Der Umgang mit einem Neugeborenen - Lebensgewohnheiten erkennen und richtig pflegen

Für den Umgang mit einem Neugeborenen gibt es wohl kein Patentrezept, denn die Babys und ihre Bedürfnisse sind individuell ganz verschieden.

Von Claudia Rappold

Die Lebensgewohnheiten von Neugeborenen

Als Neugeborene bezeichnet man Babys in den ersten vier Lebenswochen. Das ist die Zeit, in der sich Mutter und Kind erst einmal aneinander gewöhnen müssen und sich gegenseitig kennen lernen.

Neun Monate lang war das Kind in einem geschützten Raum mit behaglicher Wärme und ohne jegliche Reizüberflutung. Grelles Licht und Lärm können das Neugeborene nach der Entbindung überfordern. Deshalb sollte man weder sich selbst noch dem Baby am Anfang zu viel zumuten.

Die grundlegenden Bedürfnisse eines Babys

Die grundlegenden Bedürfnisse des Babys sind

Das Stillen braucht in der Regel auch seine Zeit, bis es richtig klappt und sich Angebot und Nachfrage geregelt haben.

Die Lebensgewohnheiten des Babys kristallisieren sich erst mit der Zeit heraus. Am Anfang wird es vielleicht noch viel schreien, da dies seine einzige Möglichkeit ist, seine Bedürfnisse anzumelden. Es gibt die Möglichkeit einer ambulanten Betreuung durch eine Hebamme, die man in jedem Fall in Anspruch nehmen sollte, da sie immer mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Wach- und Schlafrhythmus muss sich erst entwickeln

Aber in der Regel kann man sagen, dass Neugeborene vor allen Dingen viel Liebe und Aufmerksamkeit brauchen. Man muss sich auf viele schlaflose Nächte und dauernde Zuwendung, die das Kind braucht, einstellen.

Normalerweise schlafen Neugeborene noch sehr viel. Mit dem Wach- und Schlafrhythmus klappt es am Anfang meist noch nicht so gut, dieser muss sich erst einpendeln.

Einschlafrituale als Hilfe

Die Stimme der Mutter beruhigt das Kind, es kennt sie noch aus dem Mutterleib, deshalb sollte sie oft mit dem Kind reden und ihm vorsingen. Das Baby muss sich an bestimmte Verhaltensregeln gewöhnen; bestimmte Rituale können es dabei unterstützen wie zum Beispiel ein Einschlafritual.

Neugeborene schlafen bis zu achtzehn Stunden am Tag, aber nicht an einem Stück. Auch nachts wird das Baby wach, weil es Hunger hat. Da muss die Mama zum Stillen auch aufstehen und sich den Lebensgewohnheiten des Kindes anpassen.

Der sechste Sinn der Mutter

In der Anfangszeit wird das Kind den Tagesablauf und den Rhythmus bestimmen. Dies ist für Eltern und Kind meist eine anstrengende Zeit.

Mütter entwickeln schnell einen sechsten Sinn für die Gewohnheiten ihres Kindes und wissen instinktiv was sie tun sollen. Auf diese innere Stimme sollte man sich auch verlassen, bis man miteinander vertraut ist.

Die Art und Weise, wie die Mama den Kontakt mit dem Baby gestaltet, bestimmt letztendlich seine Lebensgewohnheiten. In den ersten Lebenswochen hat das Neugeborene Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. So wie die Mutter mit dem Kind umgeht und woran sie es gewöhnt, wird sie es konditionieren und prägen.

Beschwerden erkennen und Sicherheit vermitteln

Es gibt eine Vielzahl an Beschwerden, die dem Baby zu schaffen machen können, wie:

Für junge Eltern ist es wichtig zu wissen, dass das Baby nie berechnend oder gar, um sie zu ärgern, schreit. Das Schreien ist die einzige Möglichkeit sich zu äußern und auszudrücken und seine Bedürfnisse anzumelden.

Wenn das Baby schreit, so gibt es dafür immer einen Grund. Diesen herauszufinden ist die geforderte Kunst der Eltern.

Keine Perfektion möglich

Babys suchen Nestwärme und Geborgenheit und immer die Nähe der Mutter. Diese gibt ihnen Sicherheit und Urvertrauen, um später eine gestärkte Persönlichkeit zu haben.

