Karpfen

Der Karpfen ist ein Schwarmfisch und lebt in stehenden Gewässern, meist als Zuchtfisch. Wildlebende Karpfen werden kaum gefangen.

Von Claudia Rappold

Merkmale und Lebensraum

Ursprünglich kommt der Karpfen aus Asien, dort diente er in früheren Zeiten als Fastenspeise. Charakteristisch ist seine grünbraune bis fast schwarze Farbe, der Bauch allerdings ist gelblich.

Ebenso typisch sind seine dreireihigen Schlundzähne, mit denen er die Nahrung zermalmt. Der Karpfen verfügt über einen kräftigen Körperbau und eine lange Rückenflosse.

Ab einem Lebensalter von drei Jahren werden Karpfen verkauft. Dann wiegen sie durchschnittlich zwei Kilogramm und haben eine Länge von vierzig Zentimetern. Die Geschlechtsreife erlangt der Karpfen erst mit vier oder fünf Lebensjahren. Wildlebende Karpfen wachsen wesentlich langsamer als Zuchtfische.

Im Mai und im Juni ist Laichzeit, an den Uferzonen findet der Karpfen Wasserpflanzen, an denen er laichen kann. Den Winter überstehen Karpfen an den tiefsten Wasserstellen; während dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung auf.

Einmal im Jahr wird der Karpfen gefangen, diese "Abfischen" nehmen die Karpfenzüchter zum Anlass für ein großes Fest. Aber auch in Talsperren ist der Karpfen anzutreffen, wo Hobbyangler auf ihn Jagd machen.

Der Zuchtkarpfen wird hauptsächlich mit Melasse, Getreideabfällen und Lupinen gefüttert. Die Karpfenzucht hat eine sehr lange Tradition und war schon bei den Römern und im Mittelalter bekannt.

Gesundheitswert

Der Karpfen zeichnet sich durch sein mageres und sehr wohlschmeckendes Fleisch aus. Allerdings muss er nach dem Abfischen noch einige Tage in klares Wasser, sonst hat er beim Schlachten einen üblen Geschmack. Den Karpfen erhält man das ganze Jahr über, am besten schmeckt er aber im Herbst gleich nach dem Abfischen.

Der Karpfen hat nur wenig Fett und ist reich an Eiweiß. Daneben enthält er

Diese Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente machen den Karpfen zu einem gesunden Nahrungsmittel. Er gilt weltweit als einer der beliebtesten Süßwasserfische.

Zubereitungsmöglichkeiten

Der Karpfen wird in der Regel gekocht oder gebacken. Man findet viele leckere Rezepte, am bekanntesten ist wohl Karpfen Blau, hier wird die Haut durch die Zugabe von Essig blau. Eine köstliche Rezeptvariation ist Karpfen Blau in einer Meerrettich-Preiselbeersahne.

Dafür wird der Karpfen in Wasser, Suppengrün und Gewürzen gedünstet. Den erhitzten Essig gibt man vorsichtig über den Karpfen, damit sich dessen Haut blau färbt.

Aus Sahnemeerrettich und Preiselbeeren im Glas wird die Soße bereitet. Dazu schmecken Kartoffeln und ein Blattsalat.

Aber auch als panierter Karpfen schmeckt er vorzüglich. Dafür wird er in Mehl, Ei und Paniermehl gewendet und anschließend in Öl ausgebacken. Natürlich wird er vorher noch gewürzt. Dazu serviert man Kartoffelsalat oder Salzkartoffeln und Blattsalate.

Auch aus der asiatischen Küche kann man viele leckere Rezepte mit Karpfen übernehmen. Dafür wird er beispielsweise auf einem Gemüsebett im Backofen zubereitet.

Geriebener Ingwer verleiht ihm den besonderen Geschmack. Dazu serviert man Duft- oder Jasminreis. Auch aus der slawischen Küche kennt man eine Karpfenzubereitung: Bier und Lebkuchen verleihen ihm hier die ganz besondere Würze.