Hängende Augenlider oder nur müde Augen? Erste Anzeichen von Muskelschwäche beachten

Von Nicole Freialdenhoven
15. Oktober 2013

Nach einer viel zu kurzen Nacht schauen die meisten Menschen mit müden Augen in den Spiegel. Es ist jedoch wichtig zwischen müden Augenlidern, die im Laufe des Tages zu ihrer normalen Form zurückfinden und wirklich hängenden Augenlidern zu unterscheiden - letztere können nämlich ein Zeichen für Muskelschwäche sein. Die Myasthenie - so wird Muskelschwäche in der Fachsprache genannt - macht sich zunächst durch Kleinigkeiten bemerkbar, ehe sie sich ausbreitet.

Bei der Myasthenie liegt eine Störung der motorischen Endplatte vor, die das elektrische Signal, das das Gehirn über die Nerven an den betreffenden Muskel schickt, in die mechanische Reaktion übersetzt. Das heißt, wenn das Gehirn den "Befehl" gibt, nach einem Glas Wasser zu greifen, spielt der Arm- oder Handmuskel nicht richtig mit. Die betroffenen Muskeln ermüden schnell und können irgendwann ganz gelähmt sein. Erreicht die Myasthenie die Atemmuskulatur, kann es sogar zum Tod kommen.

Je eher die Myasthenie erkannt wird, umso besser kann sie behandelt werden. Dazu stehen unterschiedliche Therapien zur Verfügung, zum Beispiel Medikamente, die die gestörten "Schaltstellen" im Körper reparieren. In manchen Fällen hilft eine Entnahme der Thymusdrüse, ein Organ das oberhalb des Herzens sitzt und Prozesse des Immunsystems steuert.