung
- die Vorbereitung/Pflege der Bar
- die Verantwortung im Barbereich
Getränke zubereiten und ausschenken
Barkeeper finden nicht nur in einer Cocktailbar ihren Arbeitsplatz; auch in gewöhnlichen Kneipen und Bars sowie in Restaurants oder Hotels spielt das Barkeeping eine Rolle. Zu den hauptsächlichen Aufgaben zählen dabei die Zubereitung und das Ausschenken der Getränke.
Dabei kann es sich neben den beliebten Cocktails auch um sämtliche andere Getränke handeln, wie etwa
- Shots
- Longdrinks oder
- Schankgetränke.
Ein guter Barkeeper weiß, wie man ein Bier richtig zapft und kann außerdem seine Gäste stets in Getränkefragen beraten.
Cocktails mixen
Die Hauptaufgabe des Barkeepers ist natürlich die möglichst schnelle und exakte Zubereitung der bestellten Cocktails. Dabei kennen sie die Zusammensetzung von über 100 verschiedenen Cocktails auswendig. Ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen ist ebenfalls notwendig, denn viele Gäste wollen mit kleineren Gesprächen oder kleinen Sprüchen bei Laune gehalten werden.
Barkarte zusammenstellen
Hinzu kommen aber noch Tätigkeiten, die sich der Wahrnehmung des Gastes zumeist völlig entziehen. So erstellt der Barkeeper nach seinen Vorstellungen die Barkarte, die einen guten Mix aus alkoholfreien und alkoholischen Cocktails bieten und sowohl klassische Cocktails als auch spezielle hauseigenen Mixgetränke aufweisen sollte.
Weiterhin fungiert der Barkeeper bei Personalmangel oder großem Andrang auch als normale Servicekraft hinter und vor der Theke und rechnet die bestellten Getränke dann ab. Nicht zuletzt muss der Barkeeper auch noch seine Cocktails im Hinblick auf den Wareneinsatz gewinnbringend kalkulieren und ab und an neue Kreationen anbieten.
Einkäufe tätigen
Vor Beginn des Abends hat er zudem die Bestände sämtlicher Getränke zu überprüfen und gegebenenfalls Zusatzlieferungen zu bestellen. Hinzu kommen die Vorbereitungsarbeiten für die Cocktails wie das Erstellen der Obst- oder Gemüsegarnitur und das Zerkleinern der Eiswürfel.
Nicht umsonst sind viele Barkeeper in ihrem Lokal auch gleichzeitig Servicechef und müssen ihre Aufmerksamkeit auf viele Bereiche lenken. Insgesamt ist der Barkeeper ein Berufszweig, dem trotz seiner Aufgabenvielfalt und hohen fachlichen Qualifikation nicht immer der nötige Respekt entgegengebracht wird.
Für diese Aufgaben benötigt er eine entsprechende Ausrüstung...
Das Equipment eines Barkeepers
Für die zahlreichen Aufgaben eines Barkeepers benötigt dieser ein umfangreiches Equipment. Ohne die nötige Ausstattung wird man es beim Barkeeping nicht weit bringen; in diesem Zusammenhang spielt auch immer die Optik eine Rolle, denn ein imposant dekorierter Drink schmeckt doch gleich viel besser.
Zu den wichtigsten Werkzeugen gehört zum einen der Shaker. In diesen kommen die einzelnen Bestandteile, um dann kräftigt geschüttelt zu werden. Wichtig sind außerdem Barsieb, Messbecher und Barlöffel.
Das Barsieb ist Bestandteil des Shakers; es dient dazu, das Eis, welches nicht gebraucht wird, im Shaker zurück zu lassen. Mithilfe des Messbechers misst man die einzelnen Zutaten in den gewünschten Mengen zusammen. Und der Barlöffel, ein sehr langer Löffel, wird benötigt, um Cocktails, die gerührt werden, statt geschüttelt, zuzubereiten.
Mithilfe eines Holzstößels kann man Limetten ausdrücken. Diese Früchte sind Teil vieler Cocktails; häufig benötigt man auch nur den Saft. Viele Barkeeper nutzen zudem ein Handtuch, in welches sie Eiswürfel legen. Anschließend wird mit einem Fleischhammer draufgehauen, und schon hat man Crushed Ice.
Diverse Gläser sind natürlich das A und O. Hiervon gibt es diverse Formen, wie
- das Cocktailglas
- das Longdrinkglas sowie
- den Tumbler.
Zwecks Dekoration eignen sich diverse
- Trinkhalme
- Rührstäbe
- Cocktailspieße
- Schirmchen sowie
- Früchte.
Anforderungen an einen Barkeeper
Richtige Barkeeper sind in der Lage, jeden Cocktail ohne Messbecher und Rezept zu mixen, außerdem können sie einen komplett neuen Drink nach Wünschen des Gastes ohne Probleme kreieren. Dazu kommen natürlich die allseits beliebten Tricks mit Shaker sowie ein stilvolles und elegantes Auftreten.
