Rückenbandagen - Einsatz, Funktion und Anforderungen

Rückenbandagen sind Stützverbände für den Lenden- oder Brustwirbelbereich, die nach Verletzungen des Halteapparates, beim Sport, im beruflichen Alltag oder bei körperlichen Aktivitäten in der Freizeit getragen werden, um die Wirbelsäule zu stützen und Überbeanspruchungen zu vermeiden. Sie besitzen außerdem wärmende oder kühlende Eigenschaften. Informieren Sie sich über den Einsatz und die Funktion von Rückenbandagen, und lesen Sie über wichtige Anforderungen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Rückenbandagen - Merkmale und Funktion

Der Rücken des Menschen hat die Aufgabe, den Körper durch den Alltag zu tragen. Eine gesunde Wirbelsäule stellt die Voraussetzung dafür dar. Kommt es zu Beschwerden oder Schmerzen, büßt man auch an Lebensqualität ein.

Zu solchen Beschwerden kann es aufgrund von unterschiedlichen Faktoren kommen:

Nach statistischen Angaben liegt jeder dritten Krankschreibung in Deutschland ein Rückenleiden zugrunde. Fehlhaltungen und einseitige Belastungen sind meist die Ursache.

Dysbalancen von Muskelgruppen lösen Verspannungen aus, diese wiederum können dazu führen, dass Bandscheiben aus ihrer Position rutschen und Nerven einklemmen.

Die Folge sind Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, manchmal Lähmungen. Betroffene nehmen Schonhaltungen ein, die zu weiteren Verspannungen führen.

Aufgrund der Schmerzhaftigkeit ist es schwierig, diesen Kreislauf zu durchbrechen, zumal Fehlhaltungen im Laufe der Zeit von den Betroffenen nicht mehr bemerkt werden. Eine Rückenbandage kann dafür sorgen, dass der Rücken in einer ergonomischen Position verbleibt und beanspruchte Muskelpartien entlastet werden.

Effekte

Eine Rückenbandage kann

  • bei schwerer körperlicher Arbeit Unterstützung geben
  • bei Haltungsfehlern die Haltung korrigieren und Schmerzen lindern
  • bei Verletzungen an den Rippen die Regeneration fördern

Bei allen Rückenbandagen entscheiden das Material und die Verarbeitung ebenso wie die Passgenauigkeit über den jeweiligen Stützeffekt. Zusätzlich besitzen Rückenbandagen je nach verwendetem Material einen wärmenden oder kühlenden Effekt.

Warme Muskeln verspannen nicht so schnell, so dass die wärmende Eigenschaft häufig als sehr angenehm empfunden wird. Bei Entzündungen bewähren sich kühlende Bandagen. Jedoch können Rückenbandagen sportliche Betätigungen nicht ersetzen.

Einsatzgebiete der Rückenbandage

Rückenbandagen gehören zum medizinischen Bedarf. Sie lassen sich im Sanitätshaus oder in diversen Onlineshops erwerben. Hersteller bieten sie für verschiedene Wirbelsäulenabschnitte an.

Bandagen für die obere Rückenpartie

Für den oberen Rückenbereich gibt es so genannte Geradehalter. Sie bestehen aus elastischen Materialien, die möglichst luftdurchlässig sind, und besitzen die Form von Rucksackverbänden. Die Stärke der Kompression und ihre Passgenauigkeit lässt sich über Träger beziehungsweise Klettbänder einstellen.

Für einen zusätzlichen Stützeffekt können integrierte Kunststoffteile sorgen. In einige Modelle sind Magnete eingefügt, die für einen guten Energiefluss sorgen sollen. Über deren Wirksamkeit herrschen allerdings geteilte Meinungen vor.

Bandagen für die mittlere und untere Rückenpartie

Einige Rückenbandagen, die wie ein Rucksack getragen werden, umschließen auch den mittleren bis unteren Rückenbereich. Die meisten Modelle besitzen in der Taillengegend eine kreuzweise Bandagierung; häufig sind im Rückenteil Stützstäbchen integriert.

Schutz im Lendenwirbelbereich

Soll nur der Lendenwirbelbereich gestützt werden, ist die Anschaffung einer Lendenwirbelbandage empfehlenswert.

Anforderungen: Tipps zur Auswahl

Rückenbandagen können unterschiedliche Aufgaben besitzen. Allen gemein ist die stabilisierende Wirkung, die sie auf bestimmte Wirbelsäulenabschnitte ausüben sollen. Diese variiert je nach Material.

Generell sollten Rückenbandagen

  • optimal an den Rückenbereich sowie das bestehende Problem angepasst werden
  • ein elastisches Material aufweisen
  • einen hohen Tragekomfort garantieren
  • Schlaufen zur individuellen Einstellung haben
  • optimal passen

Das Material

Relativ weitmaschig gewebte und natürliche Materialien besitzen eine hohe Atmungsaktivität, die besonders bei körperlicher Aktivität, bei längerer Tragedauer oder bei Positionierung in Achselnähe von Vorteil ist. Dafür besitzen diese natürlichen Materialien aber leider nur eine geringe Stützwirkung. Enthält die Rückenbandage beispielsweise einen hohen Baumwollanteil, bietet sie ein recht angenehmes Hautgefühl.

Die benötigte Elastizität erhält die Bandage aber erst durch einen gewissen Anteil dehnbarer synthetischer Materialien. Eine besonders hohe Stützfähigkeit bieten Rückenbandagen aus Neopren.

Manchmal kommt es aber hauptsächlich auf die wärmende Wirkung der Bandage an; die Stützfunktion spielt dann nur eine untergeordnete Rolle. Rückenbandagen, die einen hohen Wollanteil besitzen oder mit Heizelementen ausgestattet sind, verhindern Unterkühlungen der Muskulatur und minimieren damit Muskelverspannungen. In die neuesten Modelle sind Phasenwechselmaterialien integriert.

Die Größe

Damit eine Rückenbandage die gewünschte Wirkung erzielt, muss sie gut passen. Einige Modelle werden in Einheitsgrößen angeboten. Sie sind preiswerter als konfektionierte Bandagen, erfüllen ihre Stützfunktion aber nur bedingt.

Eine zu weite Bandage kann die Wirbelsäule nicht stabilisieren. Ist die Bandage zu eng, schnürt sie den Körper ein. Im schlimmsten Falle schadet sie mehr, als dass sie dem Träger nützt.

Vor dem Kauf empfiehlt sich das genaue Ausmessen der jeweiligen Körperregion. Wer unsicher ist, kann sich im Sanitätshaus oder beim Orthopäden beraten lassen.

Weitere Kaufkriterien

Auch die Verarbeitung spielt bei der Auswahl einer Rückenbandage eine große Rolle. Da sie meist über einen längeren Zeitraum getragen wird und ihre Anschaffung recht kostenintensiv ist, sollte sie nach Möglichkeit eine lange Lebensdauer besitzen.

Hierzu zählen unter anderem sauber verarbeitete Abschlüsse, die auch nach mehrmaliger Benutzung nicht splissen. Nähte sollten sauber vernäht sein, damit sie nicht reißen, aber auch keine Druckstellen auf der Haut hinterlassen. Im besten Fall ist die Bandage waschbar.