Was ist Sperma genau und wie wird es produziert?

Als Sperma bezeichnet man die Befruchtungsflüssigkeit des Mannes. Es wird größtenteils von der Prostata und den Samenbläschen produziert.

Von Jens Hirseland

Sperma wird auch Samen oder Samenflüssigkeit genannt. Dabei handelt es sich um eine weiß-graue Flüssigkeit, die kastanienartig riecht. Zu ihrem Austritt aus der Harnröhre kommt es bei einer Ejakulation (Samenerguss).

Die Spermein bestehen aus:

  • Kopf
  • Hals
  • Mittelstück
  • Schwanzstück

Im Kopf sind die Erbinformationen enthalten, sowie Enzyme, die das Eindringen zur Befruchtung ermöglichen. Das Mittelstück dient der Energiegewinnung und mithilfe des Schwanzstücks wird die Wanderung zur Eizelle ermöglicht.

Die Produktion des Seminalplasmas

Zusammengesetzt wird Sperma aus:

  1. Spermien
  2. dem Samenplasma, das man auch Seminalplasma nennt
  3. den Epithelzellen der Hodenkanälchen

Mit der Produktion der Spermien beginnen die Hoden ab der Mitte der Pubertät.

Im Falle von Vaginalverkehr kommt es durch den Kontakt des männlichen Spermas mit der weiblichen Eizelle zu deren Befruchtung.

In der Regel sind im Sperma mehrere Millionen Spermien je Milliliter enthalten. Bei einem Samenerguss kommt es zum Austritt von etwa 2 bis 6 ml Sperma, wobei sich ca. 20 bis 150 Millionen Spermien in einem 1 ml befinden. Mithilfe der Samenflüssigkeit können die Spermien zur Eizelle der Frau gelangen.

Doch auch ohne Stimulation, zum Beispiel beim unwillkürlichen Samenerguss in der Nacht - man spricht von der so genannten Pollution - kann Sperma ausgestoßen werden. Dabei werden Spermien abgegeben, die bereits über 10 Tage lang reif sind.

Herstellung in der Prostata

Hergestellt wird das Sperma zu 95 Prozent von der Prostata (Vorsteherdrüse) und den Samenbläschen. Die restlichen 5 Prozent stammen aus den Hoden.

Der Hoden, der aus ca. 250 voneinander getrennten Läppchen besteht, gilt als männliche Keimdrüse. Die einzelnen Läppchen sind mit geschlängelten Hodenkanälchen ausgestattet. Dort kommt es zur Entwicklung der Spermien.

Bis die Spermien herangereift sind, vergehen in der Regel 72 Tage. Nach ihrer Reifung werden sie zu ihrem Speicherplatz, den Nebenhoden, transportiert.

Auch die Prostata spielt bei der Produktion des Spermas eine wichtige Rolle. So wird von der kastaniengroßen Vorsteherdrüse ein milchiges, dünnflüssiges Sekret abgesondert, in dem unterschiedliche Substanzen wie das PSA (Prostataspezifisches Antigen) oder saure Phosphatasen enthalten sind.

Während eines Samenergusses haben diese Substanzen eine bewegungsfördernde Wirkung auf die Spermien.

Herstellung in den Samenbläschen

Ebenfalls von Bedeutung sind die Samenbläschen (Glandulae seminales), bei denen es sich um paarige Drüsen handelt. Gemeinsam mit dem Samenleiter münden sie innerhalb der Prostata in die Harnröhre. Von den Samenbläschen wird über 50 Prozent der Samenflüssigkeit hergestellt.

Von den Spermatogonien zu reifen Spermien

Wie bereits erwähnt, entwickeln sich die Spermien in den Hodenkanälchen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Einfluss von Hormonen wie dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron.

Schon vor der Pubertät bilden sich Vorstufen der Spermien, die man als Spermatogonien bezeichnet. Im Verlauf der Pubertät entstehen dann die Spermatozoen, die reifen Spermien.

Die Bildung der Spermien setzt sich bis zum Ende des Lebens fort. Manchmal kann die Produktion jedoch durch schwerwiegende Krankheiten oder aus Altersgründen unterbrochen werden.

Beeinflussender Faktor Temperatur

Die Samenzellen können nur bei einer bestimmten Temperatur gebildet werden, die bei 35 Grad Celsius liegt.

  • Fällt diese höher aus, so wird die Bildung gehemmt; auch können die Spermien dadurch zerstört werden.
  • Ebenso bei einer zu niedrigen Temperatur im Hoden wird die Samenzellbildung gehemmt - zu einer Zerstörung kommt es in diesem Fall jedoch in der Regel nicht.

Damit die konstante Temperatur von 35 Grad Celsius gehalten werden kann, kommen verschiedene Muskeln, sozusagen körpereigene Regulationsmechanismen, zum Einsatz.