Auch wenn man immer wieder andere Sachen hört und die Situation idealisiert wird: die Zeit mit einem Neugeborenen ist, bis auf wenige Ausnahmen, vor allen Dingen auch anstrengend. Die Eltern und ganz besonders die Mama sind gefragt und beansprucht. Da muss man und darf sich auch zugestehen, dass nicht alles perfekt klappt. Mit einem Neugeborenen kann man in der Regel keinen perfekten Haushalt haben.

Hohe Beanspruchung der Eltern

Immer wieder wird von Generation zu Generation tradiert, dass Schwangerschaft und die Zeit mit einem Neugeborenen eine glückliche Zeit wäre. Dadurch stehen viele junge Mütter unter einem ungeheuren Druck und bekommen ein schlechtes Gewissen.

Natürlich ist es eine glückliche Zeit, aber auch eine Zeit voller Sorgen und starker Beanspruchung. Da dürfen Eltern auch einmal überfordert sein und bei Müttern können schon einmal die Tränen fließen.

Wenn man darüber Bescheid weiß und informiert ist, dass dies normal ist, kann man auch einfacher damit umgehen. Mit einem Neugeborenen braucht man auch viel Geduld sowie Ruhe und Sicherheit, die sich dann auf das Kind übertragen.

Die Pflege eines Neugeborenen

In dieser ersten Zeit muss sich der Alltag also auf das neue Familienmitglied einstellen. Auf die frisch gewordenen Eltern kommen eine ganze Reihe von Pflichten zu, darunter auch die Pflege des Babys.

Nabelpflege

Die Nabelpflege gehört zu den Grundbedürfnissen des Kindes; empfohlen wird meist die so genannte offene Nabelpflege. Hier wird der Nabelschnurrest nicht abgedeckt.

Der Nabelgrund muss täglich gereinigt werden. Die Hebamme zeigt, wie man das macht und ob dafür

  • Calendulaessenz
  • Alkohol oder
  • ein Nabelpuder

verwendet werden soll.

Nabelinfektion

Ist der Nabel gerötet oder geschwollen, das Kind unruhig und fiebrig, könnte dies ein Hinweis auf eine Nabelinfektion sein und man sollte unbedingt den Kinderarzt aufsuchen.

Für gewöhnlich trocknet der Nabelschnurrest ein und fällt dann irgendwann von alleine ab. Bis zum Abheilen kann die Wunde noch etwas nässen und leicht bluten.

Das Baby baden

Erst wenn der Nabel richtig verheilt ist, darf das Baby gebadet werden. Zum Baden gibt es spezielle Babybadewannen, man kann aber auch im Handwaschbecken baden.

  • Es ist wichtig, die Wassertemperatur mit einem Thermometer zu kontrollieren.
  • Das Köpfchen muss immer über Wasser sein und das Kind muss sicher gehalten werden. Die betreuende Hebamme zeigt Ihnen gerne die richtigen Handgriffe.
  • Beim Badezusatz sollte man ein natürliches Produkt bevorzugen und nur sparsam dosieren.
  • Mit einem vorgewärmten Badetuch das Baby ganz behutsam trocken tupfen.

Mindestens jeden zweiten Tag sollte das Baby ganz gewaschen werden. Dafür stellt man sich eine kleine Schüssel mit wohl temperiertem Wasser und einen Waschlappen bereit. Hierbei sollte man besonders auf die Hautfalten im Achsel- und Leistenbereich, hinter den Ohren und am Hals achten.

Die richtige Hautpflege

Neugeborene können sehr trockene Haut haben, deshalb sollte man sie nicht zu oft baden. Zur Pflege kann man ein gutes kalt gepresstes Öl verwenden, welches man behutsam in die Haut einmassiert.

Eine gute Pflegeserie ist auch wichtig; dabei sollte man darauf achten, dass die Creme kein Paraffin enthält. Vorzugsweise benutzt man Naturprodukte, die frei sind von synthetischen Duft- und Konservierungsstoffen.

Der Windelbereich sollte bei jedem Wickeln mit einem Waschlappen mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Wenn der Po nicht wund ist, braucht man nicht unbedingt eine Schutzcreme auftragen.