Fertigpizza - bei diesen Zutaten wird geschummelt

Von Dörte Rösler
28. August 2014

Schinken, Salami, Käse - in Fertigpizza steckt oft anderes drin, als der Verbraucher glaubt. Das Tiefkühlprodukt ist zwar praktisch und schnell im Ofen zuzubereiten, bei den Zutaten greifen die Hersteller jedoch tief in die Trickkiste der Lebensmittelchemie.

Schinken und Salami

Nach einem langen Bürotag verspricht eine Pizza mit Kochschinken und Edelsalami einen komfortablen Genuss. Nach 20 Minuten ist die heiß auf dem Teller.

Allerdings: Mit richtigem Schinken und echter Salami hat der rosarote Belag wenig zu tun. "Schinken" besteht oft zu 50 Prozent aus Wasser und Verdickungsmitteln, selbst der edle "Kochschinken" darf 10 Prozent der künstlichen Füllmasse enthalten. Der Rest ist Pressfleisch.

Wenig besser sieht es bei der Salami aus. Tatsächlich handelt es sich dabei meist im Plockwurst: ein Gemisch aus Speck, fettem Schweinefleisch und grob entsehntem Rindfleisch. Und das ist noch die Genießer-Variante. In Billig-Pizzen findet "Plockwurst einfach" Verwendung. Ein Mix, in dem auch Sehnen und 10 Prozent Bindemittel enthalten sein dürfen.

Künstliche Garnelen

Echte Garnelen auf der Pizza sind eine Seltenheit. Die meisten Exemplare bestehen aus Surimi: in Form gepresste Fischabfälle, versetzt mit Farb- und Aromastoffen.

Käse aus Pflanzen

Käse ist ein hochwertiges Milchprodukt. Viele Hersteller ersetzen die teure und empfindliche Zutat deshalb durch sogenannten Analogkäse aus Pflanzenfett. Damit ist die Pizza zwar auch für Veganer geeignet, der Konsument wird jedoch irregeführt. Tipp: Falls auf der Verpackung die Bezeichnung Käse vermieden wird, ist auch keiner drin.

Gefärbte Oliven

Schwarze Oliven sind häufig mit dem künstlichen Farbstoff Eisen-II-Gluconat versetzt. Gesundheitlich bedenklich ist das aber nicht.

Eisen-II-Gluconat darf laut Lebensmittelgesetz ausschließlich zum Färben von Oliven eingesetzt werden, ansonsten findet es in Medikamenten Verwendung - zur Erhöhung der Eisenwerte. Die leicht lösliche Verbindung kann vom Körper gut aufgenommen werden, in großen Mengen wirkt sie abführend.