Der Barkeeper sollte außerdem über Smalltalkqualitäten verfügen; zudem ist Kreativität gefragt, wenn es darum geht, die Karte zusammen zu stellen. Ebenfalls hilfreich für diesen Job sind
- Einfühlungsvermögen
- Menschenkenntnis
- Flexibilität
- Teamfähigkeit
- selbstständige Arbeitsweise
- Belastbarkeit
- Freundlichkeit
- Improvisationstalent
Ohne Erfahrung in der Gastronomie sieht es sehr düster mit dem Berufswunsch Barkeeper aus. Man muss über eine abgeschlossene Ausbildung im Gastgewerbe verfügen und darüber hinaus mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorweisen können.
Wer keine Ausbildung in dieser Branche absolviert hat, muss mindestens fünf Jahre in der Gastronomie tätig sein, bevor er die Ausbildung zum Barkeeper beginnen darf.
Spätere Arbeitgeber sind dann weniger Diskotheken und Strandbars, sondern vielmehr internationale, anspruchsvolle Hotelketten und Eventagenturen, die ihr zahlungskräftiges Publikum nur ausgebildeten Fachleuten anvertrauen möchten.
Auf die Ausbildung zum Barkeeper gehen wir im Folgenden noch etwas genauer ein...
Ausbildungsmöglichkeiten zum Barkeeper
Es gibt wohl kaum einen cooleren Beruf als jenen des Barkeepers. So stehen diese locker hinter dem Tresen, mixen die angesagtesten Drinks und scheinen auch bei den weiblichen Gästen stets gut anzukommen.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich viele für diesen Beruf interessieren. Doch welche Ausbildung muss man eigentlich durchlaufen, damit man sich als echter Barkeeper bezeichnen kann?
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Berufsbezeichnung Barkeeper bis heute nicht geschützt ist. Dementsprechend kann eigentlich jeder dieser Tätigkeit nachgehen.
Dies dürfte auch der Grund sein, warum viele Kneipen, Discotheken und Bars mit günstigen Teilzeitkräften arbeiten, welche keinerlei Ausbildung genossen haben. Insbesondere in der gehobenen Gastronomie ist es aber trotzdem üblich, dass hierfür qualifizierte Arbeitskräfte eingesetzt werden.
Die Qualifikation zum Barkeeper
Eine solche Qualifikation ist über mehrere Wege zu erreichen. Dies wäre einerseits eine Ausbildung im Gastronomiegewerbe, wobei es sich in der Regel um eine Ausbildung zum Restaurant- oder Hotelfachmann handelt.
Daraufhin kann eine private Barschule besucht werden. Diese bereitet den Teilnehmer auf die Prüfung der Industrie- und Handelskammer vor, welche mit der Qualifikation des geprüften Barmixers abgeschlossen werden kann.
Um aber überhaupt an dieser Prüfung teilnehmen zu können, muss man einige Kriterien erfüllen. Sollte man keine zuvorige Ausbildung im Gastronomiegewerbe absolviert haben, muss eine mindestens vierjährige Tätigkeit als Barkeeper nachgewiesen werden. Im Falle einer Ausbildung verkürzt sich dieser Zeitraum auf ein Jahr.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann an der Prüfung zum geprüften Barmixer teilgenommen werden. Nach einem weiteren Jahr Berufserfahrung nach dieser Prüfung kann dann wiederum die höchstmögliche Fortbildung absolviert werden.
Beim Bestehen dieser kann man sich dann als geprüfter Barmeister bezeichnen. In einem solchen Fall verfügt man dann über jenes Fachwissen und all jene Kenntnisse, welche einen befähigen, selbstständig eine Bar zu führen und in leitender Position zu agieren.
Ausbildungsdauer und Prüfungsbestandteile
Die Ausbildung an sich dauert ein halbes Jahr, wenn man sie in Vollzeit absolviert und 12 Monate, wenn man den Lehrgang nur in Teilzeit besuchen kann. Am Ende des Unterrichts steht eine Abschlussprüfung, die sowohl einen praktischen als auch einen theoretischen Teil hat. In der praktischen Hälfte muss der Prüfling zeigen, dass er nicht nur Cocktails mixen und dekorieren, sondern auch mit Menschen umgehen kann.
Der theoretische Teil besteht hingegen vorwiegend aus Zutatenlehre und der Abprüfung des Wissens über die verschiedenen Utensilien und Barbereiche. Des Weiteren muss der angehende Barkeeper hier auch beweisen, dass er zumindest über ein grundlegendes Know-How im Bereich der Betriebswirtschaftlehre verfügt.
Schließlich soll mit dem Betreiben einer Cocktailbar auch ein gewisser Gewinn erwirtschaftet werden. Barkeeper müssen demnach vor allem wissen, wie man Zutaten günstig einkauft und die Bücher in Ordnung hält.
Die Deutsche Barkeeper Union
Als Barkeeper kann es sich schließlich noch lohnen, sich der Deutschen Barkeeper Union anzuschließen. Hierdurch profitiert man vor allem aus rechtlicher Sicht und hat einen Ansprechpartner im Falle von Problemen, welche im Zusammenhang mit dem Beruf auftauchen.
Insgesamt ist der Beruf des Barkeepers ein relativ diffuses Berufsbild, welches dank der IHK nun aber trotzdem über Qualifikationsgrade verfügt. Sollte man sich deshalb als Barkeeper versuchen wollen, sollten die zwei Prüfungen der IHK absolviert werden.
- Das große Lehrbuch der Barkunde: Ein praktischer Leitfaden für Berufsbarkeeper, Barmeister und Barmanager, Matthaes, 2007, ISBN 387515018X
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