Tipps für eine kräftige Lunge - Muskeltraining, Atmung, Dampfdusche und Co.

Eine kräftige Lunge ist die beste Voraussetzung für eine effektive und harmonische Atmung. Diese ist die Basis für das seelische Gleichgewicht, für eine langfristige Mobilität und das koordinierte Ausführen von Bewegungsabläufen. Bei lungenkranken Menschen können gezielte Trainingsmaßnahmen dazu beitragen, das Lungenvolumen zu erhöhen und die Beschwerdeintensität zu minimieren.

Maria Perez
Von Maria Perez

Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ des Menschen, das die Atmung und somit die Versorgung der Organe mit Sauerstoff ermöglicht. Die Atmung lässt sich in zwei Phasen unterscheiden. Während die Ausatmung relativ passiv erfolgt, sind für das Einatmen diverse Muskeln verantwortlich.

Der stärkste dieser Muskeln ist das Zwerchfell. Während der Einatemphase verändert er seine Form, er flacht ab. Dadurch werden die Bauchorgane in die Richtung des Steißbeins gedrückt; die Lunge erhält eine größere Ausdehnungsfläche und ist in der Lage, viel Luft aufzunehmen.

Andere Muskeln unterstützen das Zwerchfell. Nur wenn sie gut trainiert sind, funktioniert die Atmung optimal. Durch spezielle Atemübungen lässt sich die Lunge kräftigen.

Muskeltraining

Eine kräftige Lunge versorgt alle Organe besser mit Sauerstoff, der Muskelaufbau im Körper erfolgt ökonomischer, die sportlichen Leistungen verbessern sich. Allerdings lässt sich auch ein umgekehrtes Zusammenspiel zwischen Atmung und sportlicher Leistung feststellen.

So besitzen das Ausdauer- und Krafttraining einen sehr großen Einfluss auf die Stärkung der Lunge. Selbst chronisch Kranken wird die regelmäßige körperliche Betätigung unter moderater Belastung empfohlen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass asthmakranke aktive Personen bis zu 15 Prozent mehr Kondition besitzen können, als inaktive Gleichaltrige, die gesund sind. Natürlich sollten sie unter gleichzeitiger ärztlicher Beobachtung stehen und stets ein Notfallmedikament zur Verfügung haben.

Dennoch kann belegt werden, dass der Medikamentenverbrauch bei sportlichen Asthmatikern und selbst bei COPD-Erkrankten gegenüber inaktiven Lungenkranken deutlich geringer ist.

Tipps zur Durchführung

Zu den geeigneten Sportarten, besonders nach einer Lungenerkrankung, zählen

Vor dem Training sollte man sich ausreichend dehnen. Die Trainingsintensität lässt sich kontinuierlich steigern; anfangs sollten es 20 bis 30 Minuten sein. Wenn man außer Atem gerät und/oder Herzrasen bekommt, sollte man aufhören.

Atemtraining

Doch auch Letzteren ist es dringend zu empfehlen, ein Atemtraining durchzuführen. Dieses beinhaltet unter anderem Entspannungsübungen, durch die sich Asthmaanfälle minimieren lassen. Bei COPD-Erkrankten nimmt das Lungenvolumen ohne sportliche Betätigung noch schneller ab.

Die menschliche Atmung grafisch dargestellt
Die menschliche Atmung grafisch dargestellt

Besonders wichtig: die Bauchatmung

Doch auch Gesunde sollten auf ihre Atmung achten. Die so wichtige Bauchatmung geht leider in der heutigen Zeit bei den meisten Menschen verloren.

Doch gerade sie kräftigt die Lunge und stabilisiert den Körper. Sie sorgt für eine ausgewogene Balance. Die meisten Sportler beschäftigen sich schon aus diesem Grunde sehr intensiv mit dem Training ihres Atemzentrums.

Außerdem beeinflusst die Lungenaktivität nicht nur die Mobilität, sondern auch den Stoffwechsel und die Psyche. Wer wiederum ausgeglichen ist, kann höhere Leistungen erzielen und besitzt ein geringeres Verletzungsrisiko.

Einige Sportarten kombinieren das körperliche Training mit dem Erlernen von Atemtechniken. Als Beispiele seien Yoga und Pilates erwähnt.

Durchführung

In Sachen Vorbereitung sollte man auf folgende generelle Punkte achten:

  • nie mit vollem Magen üben
  • sich Zeit nehmen
  • bequeme Kleidung tragen
  • sich entspannen
  • au eine ruhige Umgebung achten

Man nimmt eine lockere, aber gerade Standhaltung ein; die Beine stehen schulterbreit, die Arme hängen locker vom Körper herab. Nun atmet man durch die Nase ein und wieder aus.

Für die Durchführung der Übungen bedient man sich der Vollatmung: man atmet in den Bauch ein, dann in die Brust und die seitlichen Rippenbögen. Hilfreich sind folgende Übungen:

  1. Einatmen: Arme nach vorne, dann nach oben strecken, kurz halten. Ausatmen: Arme langsam wieder senken
  2. Übung 1, während des Ausatmens jedoch Oberkörper mit Schultern und Armen vornüber fallen lassen, an die Fußgelenke fassen und laut "Ha" rufen, um die restliche Luft rauszulassen
  3. Einatmen: Arme seitlich ausstrecken, Handflächen nach unten. Ausatmen: Arme langsam senken
  4. Einatmen: Arme seitlich ausstrecken, kurz halten. Ausatmen: sich selbst umarmen

Dampfdusche

Eine weitere Möglichkeit, die Lungenfunktion zu optimieren, ist die Verwendung einer Dampfdusche. Sie lässt sich sogar im eigenen Badezimmer installieren.

Eine Dampfdusche ermöglicht sowohl die Reinigung des Körpers, als auch das Inhalieren von Wasserdampf. Letzteres kann die Atmung erleichtern und diverse Erkrankungen lindern, zum Beispiel

Zudem lockert heißer Wasserdampf die Muskulatur. Ähnlich wie bei einem Saunabesuch werden beim Dampfduschen der Zellstoffwechsel und der Kreislauf angeregt sowie das Immunsystem gestärkt.

Zugleich tritt ein Entspannungseffekt ein. Der Stressabbau nach einem arbeitsreichen Tag ist ebenfalls wichtig, damit eine tiefe und gleichmäßige Atmung erfolgen kann.

Doch auch ohne eine spezielle Dampfdusche ist dieser Punkt durchführbar: nach einer ausgiebigen heißen Dusche verbleibt man einfach 20 Minuten im Badezimmer; natürlich sollten Fenster und Tür geschlossen bleiben.