Das Baby im 11. Monat

Das Baby wird immer mehr zum Kleinkind. Einige Kinder fangen schon im elften Lebensmonat an zu "trotzen".

Von Claudia Haut

Ab jetzt kommt die Zeit, in der dem Kind öfter einmal Gefahren aufgezeigt werden müssen. Sie verstehen zwar in der Regel, was die Eltern ihnen sagen, bzw. auch mal verbieten, doch ist der Drang, bestimmte Dinge dennoch zu erforschen, meist größer. Mitunter sind dabei ein paar Versuche notwendig, damit der Nachwuchs es letztendlich unterlässt.

Erste zaghafte Schritte

Einige Kinder laufen früher, andere später. Es gibt durchaus Kinder, die jetzt schon recht gut an der Hand oder sogar alleine laufen. Fördern sollte man dies jedoch nicht.

Wenn das Kind sich selbst hochziehen und einige Schritte frei laufen kann, dann ist der Körper schon so weit entwickelt, dass die Beinchen das Gewicht tragen können. Anderenfalls können O-Beine entstehen, wenn das Baby immer wieder zum Laufen an der Hand gezwungen wird.

Man sollte das Kind nicht zu früh an den Händen laufen lassen, erst wenn es signalisiert dass es das will
Man sollte das Kind nicht zu früh an den Händen laufen lassen, erst wenn es signalisiert dass es das will

Ein deutliches Mehr an Selbstständigkeit

Im Laufe der letzten Monate konnten Eltern mit Bewunderung feststellen, wie viel aktiver und unabhängiger sich ihr Kind nun gibt. Dies bezieht sich nicht nur auf das Spielen.

Auch in alltäglichen Aufgaben kann man das Baby nun schulen. Wenn man seinen Nachwuchs darum bittet, holt es beispielsweise selbst sein Lieblingsbuch oder trinkt aus seinem Becher. Wird dies selbstständig erledigt, erfüllt es nicht nur Mutter und Vater mit Stolz; auch das eigene Selbstbewusstsein wird dadurch gestärkt.

Das Kind wird immer selbstständiger und bewegt sich von der Mutter bewusst fort
Das Kind wird immer selbstständiger und bewegt sich von der Mutter bewusst fort

Wenn es ums Spielen geht, macht es dem Baby häufig nichts aus, sich auch mal allein die Zeit zu vertreiben. Besonders geeignet ist dafür in diesem Alter

  • Motorikspielzeug
  • ein Schaukelpferd oder auch
  • verschiedene Musikinstrumente für Kinder.

Doch auch wenn sich das Baby immer häufiger und auch gerne selbst beschäftigt, braucht es genau so oft die Nähe und den Trost der Eltern. Somit sind viele Kuscheleinheiten stets sehr wichtig, damit sich das Kind gesund entwickelt. Zudem sorgen sie für ein sicheres Gefühl, wenn es seine Umgebung erkundet.

Fremdelphase: Fremdelt das Baby nun auch bei bekannten Personen, z.B. den Großeltern, sollte man es keinesfalls zum Kontakt zwingen!

Geistige Entwicklung macht Fortschritte

Neben der körperlichen Entwicklung hat das Kind nun auch in seiner geistigen Entwicklung einen großen Schritt Richtung Kleinkind gemacht. Das Kind versteht inzwischen recht gut, was Mama oder Papa wollen und was das Wörtchen "nein" bedeutet.

Natürlich wird es trotzdem nicht immer beachtet. Das Baby kennt nun seinen Namen und vielleicht fängt es auch schon mit den ersten Trotzanfällen an, wenn ihm etwas verboten wird.

Viele Kinder fremdeln nun sogar bei den Großeltern

Mit knapp einem Jahr ist das Fremdeln nun bei den meisten Kindern sehr ausgeprägt und sogar Oma und Opa werden erst einmal nicht angelächelt. Die Eltern sollten das Kind nicht zwingen, die Großeltern zu begrüßen. Je weniger es vorerst im Mittelpunkt steht, desto schneller "taut" es auf und sucht von sich aus den Kontakt.

Das Fremdeln erreicht hier seinen Höhepunkt und kann sogar bei gut bekannten Personen auftreten
Das Fremdeln erreicht hier seinen Höhepunkt und kann sogar bei gut bekannten Personen auftreten

Die ersten Worte beachten

Sobald das Kind anfängt zu sprechen, sollten die Eltern unbedingt darauf eingehen und immer antworten, wenn es "spricht". Dabei ist es unerheblich, ob schon erste Worte gesprochen werden oder ob sich die Unterhaltung noch auf "dadada" oder "mamama" beschränkt. Nur wenn die Eltern viel und deutlich mit ihrem Kind sprechen, kann es auch selbst bald das Sprechen lernen.

Oftmals erkennen Eltern bereits jetzt bestimmte Tonlagen oder Lautäußerungen von sich in der Sprache des Babys - das Nachahmen gehört mittlerweile zu den Meisterleistungen des Kindes. Um die Sprache zu fördern, sind Kinderlieder und -reime weiterhin wichtig; ebenso sollte das Vorlesen regelmäßig auf dem Plan stehen.

Auch hier erneut der Hinweis: Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn das Kind noch nicht so gut oder viel spricht, wie andere Babys in dem Alter. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus.

Essenlernen wird wichtig

Neben dem Sprechenlernen ist nun auch das Essenlernen wichtig. Fingerfood wie z.B.

kann das Kind gut in die Hände nehmen und selbstständig essen. Auch das selbstständige Essen mit dem Löffel kann nun geübt werden. Übung macht den Meister.

Das Baby macht nun erste Versuche selbst mit dem Löffel zu essen
Das Baby macht nun erste Versuche selbst mit dem Löffel zu essen

Endlich durchschlafen?

Je älter das Baby, desto ruhiger die Nächte, so heißt es in vielen Ratgebern. Tatsächlich ist es aber nicht selbstverständlich, dass ein Kind in diesem Alter bereits durchschläft. Es gibt immer mal wieder Gründe, um nachts aufzuwachen und somit auch die Nachtruhe der Eltern zu beenden. Typisch sind:

  • Hunger
  • schlechte Träume
  • Zahnungsprobleme
  • Schnupfen oder
  • Nähebedürfnis.

Und ist das Baby einmal wach, fällt das Einschlafen umso schwerer. Somit sollte man auch jetzt noch auf bestimmte Einschlafrituale achten, um dem Nachwuchs eine ruhigere Nacht zu versichern.