Neue Technik erleichtert Tumoroperationen: Licht macht Aktivitäten im Gehirn sichtbar

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2014

Die Schwierigkeit einer Gehirnoperation ist sprichwörtlich geworden: Wird bei der Entfernung eines Tumors wichtiges Gewebe beschädigt, kann dies schwere Folgen für die Sprache, die Bewegung oder die Gefühle des Patienten haben.

Hinweise auf wichtige Hirnvorgänge duch neues Verfahren

Eine neue Technik mit Namen "Intraoperative Optical Imaging" (IOI) soll den Chirurgen nun das Operieren am Gehirn erleichtern: Diese Technik ermöglicht es zum ersten Mal Gehirnaktivitäten während des Eingriffs sichtbar zu machen und so dem Chirurgen zu zeigen, welche Hirnareale für wichtige Vorgänge bedeutsam sind.

Stimulation des Medianus-Nervs und Aufzeigung der Gehirnimpulse

Die neue Lichttechnologie basiert darauf, dass aktive Gehirnbereiche stärker durchblutet werden und so die Lichtabsorption gesteigert wird. In einer erfolgreichen Studie am Universitätsklinikum Dresden wurde der Medianus-Nerv der Probanden mit leichten Stromimpulsen stimuliert, der diese Impulse von der Hand aus an das Gehirn weiterleitete.

Dort wurde das Hirnareal, das für Gefühle zuständig ist, stärker durchblutet. Eine Kamera nimmt diese Impulse auf und zeigt sie auf einem Computerbildschirm an.

Ähnlich erfolgreich verlief eine Studie, bei der der Sehnerv über das Auge stimuliert wurde und so das Sehzentrum im Gehirn sichtbar gemacht wurde. Allerdings muss die IOI-Technik nun noch ihre Tauglichkeit im Krankenhausalltag beweisen.